Corpus: Hauptteil eines Organs im Befund

Corpus: Hauptteil eines Organs im Befund

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Corpus?

Das Wort Corpus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt einfach „Körper“. In der Medizin beschreibt dieser Begriff meist den Hauptteil oder das zentrale Stück eines Organs oder Gewebes.

Verschiedene Bedeutungen im medizinischen Kontext

In Arztbriefen, Befunden oder Berichten taucht Corpus an ganz unterschiedlichen Stellen auf. Häufig ist damit schlicht der „Hauptteil“ eines Organs gemeint, also der größte, mittlere Abschnitt. Beispiele sind das „Corpus uteri“ (der Körper der Gebärmutter), das „Corpus vertebrae“ (Wirbelkörper) oder das „Corpus callosum“ (Balken im Gehirn, der die beiden Gehirnhälften verbindet). Auch bei anderen Organen findet sich die Bezeichnung, etwa beim „Corpus gastricum“, dem Hauptteil des Magens.

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Warum wird Corpus verwendet?

Die medizinische Fachsprache ist oft sehr genau. Durch Begriffe wie Corpus wird klar unterschieden, ob zum Beispiel der Hauptteil eines Organs oder eher ein Randbereich, ein Ausgang oder ein spezieller Abschnitt gemeint ist. Das hilft Ärztinnen und Ärzten, Befunde präzise zu beschreiben. Wird zum Beispiel in einem Ultraschallbericht vom „Corpus“ gesprochen, ist damit der mittlere und größte Abschnitt des jeweiligen Organs gemeint – nicht etwa ein Übergang, ein Eingang oder ein Anhang.

Beispiele aus der Praxis

Besonders häufig findet sich Corpus im Zusammenhang mit der Gebärmutter. Das „Corpus uteri“ bezeichnet hier den eigentlichen Körper der Gebärmutter, im Gegensatz zum Gebärmutterhals („Cervix uteri“). Auch beim Magen ist das „Corpus gastricum“ der zentrale Teil, zwischen Mageneingang und Magenausgang. Im Bereich der Wirbelsäule meint „Corpus vertebrae“ den dicken, tragenden Teil eines Wirbels. Im Gehirn steht „Corpus callosum“ für die große Nervenbahn, die die beiden Hälften des Gehirns verbindet.

Bedeutung für Befunde und Arztbriefe

Steht in einem Befund oder Bericht das Wort Corpus, ist damit also meist der Hauptbereich eines Organs gemeint. Zum Beispiel kann ein Ultraschallbefund lauten: „Keine Auffälligkeiten im Corpus uteri.“ Das bedeutet, dass im Hauptteil der Gebärmutter keine krankhaften Veränderungen zu sehen sind. Oder es wird beschrieben, dass eine Veränderung oder Auffälligkeit „im Corpus“ eines Organs gefunden wurde – dann ist klar, wo genau im Organ diese liegt.

Keine Krankheit, sondern eine anatomische Bezeichnung

Corpus ist keine Krankheit und auch keine Diagnose. Es handelt sich um einen rein beschreibenden, anatomischen Begriff. Es gibt keinen Grund zur Sorge, wenn dieser Begriff im Arztbrief auftaucht. Er hilft lediglich dabei, die Lage von Strukturen oder Auffälligkeiten innerhalb eines Organs möglichst genau zu benennen.

Wenn Corpus als Teil eines längeren Begriffs erscheint

Manchmal steht Corpus auch am Anfang oder in der Mitte eines längeren medizinischen Begriffs. Beispiele sind „Corpus luteum“ (Gelbkörper im Eierstock), „Corpus cavernosum“ (Schwellkörper im Penis oder in der Klitoris) oder „Corpus albicans“ (weißlicher Körper, der nach dem Eisprung im Eierstock entsteht). Auch hier beschreibt Corpus immer den Hauptteil oder eine zentrale Struktur.

Zusammenfassung

Corpus ist ein medizinischer Ausdruck für den Hauptteil eines Organs oder Gewebes. Der Begriff hilft, den Ort von Befunden oder Veränderungen genau zu beschreiben. Eine Erkrankung oder einen Defekt bezeichnet Corpus nicht. Wo genau das Corpus liegt, hängt immer vom jeweiligen Organ ab – zum Beispiel im Magen, in der Gebärmutter, im Gehirn oder an der Wirbelsäule. In Befunden oder Arztbriefen dient Corpus also vor allem dazu, die genaue Lage anzugeben.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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