Endoprothese – Wenn das Gelenk ersetzt wird

Endoprothese – Wenn das Gelenk ersetzt wird

22.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Endoprothese ist ein künstlicher Ersatz für ein Gelenk oder einen Teil davon, der dauerhaft in den Körper eingesetzt wird, um die Funktion des betroffenen Bereichs wiederherzustellen.

Was genau ist eine Endoprothese?

Der Begriff stammt aus dem Griechischen: „Endo“ bedeutet „innen“, „Prothese“ steht für „Ersatz“. Gemeint ist damit ein Implantat, das im Körper verbleibt und dort ein natürliches Gelenk oder einen Knochenteil ersetzt. Das bekannteste Beispiel ist das künstliche Hüftgelenk, aber auch Knie, Schulter, Ellenbogen oder sogar kleinere Gelenke wie das Sprunggelenk können auf diese Weise ersetzt werden. Die Endoprothese wird in einer Operation eingesetzt und ist so konzipiert, dass sie dauerhaft im Körper bleibt.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Wann kommt eine Endoprothese zum Einsatz?

Am häufigsten wird ein solcher Gelenkersatz bei schweren Gelenkverschleißerscheinungen, also Arthrose, verwendet. Auch nach Brüchen, die nicht mehr ausreichend heilen, oder bei bestimmten Knochenerkrankungen, etwa Tumoren, kann eine Endoprothese notwendig werden. Ziel ist es immer, Schmerzen zu lindern und Beweglichkeit sowie Lebensqualität wiederherzustellen. In manchen Fällen ist der Eingriff die letzte Möglichkeit, wenn andere Behandlungen wie Medikamente oder Physiotherapie nicht mehr ausreichen.

Wie läuft der Eingriff ab?

Vor dem Einsetzen einer Endoprothese steht eine sorgfältige Planung. Bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT zeigen, wie stark das Gelenk geschädigt ist. Die Operation selbst findet meist unter Voll- oder Teilnarkose statt. Dabei wird das erkrankte oder zerstörte Gewebe entfernt und das künstliche Gelenk eingesetzt. Moderne Prothesen bestehen oft aus Materialien wie Titan, Keramik oder speziellen Kunststoffen, die besonders gut verträglich sind. Nach der Operation folgt eine Phase der Rehabilitation, in der das neue Gelenk langsam an Belastung gewöhnt wird.

Was bedeutet das für das Leben mit einer Endoprothese?

Mit einer Endoprothese lassen sich viele alltägliche Bewegungen wieder schmerzfrei ausführen, die vorher kaum noch möglich waren. Spaziergänge, Treppensteigen oder sogar Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind oft wieder machbar. Die Haltbarkeit solcher Implantate liegt heute meist bei 15 bis 20 Jahren, manchmal sogar länger. Dennoch kann es im Laufe der Zeit zu Abnutzung oder Lockerung kommen, sodass ein Wechsel notwendig wird. Ein achtsamer Umgang mit dem neuen Gelenk ist daher wichtig.

Häufige Fragen und Sorgen rund um die Endoprothese

Viele Menschen fragen sich, ob der Eingriff wirklich notwendig ist oder ob ein künstliches Gelenk das eigene Leben stark verändert. Die Vorstellung, ein körperfremdes Material dauerhaft im Körper zu tragen, löst manchmal Unsicherheit aus. Auch die Angst vor Schmerzen nach der Operation oder vor möglichen Komplikationen ist verständlich.

Ein künstliches Gelenk kann die Schmerzen, die durch Verschleiß oder Verletzungen entstehen, deutlich reduzieren oder sogar ganz beseitigen. Komplikationen wie Infektionen, Blutgerinnsel oder eine Lockerung der Prothese sind zwar möglich, treten aber dank moderner Operationstechniken und guter Nachsorge immer seltener auf. Ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt hilft, individuelle Risiken einzuschätzen und offene Fragen zu klären.

Leben nach dem Gelenkersatz

Nach einer erfolgreichen Operation und Rehabilitation ist eine Rückkehr in den Alltag in vielen Fällen problemlos möglich. Die meisten Menschen berichten über eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität. Es empfiehlt sich, auf besonders belastende Sportarten wie Joggen oder Ballsport weitgehend zu verzichten, da diese das künstliche Gelenk stärker beanspruchen. Sanfte Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen oder Wandern sind hingegen in der Regel gut verträglich.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Orthopäden sorgen dafür, dass mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden. So bleibt das künstliche Gelenk lange funktionsfähig und Beschwerden werden vermieden.

Kurz zusammengefasst

Eine Endoprothese ist ein dauerhaft eingesetzter künstlicher Gelenkersatz, der Beweglichkeit und Lebensqualität wiederherstellen kann, wenn das eigene Gelenk stark geschädigt ist. Moderne Materialien und ausgereifte Operationstechniken sorgen dafür, dass der Eingriff heute für viele Menschen eine gute Lösung darstellt. Wer sich unsicher ist oder Fragen hat, sollte das persönliche Gespräch mit der behandelnden Fachkraft suchen – gemeinsam lässt sich der beste Weg für die individuelle Situation finden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen