Drainage nach Operationen – Sicherheit für die Heilung

Drainage nach Operationen – Sicherheit für die Heilung

01.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Drainage ist eine medizinische Vorrichtung, mit der Flüssigkeiten, Luft oder Eiter gezielt aus dem Körper abgeleitet werden, um Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden.

Wann kommt eine Drainage zum Einsatz?

Nach Operationen, bei Verletzungen oder bestimmten Erkrankungen kann es notwendig sein, Flüssigkeiten aus Körperhöhlen oder Wunden herauszuleiten. Das Ziel ist immer, eine Ansammlung von Blut, Wundsekret, Eiter oder Luft zu verhindern, die sonst den Heilungsprozess stören oder sogar gefährlich werden könnte. Typische Situationen sind zum Beispiel größere Operationen am Bauch oder an der Lunge, bei denen sich Flüssigkeit im Gewebe ansammeln kann. Auch nach Knochenbrüchen oder bei Abszessen, also Eiteransammlungen, werden manchmal Drainagen gelegt.

Man unterscheidet verschiedene Arten je nach Einsatzgebiet. Eine sogenannte Redon Drainage leitet zum Beispiel Wundsekret nach einer Operation ab. Bei einer Thoraxdrainage wird Luft oder Flüssigkeit aus dem Brustkorb entfernt, etwa bei einem sogenannten Pneumothorax, wenn Luft in den Raum zwischen Lunge und Rippen gelangt ist.

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Wie funktioniert das Prinzip?

Das Grundprinzip ist einfach: Eine dünne Kunststoffröhre oder ein Schlauch wird durch die Haut in die entsprechende Körperregion eingeführt. Am anderen Ende befindet sich meist ein Auffangbehälter oder ein spezielles System, das einen leichten Unterdruck erzeugt. Dadurch wird Flüssigkeit oder Luft sanft abgesaugt. Die genaue Technik und das verwendete Material hängen immer von der jeweiligen Situation ab.

Wichtig ist dabei, dass die Drainage regelmäßig kontrolliert wird. Das medizinische Personal achtet darauf, wie viel und welche Art von Flüssigkeit abläuft. So lassen sich mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen. In den meisten Fällen wird die Drainage nach einigen Tagen entfernt, sobald kein weiteres Sekret mehr nachkommt und keine Gefahr einer erneuten Ansammlung besteht.

Was bedeutet eine Drainage für den Alltag?

Solange der Schlauch liegt, ist meist etwas mehr Vorsicht geboten. Der Bereich rund um die Eintrittsstelle muss sauber und trocken gehalten werden, damit keine Keime eindringen. Duschen ist oft möglich, wenn die Stelle gut abgedeckt wird, Baden sollte aber meist vermieden werden. Plötzliche Schmerzen, Rötungen oder Fieber können auf eine Infektion oder eine Verstopfung des Schlauchs hinweisen und sollten sofort gemeldet werden.

In der Regel wird eine Drainage im Krankenhaus gelegt und überwacht. In manchen Fällen, etwa bei kleineren Abszessen, kann sie aber auch ambulant erfolgen. Die Entfernung ist meist unkompliziert und verursacht nur kurz ein unangenehmes Gefühl.

Häufige Fragen und Sorgen

Viele Menschen machen sich Gedanken, ob eine Drainage schmerzhaft ist oder ob sie das Risiko für Infektionen erhöht. Die Einführung erfolgt meist unter örtlicher Betäubung oder im Rahmen einer Operation, sodass kaum Schmerzen zu erwarten sind. Während die Drainage liegt, kann es gelegentlich zu einem Ziehen oder Druckgefühl kommen, das aber in den meisten Fällen nachlässt.

Das Risiko für eine Infektion ist bei sorgfältiger Pflege und regelmäßiger Kontrolle gering. Wichtig ist, auf Veränderungen wie Rötung, Schwellung oder ungewöhnliche Flüssigkeit zu achten und diese dem medizinischen Personal mitzuteilen.

Manche fragen sich, ob eine Drainage immer nötig ist. Die Entscheidung wird individuell getroffen und richtet sich nach der Art des Eingriffs, der Menge des zu erwartenden Sekrets und dem allgemeinen Gesundheitszustand. In vielen Fällen ist sie ein wichtiger Schutz, um Komplikationen wie Nachblutungen, Eiteransammlungen oder Luftansammlungen zu verhindern.

Was passiert nach der Entfernung?

Sobald keine Flüssigkeit oder Luft mehr nachläuft, kann die Drainage entfernt werden. Die kleine Öffnung verschließt sich meist innerhalb weniger Tage von selbst. Eine spezielle Wundversorgung ist selten nötig, manchmal reicht ein Pflaster. Leichte Nachblutungen oder ein kleiner Bluterguss sind möglich, verschwinden aber in der Regel rasch. Bei anhaltenden Schmerzen, Fieber oder zunehmender Rötung sollte erneut ärztlicher Rat eingeholt werden.

Zusammengefasst

Eine Drainage ist ein medizinisches Hilfsmittel, das gezielt eingesetzt wird, um Flüssigkeiten oder Luft aus dem Körper abzuleiten und so die Heilung zu unterstützen. Sie wird immer individuell und mit Blick auf den größtmöglichen Nutzen für die Gesundheit eingesetzt. Die Pflege ist einfach, solange einige Grundregeln beachtet werden. Bei Unsicherheiten oder Beschwerden ist es ratsam, frühzeitig Rücksprache mit dem Behandlungsteam zu halten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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