Eine Doppel J Schiene ist ein dünner, flexibler Kunststoffschlauch, der in die Harnleiter eingesetzt wird, um den Urinfluss von der Niere zur Blase zu sichern, wenn dieser Weg durch eine Verengung oder einen Stein blockiert ist.
Wann kommt eine Doppel J Schiene zum Einsatz?
Ein Harnleiter verbindet die Niere mit der Blase. Ist dieser Weg durch einen Harnstein, eine Schwellung oder eine andere Ursache verengt oder blockiert, kann der Urin nicht mehr ungehindert abfließen. In solchen Fällen setzen Ärztinnen oder Ärzte eine sogenannte Doppel J Schiene ein. Der Name kommt daher, dass beide Enden des Schlauchs wie ein „J“ gebogen sind. So bleibt der Schlauch sicher in der Niere und in der Blase verankert und kann nicht verrutschen.
Diese Schiene hilft dabei, den Urinabfluss wiederherzustellen. Sie wird häufig eingesetzt, wenn ein Harnstein den Weg versperrt, nach Operationen im Bereich der Harnwege oder zur Überbrückung, bis eine weitere Behandlung möglich ist.
Wie läuft das Einsetzen ab?
Das Einlegen einer Doppel J Schiene erfolgt meist im Rahmen einer kurzen Narkose oder mit einer örtlichen Betäubung. Über die Harnröhre wird ein dünnes Instrument bis zum Harnleiter vorgeschoben. Dann wird die Schiene platziert, sodass das eine Ende in der Niere, das andere in der Blase liegt. Die typische J-Form sorgt dafür, dass der Schlauch nicht verrutscht.
Der gesamte Eingriff dauert meist nur wenige Minuten. Oft ist ein kurzer Aufenthalt in der Klinik nötig, manchmal kann die Entlassung aber auch noch am selben Tag erfolgen.
Was spürt man mit einer Doppel J Schiene?
Viele Menschen fragen sich, ob eine solche Schiene im Alltag spürbar ist. Die meisten bemerken anfangs ein leichtes Fremdkörpergefühl, vor allem beim Wasserlassen. Es kann zu häufigem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen oder leichten Schmerzen im Unterbauch kommen. Auch gelegentliche Blutbeimengungen im Urin sind möglich. Die Beschwerden lassen in der Regel nach einigen Tagen nach oder sind gut auszuhalten.
In seltenen Fällen kann es zu stärkeren Schmerzen, Fieber oder anhaltenden Blutungen kommen. Dann sollte unbedingt eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.
Wie lange bleibt die Schiene im Körper?
Eine Doppel J Schiene ist immer als vorübergehende Maßnahme gedacht. Die genaue Dauer hängt vom Grund der Behandlung ab. Häufig bleibt sie wenige Wochen im Körper, manchmal auch einige Monate, wenn der Harnleiter länger offen gehalten werden muss. Wichtig ist, dass sie nicht vergessen wird, da sich sonst Ablagerungen bilden oder Infektionen entstehen können.
Der Schlauch wird in einer kurzen Prozedur wieder entfernt – meist ambulant und ohne Vollnarkose. Das Entfernen ist für die meisten Menschen zwar unangenehm, aber schnell erledigt.
Muss man sich Sorgen machen?
Viele haben Sorgen, wenn sie erfahren, dass ihnen eine Schiene eingesetzt werden soll. Die Vorstellung eines Fremdkörpers im Körper ist ungewohnt. Die Schiene ist jedoch aus flexiblem, verträglichem Material gefertigt und wird routinemäßig eingesetzt. Sie soll Komplikationen wie Nierenschäden, Infektionen oder Schmerzen durch einen gestauten Harnleiter verhindern.
Unangenehm kann es sein, wenn Beschwerden wie Brennen, häufiger Harndrang oder leichte Schmerzen auftreten. Diese Nebenwirkungen verschwinden meist nach kurzer Zeit. Bei stärkeren Problemen, Fieber oder anhaltenden Beschwerden ist eine ärztliche Kontrolle wichtig.
Was ist im Alltag zu beachten?
Mit einer Doppel J Schiene ist der Alltag in den meisten Fällen kaum eingeschränkt. Sportliche Aktivitäten sind nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt meist möglich, solange keine Schmerzen bestehen. Viel trinken hilft, die Harnwege zu spülen und das Risiko für Infektionen zu verringern.
Verzichten sollte man auf sehr schwere körperliche Belastungen oder Kontaktsportarten, solange die Schiene liegt. Auch Saunagänge oder heiße Bäder können manchmal Beschwerden verstärken. Bei Unsicherheiten hilft es, gezielt nachzufragen.
Zusammengefasst
Eine Doppel J Schiene ist ein bewährtes Hilfsmittel, um den Harnabfluss sicherzustellen, wenn der Harnleiter blockiert ist. Sie wird routinemäßig eingesetzt, ist gut verträglich und kann Komplikationen vorbeugen. Beschwerden sind meist vorübergehend und selten gefährlich. Bei anhaltenden Problemen oder Unsicherheiten sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen.