Ein Dipper ist eine Bezeichnung aus der Medizin, die beschreibt, wie stark der Blutdruck eines Menschen in der Nacht im Vergleich zum Tag abfällt.
Was steckt hinter dem Begriff?
Im Alltag schwankt der Blutdruck ganz natürlich. Tagsüber, wenn sich der Körper bewegt und aktiv ist, liegt er meist etwas höher. In der Nacht, während des Schlafs, sollte der Blutdruck normalerweise um etwa 10 bis 20 Prozent sinken. Menschen, bei denen dieser nächtliche Abfall in diesem Bereich liegt, werden in der Fachsprache als „Dipper“ bezeichnet. Der Begriff stammt vom englischen „to dip“, was so viel wie „abfallen“ oder „absinken“ bedeutet.
Warum ist der nächtliche Blutdruckabfall wichtig?
Der Unterschied zwischen dem Blutdruck am Tag und in der Nacht ist ein Hinweis darauf, wie gut sich das Herz-Kreislauf-System an die Ruhephasen anpasst. Ein gesunder Abfall zeigt, dass der Körper nachts richtig „herunterfährt“ und sich erholt. Das schont auf Dauer das Herz und die Gefäße. Ärztinnen und Ärzte achten deshalb bei Blutdruckmessungen über 24 Stunden – der sogenannten Langzeitblutdruckmessung – genau darauf, ob dieser Abfall vorhanden ist.
Welche Varianten gibt es noch?
Nicht bei allen Menschen sinkt der Blutdruck nachts wie erwartet. Wer einen geringeren Abfall hat (weniger als 10 Prozent), wird als „Non-Dipper“ bezeichnet. Sinkt der Blutdruck sogar gar nicht oder steigt er nachts an, spricht man von „Reverse Dipper“ oder „Riser“. Diese Formen können auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Dipper hingegen gelten als die „Norm“, also als die gesunde Variante.
Was bedeutet das für den Alltag?
Der Begriff Dipper taucht oft in Befunden auf, wenn eine Langzeit-Blutdruckmessung durchgeführt wurde. Steht im Arztbrief, dass du ein „Dipper-Profil“ hast, ist das ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass sich dein Blutdruck nachts wie erwartet verhält. Für die meisten ist das kein Grund zur Sorge und erfordert keine spezielle Behandlung. Die Bezeichnung dient vor allem der Einordnung und hilft dem Arzt oder der Ärztin, das persönliche Risiko besser einzuschätzen.
Wann wird darauf getestet?
Ob jemand ein Dipper ist, lässt sich nur mit einer Langzeitmessung feststellen. Dabei wird über 24 Stunden regelmäßig der Blutdruck gemessen – tagsüber und nachts. So kann genau nachvollzogen werden, wie stark der Blutdruck abfällt. Dieses Verfahren kommt meist zum Einsatz, wenn ein Verdacht auf Bluthochdruck besteht oder überprüft werden soll, wie gut eine Therapie wirkt.
Kurz zusammengefasst
Dipper bedeutet, dass der Blutdruck nachts wie gewünscht absinkt – ein Zeichen für eine gesunde Regulation. Im Gegensatz dazu stehen Non-Dipper oder Reverse Dipper, bei denen dieser Effekt abgeschwächt oder sogar umgekehrt ist. Die Einordnung hilft, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu beurteilen und die Behandlung entsprechend anzupassen. Die genaue Bedeutung des Begriffs hängt immer vom Zusammenhang im Befund ab.