Exkretion – Wenn der Körper aufräumt

Exkretion – Wenn der Körper aufräumt

10.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Exkretion bezeichnet in der Medizin den Vorgang, bei dem der Körper Stoffwechselprodukte und Abfallstoffe nach außen abgibt, um sie loszuwerden.

Wie funktioniert Exkretion im Körper?

Im Alltag fällt oft gar nicht auf, wie viele Prozesse im Körper ablaufen, um schädliche oder überflüssige Stoffe loszuwerden. Exkretion meint genau diesen Vorgang: Der Organismus trennt sich von allem, was nicht mehr gebraucht wird oder sogar schädlich wäre, und gibt es an die Umwelt ab. Das geschieht zum Beispiel über den Urin, den Stuhl, den Schweiß oder die Ausatemluft. Die wichtigsten Organe, die an der Exkretion beteiligt sind, sind die Nieren, die Leber, der Darm, die Lunge und die Haut.

Die Nieren sind sozusagen die Filterstationen des Körpers. Sie reinigen das Blut von Abfallstoffen, die beim normalen Stoffwechsel entstehen, und sorgen dafür, dass diese Stoffe mit dem Urin ausgeschieden werden. Die Leber nimmt eine zentrale Rolle ein, wenn es darum geht, Giftstoffe abzubauen und in eine Form zu bringen, die ausgeschieden werden kann. Der Darm entsorgt mit dem Stuhl alles, was der Körper aus der Nahrung nicht verwerten konnte. Über die Lunge wird überschüssiges Kohlendioxid abgegeben, das beim Atmen entsteht. Und auch mit dem Schweiß werden kleine Mengen an Abfallstoffen ausgeschieden.

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Warum ist Exkretion so wichtig?

Damit der Körper gesund bleibt, müssen Stoffwechselprodukte regelmäßig aus dem Organismus entfernt werden. Bleiben diese im Körper, können sie sich anreichern und zu Beschwerden führen. Ein Beispiel ist Harnstoff, ein Abfallprodukt, das beim Eiweißabbau entsteht. Wird Harnstoff nicht über die Nieren ausgeschieden, steigt die Konzentration im Blut und es kann zu Vergiftungserscheinungen kommen. Auch Medikamente oder Alkohol werden über die Exkretion abgebaut und ausgeschieden. Die Fähigkeit zur Exkretion ist also eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass der Stoffwechsel reibungslos funktioniert.

Exkretion im medizinischen Befund

In Arztbriefen oder Laborberichten taucht der Begriff Exkretion manchmal auf, um zu beschreiben, wie gut bestimmte Organe arbeiten. Zum Beispiel kann bei einer Untersuchung der Nierenfunktion die „renale Exkretion“ gemeint sein, also wie gut die Nieren Abfallstoffe entfernen. Bei bildgebenden Verfahren wie einer Nierenszintigrafie wird ebenfalls von Exkretion gesprochen, wenn es darum geht, wie schnell ein Kontrastmittel über die Nieren ausgeschieden wird. Auch bei Erkrankungen des Darms, der Leber oder der Lunge spielt der Begriff eine Rolle, wenn beurteilt werden soll, wie effektiv der Körper bestimmte Stoffe loswird.

Unterschied zu anderen Begriffen

Manchmal werden Begriffe wie Sekretion und Exkretion verwechselt. Sekretion bedeutet, dass ein Organ oder eine Zelle einen Stoff abgibt, der im Körper noch eine Funktion erfüllt – zum Beispiel Speichel, Magensaft oder Hormone. Exkretion dagegen meint immer die endgültige Abgabe von Stoffen, die nicht mehr gebraucht werden, nach außen. Das kann über verschiedene Wege geschehen, etwa über die Harnwege, den Darm, die Haut oder die Atmung.

Was passiert, wenn die Exkretion gestört ist?

Wenn die Fähigkeit zur Exkretion eingeschränkt ist, zum Beispiel durch eine Nierenerkrankung oder eine Leberfunktionsstörung, kann das ernsthafte Folgen haben. Abfallstoffe sammeln sich im Körper an und können zu Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit, Juckreiz oder sogar Bewusstseinsstörungen führen. In solchen Fällen werden gezielte Untersuchungen durchgeführt, um die Ursache zu finden und eine passende Behandlung einzuleiten. Meist lässt sich durch Medikamente, eine Anpassung der Ernährung oder im Notfall durch eine Dialyse die Belastung für den Körper verringern.

Exkretion im Alltag

Auch ohne Krankheit sorgt der Körper ständig dafür, dass Abfallstoffe ausgeschieden werden. Viel trinken unterstützt zum Beispiel die Nieren bei ihrer Arbeit. Eine ausgewogene Ernährung hilft, die Leber und den Darm zu entlasten. Bewegung fördert die Durchblutung und damit auch die Exkretion über Haut und Lunge. Wer auf diese natürlichen Prozesse achtet, unterstützt seine Gesundheit auf einfache Weise.

Exkretion ist also ein Grundprinzip des Lebens: Nur wenn der Körper sich von allem Überflüssigen trennen kann, bleibt er leistungsfähig und gesund.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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