Diarrhoe: Wenn Durchfall zum Risiko wird

Diarrhoe: Wenn Durchfall zum Risiko wird

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Diarrhoe bedeutet Durchfall. Damit ist gemeint, dass der Stuhlgang häufiger und dünnflüssiger als gewohnt auftritt – oft mehr als dreimal am Tag, meist wässrig oder breiig.

Was steckt hinter Durchfall?

Durchfall ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Der Körper scheidet dabei Wasser und Nährstoffe schneller aus, als sie aufgenommen werden können. Das kann verschiedene Ursachen haben: Häufig steckt eine Infektion mit Viren oder Bakterien dahinter, zum Beispiel nach dem Verzehr von verdorbenen Lebensmitteln oder im Rahmen einer Magen-Darm-Grippe. Auch ungewohnte Speisen, Stress, bestimmte Medikamente oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten können den Darm aus dem Gleichgewicht bringen.

Manchmal tritt Durchfall plötzlich auf und verschwindet nach wenigen Tagen wieder – das wird als akute Diarrhoe bezeichnet. Wenn die Beschwerden länger als zwei Wochen bestehen, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer chronischen Diarrhoe. Dann können auch andere Auslöser wie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Hormonstörungen oder seltenere Infektionen eine Rolle spielen.

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Wie fühlt sich das an?

Typisch sind häufiger Stuhldrang, wässriger oder breiiger Stuhl und manchmal auch Bauchkrämpfe, Blähungen oder ein unangenehmes Rumoren im Bauch. Je nach Ursache können auch Übelkeit, Erbrechen oder leichtes Fieber dazukommen. Bei manchen Menschen ist der Durchfall so ausgeprägt, dass der Alltag stark beeinträchtigt wird. Besonders belastend ist das, wenn der Stuhlgang unkontrollierbar wird oder plötzlich auftritt.

Ist Durchfall gefährlich?

Viele machen sich Sorgen, wenn sie plötzlich unter Durchfall leiden. In den meisten Fällen ist das Symptom harmlos und verschwindet nach kurzer Zeit von selbst. Allerdings kann der Körper durch den Flüssigkeitsverlust schnell austrocknen, vor allem bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Warnsignale sind starker Durst, trockene Schleimhäute, wenig oder kein Urin, Schwindel oder Schwäche. Auch Blut im Stuhl, hohes Fieber oder heftige Bauchschmerzen sollten ernst genommen werden – dann ist ärztlicher Rat gefragt.

Bei länger anhaltendem Durchfall besteht außerdem die Gefahr, dass wichtige Mineralstoffe verloren gehen. Das kann zu Kreislaufproblemen oder Herzrhythmusstörungen führen, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird.

Was hilft bei Durchfall?

Das Wichtigste ist, ausreichend zu trinken. Wasser, ungesüßter Tee oder Brühe helfen, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Bei starkem Durchfall können spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke sinnvoll sein, um auch Mineralstoffe wie Kalium und Natrium zu ersetzen. Leichte Kost wie Zwieback, Reis oder Banane schont den Darm und entlastet die Verdauung. Fettige, scharfe oder sehr süße Speisen sollten besser gemieden werden.

In der Regel bessert sich eine akute Diarrhoe innerhalb weniger Tage. Medikamente gegen Durchfall sind meist nicht nötig, können aber in bestimmten Situationen – etwa bei Reisen oder wichtigen Terminen – vorübergehend eingesetzt werden. Wichtig ist, die Ursache abzuklären, wenn die Beschwerden länger anhalten oder von starken Symptomen begleitet werden.

Wann zum Arzt?

Nicht immer ist ein Arztbesuch notwendig. Bei Kindern, älteren Menschen oder bei Vorerkrankungen sollte jedoch frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden. Das gilt auch, wenn der Durchfall länger als drei Tage anhält, sehr heftig ist oder mit Fieber, Blut im Stuhl oder starken Schmerzen einhergeht. In solchen Fällen kann eine gezielte Behandlung nötig sein, um Komplikationen zu vermeiden und die Ursache zu klären.

Was steckt hinter wiederkehrendem Durchfall?

Manchmal tritt Durchfall immer wieder auf oder bleibt über Wochen bestehen. Dann können chronische Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom, eine Laktoseintoleranz oder eine entzündliche Darmerkrankung dahinterstecken. Auch Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine gestörte Darmflora nach Antibiotika kommen infrage. Hier ist eine genaue Abklärung durch eine Ärztin oder einen Arzt wichtig, um gezielt behandeln zu können.

Kann man Durchfall vorbeugen?

Händewaschen ist der wichtigste Schutz, um Infektionen zu vermeiden. Auch beim Umgang mit Lebensmitteln lohnt sich Sorgfalt: Obst und Gemüse waschen, Fleisch gut durchgaren und auf sauberes Trinkwasser achten – besonders auf Reisen. Wer weiß, dass bestimmte Speisen oder Stress den Darm reizen, kann versuchen, diese Auslöser zu meiden oder gezielt für Entspannung zu sorgen.

Durchfall ist unangenehm, aber in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Mit ausreichend Flüssigkeit und ein wenig Geduld ist das Gleichgewicht im Darm meist schnell wiederhergestellt. Bei Unsicherheit oder anhaltenden Beschwerden hilft es, ärztlichen Rat einzuholen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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