Diastole bezeichnet in der Medizin die Entspannungsphase des Herzens, in der sich die Herzkammern mit Blut füllen.
Wie funktioniert die Diastole?
Während eines Herzschlags wechseln sich zwei Hauptphasen ab: die Kontraktionsphase, genannt Systole, und die Entspannungsphase, eben die Diastole. In der Diastole erschlaffen die Muskeln der Herzkammern. Dadurch sinkt der Druck in den Kammern, und das Blut, das aus dem Körper und der Lunge zurückströmt, kann ungehindert einfließen. Die Herzklappen zwischen den Vorhöfen und Kammern öffnen sich, sodass das Blut in die Kammern gelangt und dort für den nächsten Herzschlag bereitsteht.
Diese Phase ist entscheidend für die Funktion des Herzens. Denn nur wenn ausreichend Blut in die Kammern gelangt, kann beim nächsten Herzschlag genug Blut in den Kreislauf gepumpt werden. Die Diastole sorgt also dafür, dass der Körper durch die Herzaktionen immer ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.
Bedeutung der Diastole im Körper
Die Diastole ist für das Herz genauso wichtig wie die Systole. Während das Herz in der Systole das Blut aktiv in die Gefäße drückt, ist die Diastole die Zeit zum „Auftanken“. In dieser Ruhephase wird das Herz selbst über die Herzkranzgefäße mit Sauerstoff versorgt. Gerade bei körperlicher Belastung oder Stress kann sich die Diastole verkürzen, weil das Herz schneller schlägt. Trotzdem muss sie lang genug sein, damit die Herzkammern ausreichend Blut aufnehmen.
Oft wird der Begriff Diastole auch im Zusammenhang mit dem Blutdruck genannt. Der sogenannte diastolische Blutdruckwert beschreibt den niedrigeren Wert, der während der Entspannungsphase im Gefäßsystem herrscht. Dieser Wert wird bei jeder Blutdruckmessung mit angegeben, zum Beispiel „120 zu 80“ – wobei die „80“ für den diastolischen Wert steht.
Wann spielt die Diastole eine Rolle im Arztbrief?
In Befunden oder Arztbriefen taucht der Begriff Diastole meist dann auf, wenn Herzuntersuchungen wie ein EKG, eine Ultraschalluntersuchung oder eine Blutdruckmessung beschrieben werden. Manchmal wird auch die diastolische Funktion des Herzens beurteilt – also wie gut sich die Kammern entspannen und mit Blut füllen können. Das ist vor allem bei der Abklärung von Herzschwäche oder bestimmten Herzklappenerkrankungen wichtig.
Im Normalfall ist die Diastole einfach ein Teil des natürlichen Herzrhythmus. Nur wenn es Hinweise auf eine Störung gibt, etwa eine sogenannte diastolische Dysfunktion, bekommt die Diastole eine besondere Bedeutung für die Diagnose.
Gibt es Probleme mit der Diastole?
Die Diastole selbst ist keine Krankheit, sondern eine normale Phase des Herzzyklus. Probleme können entstehen, wenn sich die Herzkammern nicht mehr richtig entspannen. Das kann zum Beispiel bei einer Herzmuskelerkrankung oder einer Verdickung der Herzwand passieren. In solchen Fällen spricht man von einer diastolischen Funktionsstörung. Das bedeutet, dass das Herz beim Füllen weniger aufnahmefähig ist und deshalb weniger Blut in den Kreislauf gelangt.
Solche Störungen äußern sich oft durch Symptome wie Luftnot oder Leistungsschwäche, vor allem bei körperlicher Belastung. Die genauen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten hängen dann von der zugrundeliegenden Erkrankung ab.
Zusammengefasst
Die Diastole ist die Entspannungsphase des Herzens, in der die Herzkammern mit Blut gefüllt werden. Sie ist für die Herzfunktion und die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen unerlässlich. In medizinischen Berichten wird die Diastole meist im Rahmen von Untersuchungen oder bei der Beurteilung der Herzleistung erwähnt. Nur bei bestimmten Herzkrankheiten kann eine Störung der Diastole eine Rolle spielen.