Der Dornfortsatz ist ein knöcherner Vorsprung an jedem Wirbel der Wirbelsäule, der gut unter der Haut tastbar ist und zur Stabilisierung sowie als Ansatzpunkt für Muskeln und Bänder dient.
Aufbau und Lage in der Wirbelsäule
Jeder Wirbel im menschlichen Rücken besitzt an seiner Rückseite einen markanten Fortsatz, der nach hinten absteht, das ist der sogenannte Dornfortsatz. Er lässt sich besonders gut im Bereich des Nackens und oberen Rückens als kleine Erhebung unter der Haut ertasten. Die Wirbelsäule besteht aus vielen einzelnen Wirbeln, die übereinandergestapelt sind. An jedem dieser Wirbel ragt der Dornfortsatz wie ein kleiner Knochenzipfel nach hinten heraus. Besonders deutlich spürbar ist er oft am siebten Halswirbel, der am unteren Ende des Nackens sitzt.
Funktion im Körper
Die Dornfortsätze spielen eine wichtige Rolle für die Stabilität der Wirbelsäule. Sie dienen als Ansatzstelle für verschiedene Muskeln und Bänder, die den Rücken aufrichten, bewegen und stabilisieren. Beim Beugen, Strecken oder Drehen des Rückens sind diese kleinen Knochenfortsätze unverzichtbar. Sie wirken wie Hebel, an denen die Rückenmuskulatur ansetzt, und helfen so, die Bewegungen des Rückens zu kontrollieren.
Bedeutung in medizinischen Befunden
In Arztbriefen, Röntgenbefunden oder anderen medizinischen Unterlagen taucht der Begriff Dornfortsatz häufig auf, meist im Zusammenhang mit Untersuchungen der Wirbelsäule. Dort wird beschrieben, ob die Dornfortsätze normal aussehen, verschoben sind oder Veränderungen zeigen. Auch bei Verletzungen wie Brüchen oder Prellungen kann der Dornfortsatz eine Rolle spielen, etwa wenn ein Wirbelkörper betroffen ist. In den meisten Fällen ist der Begriff jedoch rein beschreibend und bezieht sich nur auf den anatomischen Aufbau der Wirbelsäule.
Wann wird der Begriff wichtig?
Im Alltag spielt der Dornfortsatz selten eine Rolle, außer vielleicht, wenn beim Abtasten des Rückens eine auffällige Erhebung oder Druckschmerz auffällt. In manchen Fällen können Dornfortsätze durch Stöße, Unfälle oder starke Belastung verletzt werden. Auch bei bestimmten Erkrankungen wie Wirbelbrüchen oder entzündlichen Prozessen kann der Dornfortsatz betroffen sein. Dann beschreiben Ärztinnen und Ärzte in ihren Berichten, ob am Dornfortsatz Veränderungen zu erkennen sind. Meist dient das aber nur dazu, die genaue Stelle einer Auffälligkeit zu lokalisieren.
Zusammengefasst: Keine Sorge bei diesem Begriff
Der Ausdruck Dornfortsatz ist in den allermeisten Fällen einfach eine anatomische Bezeichnung und kein Hinweis auf eine Erkrankung. Er beschreibt einen ganz normalen Teil der Wirbelsäule, der bei jeder Person vorhanden ist. Nur wenn im Befund ausdrücklich von einer Verletzung, einem Bruch oder einer anderen Auffälligkeit am Dornfortsatz die Rede ist, bekommt der Begriff eine besondere Bedeutung. In solchen Fällen steht dann aber meist eine genaue Diagnose dabei, zum Beispiel „Fraktur des Dornfortsatzes“. Ansonsten ist der Begriff ein ganz gewöhnlicher Bestandteil medizinischer Beschreibungen rund um den Rücken und die Wirbelsäule.