Ekzem: Mehr als nur Hautausschlag

Ekzem: Mehr als nur Hautausschlag

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Ekzem ist eine entzündliche Hauterkrankung, bei der die Haut gerötet, juckend und manchmal nässend oder schuppend reagiert.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Heraussieden“ oder „Herauskochen“. In der Medizin wird damit eine Gruppe von Hauterkrankungen bezeichnet, bei denen die oberste Hautschicht gereizt und entzündet ist. Besonders auffällig sind die typischen Beschwerden: Juckreiz, Rötung, Bläschenbildung oder Schuppung. Es gibt verschiedene Formen, etwa das sogenannte atopische Ekzem (auch Neurodermitis genannt), das Kontaktekzem oder das seborrhoische Ekzem. Sie unterscheiden sich in Ursache, Verlauf und Aussehen.

Wie zeigt sich ein Ekzem eigentlich?

Ein Ekzem kann ganz unterschiedlich aussehen. Häufig beginnt es mit roten, juckenden Hautstellen, die sich warm anfühlen und anschwellen können. Im weiteren Verlauf entstehen manchmal kleine Bläschen, die aufplatzen und eine nässende Fläche hinterlassen. Später trocknet die Haut aus, wird schuppig oder bildet Krusten. Besonders unangenehm ist meist der Juckreiz. Wer kratzt, verschlimmert die Beschwerden oft noch, weil die Haut dadurch weiter gereizt wird.

Die betroffenen Stellen können überall am Körper auftreten. Besonders häufig sind Hände, Gesicht, Arme oder Kniekehlen betroffen. Je nach Form und Auslöser können aber auch andere Hautbereiche in Mitleidenschaft gezogen werden.

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Was sind die Ursachen für ein Ekzem?

Die Gründe für die Entstehung sind vielfältig. Häufig spielen Allergien, Hautreizungen durch äußere Stoffe oder eine angeborene Veranlagung eine Rolle. Beim atopischen Ekzem, also der Neurodermitis, steckt meist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems dahinter. Das Kontaktekzem entsteht, wenn die Haut wiederholt mit bestimmten Substanzen in Berührung kommt, etwa mit Nickel, Duftstoffen, Reinigungsmitteln oder Pflanzen.

Manchmal kann auch Stress, trockene Luft oder starke Sonneneinstrahlung das Hautbild verschlechtern. Die genauen Auslöser sind nicht immer eindeutig zu bestimmen, da oft mehrere Faktoren zusammenspielen.

Ist ein Ekzem gefährlich?

Viele fragen sich, ob so eine Hautveränderung bedrohlich ist. In den meisten Fällen ist ein Ekzem nicht lebensgefährlich, kann aber das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Der ständige Juckreiz führt manchmal zu Schlafproblemen oder Konzentrationsschwierigkeiten. Durch häufiges Kratzen können sich die betroffenen Stellen entzünden oder es entstehen Narben. Besonders bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem können bakterielle Infektionen hinzukommen.

Ein Ekzem ist also keine harmlose Kleinigkeit, aber in der Regel gut behandelbar. Wichtig ist, die Haut nicht dauerhaft zu reizen und möglichst früh geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad. Hautpflege steht immer im Mittelpunkt: Rückfettende Cremes oder Salben helfen, die Hautbarriere zu stärken und Feuchtigkeit zu bewahren. Bei starkem Juckreiz oder Entzündung können kortisonhaltige Cremes oder andere entzündungshemmende Wirkstoffe eingesetzt werden, meist nur für einen begrenzten Zeitraum.

Wenn ein Auslöser bekannt ist, sollte der Kontakt mit diesem Stoff möglichst vermieden werden. Bei allergischer Ursache helfen manchmal spezielle Tests, um die Auslöser herauszufinden. In manchen Fällen kommen auch Medikamente zum Einsatz, die das Immunsystem beeinflussen. Bei sehr ausgeprägten Beschwerden oder wiederkehrenden Schüben kann eine ärztliche Begleitung sinnvoll sein.

Regelmäßige Hautpflege, Vermeidung von Reizstoffen und das frühzeitige Behandeln von Entzündungen sind die wichtigsten Bausteine im Umgang mit einem Ekzem. Oft lassen sich die Beschwerden damit deutlich lindern.

Was tun bei Unsicherheit oder anhaltenden Beschwerden?

Wenn die Hautveränderung nicht besser wird, sich ausbreitet oder sehr unangenehm ist, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auch bei Verdacht auf eine Infektion, etwa wenn die Haut stark schmerzt, nässt oder sich Eiter bildet, ist ein Arztbesuch ratsam. So kann gezielt behandelt werden und das Risiko von Komplikationen sinkt.

Ein Ekzem ist zwar oft lästig, aber mit der richtigen Behandlung in den meisten Fällen gut in den Griff zu bekommen. Wer die eigenen Auslöser kennt und die Haut pflegt, kann Rückfällen meist gut vorbeugen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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