Exanthem: Hautausschlag und was dahinter steckt

Exanthem: Hautausschlag und was dahinter steckt

29.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Exanthem ist ein medizinischer Begriff für einen plötzlich auftretenden Hautausschlag, der sich meist großflächig auf der Haut ausbreitet und unterschiedliche Ursachen haben kann.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck stammt ursprünglich aus dem Griechischen und wird in der Medizin verwendet, um sichtbare, meist auffällige Veränderungen an der Haut zu beschreiben, die sich rasch entwickeln. Oft ist ein Exanthem nicht auf eine einzelne Stelle begrenzt, sondern betrifft größere oder mehrere Bereiche des Körpers. Die Erscheinungsformen können sehr unterschiedlich sein: Es zeigen sich rote Flecken, manchmal kleine Erhebungen, Pusteln oder Bläschen. Auch Juckreiz oder ein Brennen sind möglich, müssen aber nicht immer auftreten.

Häufig taucht der Begriff in Arztbriefen, Befunden oder auch beim Kinderarzt auf. Gerade bei Kindern sind Exantheme ein häufiges Symptom, zum Beispiel bei klassischen Kinderkrankheiten wie Masern, Röteln oder Scharlach. Aber auch Erwachsene können betroffen sein, etwa durch Infektionen, allergische Reaktionen oder als Nebenwirkung von Medikamenten.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Wie sieht ein Exanthem aus?

Die Hautveränderungen bei einem Exanthem können ganz verschieden aussehen. Typisch sind plötzlich auftretende, rötliche Flecken oder Punkte, die sich manchmal miteinander verbinden. Je nach Ursache können diese Veränderungen auch mit Schwellungen, Bläschen oder kleinen Knötchen einhergehen. In der Fachsprache werden solche Hautveränderungen auch als Effloreszenzen bezeichnet.

Manche Exantheme verlaufen „morbilliform“, das heißt, sie erinnern in ihrem Aussehen an den Ausschlag bei Masern – mehr dazu findest du im Artikel Morbilliform. Andere Formen ähneln Nesselsucht, zeigen sich als große rote Flächen oder bilden kleine Bläschen. Die genaue Ausprägung hängt immer von der Ursache ab.

Was kann ein Exanthem auslösen?

Die Liste möglicher Auslöser ist lang. Besonders häufig steckt eine Infektion dahinter. Viren wie Masern, Röteln, Ringelröteln, Windpocken oder das Drei-Tage-Fieber führen oft zu typischen Exanthemen. Auch Bakterien, etwa bei Scharlach, können einen solchen Ausschlag verursachen.

Nicht immer steckt jedoch eine Infektion dahinter. Auch eine allergische Reaktion auf Medikamente, Nahrungsmittel oder andere Stoffe kann zu einem plötzlichen Hautausschlag führen. In seltenen Fällen lösen andere Erkrankungen oder Autoimmunprozesse ein Exanthem aus.

Muss man sich Sorgen machen?

Ein plötzlich auftretender Hautausschlag kann verunsichern, besonders wenn er großflächig ist oder mit weiteren Beschwerden wie Fieber, Unwohlsein oder Juckreiz einhergeht. Die meisten Exantheme sind zwar auffällig, aber nicht gefährlich und heilen nach einiger Zeit von selbst wieder ab – vor allem, wenn sie durch harmlose Infekte ausgelöst wurden.

Es gibt jedoch auch Situationen, in denen ein Arztbesuch ratsam ist. Das gilt vor allem, wenn der Ausschlag sehr stark ausgeprägt ist, sich rasch ausbreitet, mit hohem Fieber, Atemnot, Kreislaufproblemen oder anderen schweren Symptomen einhergeht. Auch bei Verdacht auf eine allergische Reaktion, nach Einnahme neuer Medikamente oder wenn zusätzlich Schleimhäute betroffen sind, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Wie wird ein Exanthem behandelt?

Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Bei vielen Virusinfekten, die ein Exanthem auslösen, ist keine spezielle Therapie nötig. Der Ausschlag verschwindet meist von allein, sobald die Infektion überstanden ist. Begleitend können juckreizlindernde Cremes oder Lotionen helfen, das Hautgefühl zu verbessern.

Handelt es sich um eine bakterielle Infektion wie Scharlach, kann ein Antibiotikum notwendig sein. Bei allergischen Reaktionen wird versucht, den Auslöser zu meiden und die Beschwerden mit Antihistaminika oder kortisonhaltigen Cremes zu lindern. In manchen Fällen ist eine genaue Abklärung durch einen Hautarzt oder eine Hautärztin sinnvoll, um die Ursache zu finden und gezielt zu behandeln.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Auch wenn viele Exantheme harmlos verlaufen, ist es wichtig, auf Warnzeichen zu achten. Bei plötzlich auftretenden, großflächigen Hautveränderungen, starken Begleitsymptomen oder Unsicherheit über die Ursache empfiehlt sich immer eine medizinische Abklärung. Besonders bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem sollte man nicht zögern, ärztlichen Rat zu suchen.

Ein Exanthem ist also keine eigene Krankheit, sondern ein sichtbares Zeichen dafür, dass im Körper etwas vorgeht. Die genaue Bedeutung hängt immer vom Zusammenhang und den weiteren Beschwerden ab. Wer unsicher ist, sollte sich nicht scheuen, eine Fachperson um Unterstützung zu bitten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen