Elektrokardiogramm – Das zeigt das EKG

Elektrokardiogramm – Das zeigt das EKG

10.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Elektrokardiogramm, abgekürzt EKG, ist eine medizinische Untersuchung, bei der die elektrische Aktivität des Herzens aufgezeichnet wird.

Was passiert bei einem EKG?

Während eines Elektrokardiogramms werden kleine Elektroden auf die Haut – meist an Brust, Armen und Beinen – geklebt. Diese Sensoren erfassen die elektrischen Impulse, die das Herz bei jedem Schlag aussendet. Die so gewonnenen Daten werden als Kurvenverlauf auf einem Monitor oder Papier dargestellt. Ärztinnen und Ärzte können so erkennen, ob das Herz regelmäßig und im richtigen Rhythmus schlägt und ob die elektrische Leitung im Herzen normal verläuft.

Wann wird ein Elektrokardiogramm gemacht?

Ein EKG kommt zum Einsatz, wenn Beschwerden wie Brustschmerzen, Herzrasen, Schwindel, Atemnot oder Ohnmachtsanfälle abgeklärt werden sollen. Auch bei Routineuntersuchungen, vor Operationen oder im Rahmen von Check-ups wird es häufig durchgeführt. Das Elektrokardiogramm hilft dabei, verschiedene Herzerkrankungen zu erkennen, etwa Herzrhythmusstörungen, einen Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Auch Veränderungen am Herzmuskel selbst, zum Beispiel durch eine Entzündung oder eine Überlastung, lassen sich mit dieser Methode oft schon früh entdecken.

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Was zeigt das EKG an?

Auf dem Ausdruck eines Elektrokardiogramms sind charakteristische Wellen und Zacken zu sehen. Jede dieser Ausschläge steht für einen Abschnitt der elektrischen Aktivität im Herzen. Fachleute können daran ablesen, wie schnell das Herz schlägt, ob der Rhythmus gleichmäßig ist und ob es Hinweise auf Störungen gibt. Ein normaler Herzschlag zeigt sich durch ein regelmäßiges Muster. Abweichungen davon können auf unterschiedliche Probleme hindeuten, wie Vorhofflimmern, Extraschläge oder einen Herzinfarkt. Nicht immer bedeutet eine Auffälligkeit im EKG gleich eine schwere Erkrankung – manchmal sind die Veränderungen auch harmlos oder durch andere Faktoren bedingt.

Verschiedene Formen des Elektrokardiogramms

Am bekanntesten ist das sogenannte Ruhe-EKG. Dabei liegt die untersuchte Person entspannt auf einer Liege und die Messung dauert meist nur wenige Minuten. Daneben gibt es das Belastungs-EKG, bei dem das Herz unter körperlicher Anstrengung – zum Beispiel beim Fahrradfahren auf einem speziellen Ergometer – beobachtet wird. So lassen sich Probleme erkennen, die nur bei Belastung auftreten. Das Langzeit-EKG wiederum zeichnet die Herzaktivität über 24 Stunden oder länger auf. Es hilft, unregelmäßige oder seltene Rhythmusstörungen zu entdecken, die bei einer kurzen Messung nicht auffallen würden.

Ist ein Elektrokardiogramm gefährlich?

Das EKG ist eine vollkommen schmerzfreie und risikolose Untersuchung. Die Elektroden messen lediglich die elektrischen Signale an der Hautoberfläche; es werden keine Ströme in den Körper geleitet. Allergische Reaktionen auf das Klebematerial sind sehr selten und meist harmlos. Nach der Untersuchung können die Elektroden einfach entfernt werden, Rückstände lassen sich mit Wasser oder einem Tuch abwischen.

Was passiert nach dem EKG?

Die Auswertung eines Elektrokardiogramms erfolgt meist direkt im Anschluss an die Messung. Ärztinnen und Ärzte beurteilen das Kurvenbild und besprechen das Ergebnis. Ist alles unauffällig, gibt es meist Entwarnung. Werden Auffälligkeiten entdeckt, entscheiden die Fachleute, ob weitere Untersuchungen oder Maßnahmen notwendig sind. Manchmal reicht ein EKG allein nicht aus, um eine genaue Diagnose zu stellen. Dann werden zusätzliche Tests wie ein Herzultraschall, Laboruntersuchungen oder eine Langzeitüberwachung empfohlen.

Bedeutung des EKGs im medizinischen Alltag

Das Elektrokardiogramm ist ein wichtiger Bestandteil der Herzdiagnostik. Es liefert schnell und zuverlässig Hinweise auf mögliche Probleme und hilft, schwerwiegende Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Gerade weil die Untersuchung unkompliziert, schmerzlos und ohne jede Strahlenbelastung abläuft, wird sie in vielen Bereichen der Medizin eingesetzt.

Mit einem EKG lassen sich Herzprobleme oft schon erkennen, bevor sie Beschwerden verursachen. So trägt die Untersuchung dazu bei, das Risiko für ernsthafte Komplikationen wie Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod zu verringern.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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