Was bedeutet Deviation?
Deviation ist ein medizinischer Begriff und beschreibt allgemein eine Abweichung von der normalen Ausrichtung, Form oder Funktion eines Körperteils oder eines Messwerts. In Arztbriefen und Befunden taucht das Wort häufig auf, um anzuzeigen, dass etwas von der üblichen Norm abweicht.
Verschiedene Bedeutungen im medizinischen Alltag
Das Wort Deviation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Abweichung“ oder „Verlagerung“. In der Medizin wird es in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Zum Beispiel kann damit gemeint sein, dass ein Gelenk, ein Knochen oder sogar eine Körperachse nicht mehr in ihrer normalen Position ist. Auch bei Laborwerten, Bewegungen oder bei der Beschreibung von Symptomen kann dieser Ausdruck auftauchen.
Ein typisches Beispiel ist die sogenannte Ulnardeviation bei Erkrankungen der Hand, etwa bei der rheumatoiden Arthritis. Hierbei weichen die Finger in Richtung der Elle (Ulna) ab. Auch die Nasenscheidewand kann eine Deviation aufweisen, wenn sie schief steht. Dann spricht man von einer Septumdeviation. In der Neurologie wird der Begriff verwendet, wenn sich beispielsweise die Blickrichtung der Augen oder die Zunge bei bestimmten Erkrankungen zur Seite hin abweicht.
Was bedeutet eine Deviation konkret?
Ob eine Deviation etwas Schlimmes ist, hängt ganz vom Zusammenhang ab. Manchmal ist sie nur ein kleiner, zufälliger Befund ohne Krankheitswert. In anderen Fällen kann sie ein Hinweis auf eine Erkrankung, Verletzung oder Fehlstellung sein, die behandelt werden sollte. Entscheidend ist immer, wo die Abweichung auftritt und ob sie Beschwerden verursacht.
Bei einer Deviation der Nasenscheidewand zum Beispiel kann es sein, dass die Nasenatmung erschwert ist. Eine Abweichung eines Gelenkes, etwa nach einem Unfall, kann Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Fehlbelastungen verursachen. In der Neurologie wiederum kann eine Deviation von Augen oder Zunge auf eine Störung im Nervensystem hindeuten.
Häufige Fragen und Unsicherheiten
Viele fragen sich nach dem Lesen eines Befundes mit dem Begriff Deviation, ob sie sich Sorgen machen müssen. Die Antwort darauf ist nicht pauschal möglich. Eine leichte Abweichung, die keine Beschwerden macht, ist oft harmlos und muss nicht behandelt werden. Bestehen jedoch Schmerzen, Funktionsstörungen oder andere Symptome, sollte die Ursache genauer abgeklärt werden. Ärztinnen und Ärzte entscheiden je nach Situation, ob weitere Untersuchungen oder Therapien notwendig sind.
Manchmal taucht der Begriff auch bei Kontrolluntersuchungen oder im Rahmen von Routinebefunden auf, ohne dass eine direkte Folge für die Gesundheit besteht. Dann dient er lediglich zur genauen Beschreibung des Zustands.
Beispiele für Deviation in der Medizin
Besonders anschaulich wird der Begriff an einigen typischen Beispielen. Bei der sogenannten Ulnardeviation der Finger handelt es sich um eine Abweichung der Fingergrundgelenke zur Seite der Elle, häufig zu sehen bei chronischen Gelenkerkrankungen wie Rheuma. Eine Septumdeviation beschreibt eine schiefe Nasenscheidewand, die zu Problemen bei der Nasenatmung führen kann. In der Zahnmedizin spricht man von einer Deviation, wenn der Unterkiefer beim Öffnen oder Schließen zur Seite abweicht. Auch bei der Analyse von Blutwerten kann eine Deviation bedeuten, dass ein Wert außerhalb des Normalbereichs liegt.
Wann ist eine Behandlung notwendig?
Ob eine Deviation behandelt werden muss, hängt von den Beschwerden und der Ursache ab. Eine leichte Abweichung ohne Einschränkung braucht meist keine Therapie. Kommt es jedoch zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder anderen Problemen, stehen je nach Ursache verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das kann von Physiotherapie über Schienen oder Operationen bis hin zu Medikamenten reichen. Die genaue Vorgehensweise wird immer individuell entschieden.
Deviation als Begriff – immer im Zusammenhang sehen
Wichtig ist, dass das Wort Deviation allein noch keine genaue Aussage über die Schwere oder Bedeutung eines Befundes zulässt. Erst im Zusammenhang mit dem betroffenen Körperteil, den Beschwerden und dem weiteren Befund ergibt sich, ob und was unternommen werden sollte. Wer unsicher ist, kann gezielt beim behandelnden Arzt oder der Ärztin nachfragen, was die Deviation im eigenen Fall bedeutet und ob weiterer Handlungsbedarf besteht.