Degeneration: Bedeutung und Folgen für den Körper

Degeneration: Bedeutung und Folgen für den Körper

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Degeneration bezeichnet in der Medizin den fortschreitenden Abbau oder die Verschlechterung von Gewebe, Zellen oder Organen im Körper.

Was steckt hinter dem Begriff?

Im ärztlichen Befund taucht das Wort „Degeneration“ oder auch „dégénération“ häufig dort auf, wo Gewebe seine ursprüngliche Struktur oder Funktion verliert. Gemeint ist damit nicht, dass etwas plötzlich kaputtgeht, sondern dass sich bestimmte Körperteile langsam verändern, meist über Monate oder Jahre hinweg. Oft betrifft das den Bewegungsapparat: Bandscheiben, Gelenke oder auch Muskeln können degenerative Veränderungen zeigen. Auch in anderen Geweben, etwa im Auge oder im Nervensystem, lässt sich dieser Prozess beobachten.

Typisch ist, dass das betroffene Gewebe seine Elastizität, Festigkeit oder Spannkraft einbüßt. Die Zellen werden schwächer, manchmal lagern sich Fette oder andere Stoffe ein, oder es kommt zu Verhärtungen. Im Röntgenbild, MRT oder Ultraschall erscheinen solche Veränderungen dann als Zeichen für einen natürlichen Alterungsprozess oder eine Überlastung.

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Degeneration – wo tritt sie auf?

Ganz klassisch findet man den Begriff bei Beschwerden an der Wirbelsäule. Bandscheiben können im Laufe der Jahre an Höhe verlieren und ihre Pufferfunktion einbüßen. Das nennt sich dann zum Beispiel Diskusdegeneration. Auch an den Wirbelgelenken, der sogenannten BWS (Brustwirbelsäule), werden oft degenerative Veränderungen festgestellt. Wer Genaueres dazu wissen möchte, findet weitere Informationen zu Diskusdegeneration und degenerativen Veränderungen der BWS.

Aber nicht nur Knochen und Knorpel sind betroffen. Auch Muskeln können sich verändern, etwa durch eine sogenannte fettige Degeneration, bei der Muskelgewebe durch Fett ersetzt wird. Was das bedeutet, wird im Artikel Fettige Degeneration Bedeutung ausführlich erklärt.

Manchmal liest man den Begriff auch bei Erkrankungen des Auges, wie der Makuladegeneration, oder im Zusammenhang mit Nerven.

Was bedeutet das für den Alltag?

Eine Degeneration muss nicht immer Beschwerden verursachen. Häufig handelt es sich um altersbedingte Veränderungen, die ganz ohne Symptome verlaufen. Viele Menschen leben jahrelang mit solchen Befunden, ohne davon etwas zu merken. Erst wenn das Gewebe so stark verändert ist, dass es seine Aufgabe nicht mehr richtig erfüllt, können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder andere Probleme auftreten.

Nicht jede degenerative Veränderung ist also gleich ein Grund zur Sorge. Gerade bei Routineuntersuchungen werden solche Befunde oft zufällig entdeckt. Entscheidend ist, ob und welche Beschwerden bestehen und wie stark diese den Alltag beeinflussen.

Ist das schlimm?

Die Diagnose „degenerative Veränderung“ oder „Degeneration“ allein sagt zunächst wenig über den Schweregrad oder die Folgen aus. Sie beschreibt einen Zustand, aber keine akute Erkrankung. Ob das Ganze schlimm ist, hängt stark davon ab, welches Gewebe betroffen ist, wie weit der Prozess fortgeschritten ist und ob Beschwerden auftreten.

Bei vielen Menschen schreiten diese Veränderungen nur langsam voran. Oft reicht es, die betroffenen Körperbereiche zu schonen oder gezielt zu stärken. Erst wenn Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder andere Symptome auftreten, kann eine gezielte Behandlung notwendig werden.

Was kann man tun?

Ob und welche Behandlung sinnvoll ist, richtet sich nach der Ursache und den Beschwerden. Bei leichten Veränderungen genügt meist eine Anpassung des Lebensstils, etwa durch mehr Bewegung, gezielte Übungen oder eine gesunde Ernährung. In manchen Fällen helfen Physiotherapie, Schmerzmittel oder andere unterstützende Maßnahmen.

Erst bei stärkeren Beschwerden oder fortgeschrittener Degeneration kommen weitere Therapien infrage. Das kann von speziellen Medikamenten bis hin zu Operationen reichen, je nachdem, welches Organ oder Gewebe betroffen ist.

Warum taucht der Begriff so oft im Befund auf?

Degeneration ist ein Sammelbegriff, der viele verschiedene Prozesse beschreibt. Gerade im Alter oder bei starker Belastung lassen sich solche Veränderungen fast überall im Körper finden. Sie sind Teil des natürlichen Verschleißes, der sich nicht immer vermeiden lässt.

Wichtig ist, Befunde immer im Zusammenhang mit den eigenen Beschwerden zu sehen. Nicht jeder Hinweis auf eine Degeneration bedeutet, dass sofort gehandelt werden muss oder ein ernsthaftes Problem vorliegt.

Zusammengefasst

Degeneration ist ein medizinischer Ausdruck für den langsamen Abbau oder die Veränderung von Gewebe. Er taucht oft in Befunden auf, wenn Alters- oder Verschleißerscheinungen festgestellt werden. Ob das Ganze behandlungsbedürftig ist, hängt von den Beschwerden und dem betroffenen Körperteil ab. Wer unsicher ist, kann gezielt nachfragen oder sich zu den genannten Unterformen weiter informieren.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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