Duodenum – Schlüsselstelle der Verdauung

Duodenum – Schlüsselstelle der Verdauung

09.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist das Duodenum?

Das Duodenum ist der medizinische Begriff für den Zwölffingerdarm, also den ersten Abschnitt des Dünndarms direkt nach dem Magen. Hier beginnt die eigentliche Verdauung der Nahrung, nachdem sie den Magen verlassen hat.

Aufbau und Funktion des Zwölffingerdarms

Der Zwölffingerdarm ist ungefähr 25 bis 30 Zentimeter lang, was etwa der Breite von zwölf quergelegten Fingern entspricht – daher auch sein Name. Er bildet die Verbindung zwischen dem Magen und dem restlichen Dünndarm und liegt im oberen Bauchraum, meist in einer C-förmigen Schleife um die Bauchspeicheldrüse herum.

Im Duodenum findet ein wichtiger Teil der Verdauung statt. Sobald der Speisebrei aus dem Magen ankommt, werden ihm Verdauungssäfte aus der Bauchspeicheldrüse und Galle aus der Leber beigemischt. Diese Säfte enthalten Enzyme, die Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate in kleinere Bestandteile zerlegen. Erst dadurch kann der Körper die Nährstoffe später im Dünndarm aufnehmen.

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Warum ist das Duodenum medizinisch bedeutsam?

Das Duodenum spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit des Verdauungssystems. Hier werden nicht nur Nahrungsbestandteile aufgeschlossen, sondern auch wichtige Signale zwischen Magen, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase weitergegeben. Störungen in diesem Bereich können sich auf die gesamte Verdauung auswirken.

In medizinischen Berichten taucht der Begriff häufig auf, wenn es um Untersuchungen, Beschwerden oder Befunde im oberen Verdauungstrakt geht. Zum Beispiel kann eine Magenspiegelung (Gastroskopie) bis ins Duodenum durchgeführt werden, um Entzündungen, Geschwüre oder andere Veränderungen zu erkennen.

Häufige Erkrankungen und Befunde im Duodenum

Im Bereich des Duodenums können verschiedene Veränderungen auftreten, etwa Entzündungen, Geschwüre oder selten auch Tumoren. Besonders bekannt ist das sogenannte Zwölffingerdarmgeschwür (Duodenalulkus), das durch eine Schädigung der Schleimhaut entsteht. Auch chronische Entzündungen oder Engstellen können hier vorkommen.

Viele dieser Erkrankungen äußern sich durch unspezifische Beschwerden wie Oberbauchschmerzen, Übelkeit oder Verdauungsprobleme. In der Regel lassen sich die meisten Veränderungen gut behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Bei unklaren Beschwerden im Oberbauch kann deshalb eine Untersuchung des Duodenums sinnvoll sein.

Untersuchungen rund um das Duodenum

Um den Zustand des Zwölffingerdarms zu beurteilen, wird häufig eine Magenspiegelung eingesetzt. Dabei kann die Schleimhaut direkt betrachtet und bei Bedarf eine Gewebeprobe entnommen werden. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder spezielle Röntgenuntersuchungen kommen zum Einsatz, wenn Veränderungen im Duodenum vermutet werden.

In Arztbriefen, Befunden oder Operationsberichten wird das Duodenum meist erwähnt, wenn eine Untersuchung in diesem Bereich stattgefunden hat oder eine Erkrankung dort festgestellt wurde.

Bedeutung für die Verdauung

Ohne das Duodenum wäre eine normale Verdauung nicht möglich. Hier treffen die Verdauungssäfte zusammen, die dafür sorgen, dass Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate aufgespalten werden. Erst dadurch kann der Körper die Nahrung richtig verwerten und die enthaltenen Nährstoffe aufnehmen.

Störungen im Duodenum können die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen beeinträchtigen. Deshalb wird bei chronischen Beschwerden im Oberbauch oft gezielt nach Veränderungen in diesem Bereich gesucht.

Wann taucht der Begriff Duodenum auf?

In medizinischen Dokumenten, Befunden oder Gesprächen mit Ärztinnen und Ärzten wird das Duodenum immer dann erwähnt, wenn es um die Diagnostik oder Behandlung im oberen Verdauungstrakt geht. Besonders bei Magenspiegelungen, Operationen am Dünndarm oder bei der Abklärung von Oberbauchbeschwerden spielt der Begriff eine Rolle.

Der Begriff selbst beschreibt dabei ausschließlich den anatomischen Abschnitt des Dünndarms und ist kein Hinweis auf eine Erkrankung. Erst in Verbindung mit weiteren Begriffen wie „Entzündung“, „Geschwür“ oder „Veränderung“ lässt sich einschätzen, ob ein Befund behandlungsbedürftig ist.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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