Coronar – Bedeutung der Körper-Ebene

Coronar – Bedeutung der Körper-Ebene

05.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet coronar?

Der Begriff coronar beschreibt in der Medizin eine bestimmte anatomische Ebene des Körpers. Gemeint ist damit die sogenannte Frontal- oder Coronalebene, also eine gedachte Linie, die den Körper von vorne nach hinten teilt. Dadurch entstehen zwei Abschnitte – ein vorderer und ein hinterer Teil. Diese Einteilung hilft Ärztinnen und Ärzten, den Körper präzise zu beschreiben und Veränderungen, beispielsweise in einem MRT oder CT, genau zu lokalisieren.

Was bedeutet das konkret?

„Coronar“ ist ein rein anatomischer Begriff. Er beschreibt keine Krankheit und keine Diagnose, sondern lediglich eine Richtung oder Orientierung. Wird ein Bild in der coronaren Ebene aufgenommen, bedeutet das, dass der Körper frontal dargestellt wird – also so, als würde man ihn von vorne betrachten. Diese Darstellungsweise ist in der Radiologie sehr hilfreich, um Strukturen wie Lunge, Herz, Wirbelsäule oder Gelenke aus einer anderen Perspektive zu beurteilen.

Gerade in der Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) werden häufig mehrere Ebenen kombiniert – coronar, sagittal (seitlich) und transversal (quer) –, um ein vollständiges dreidimensionales Bild des Körpers zu erhalten. So können Ärztinnen und Ärzte Veränderungen besser erkennen und genau einordnen, wo sich eine Auffälligkeit befindet.

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Unterschied zu sagittal und transversal

Um den Körper besser beschreiben zu können, nutzt die Medizin drei Hauptebenen:

Die coronare Ebene teilt den Körper von vorne nach hinten, die sagittale Ebene trennt ihn in linke und rechte Hälften, und die transversale Ebene verläuft quer durch den Körper.

Für Patientinnen und Patienten bedeutet das: Wenn im Befund steht, dass eine „coronare Schichtaufnahme“ gemacht wurde, ist das keine Diagnose, sondern eine Information über die Richtung der Bildaufnahme. Diese Angaben helfen dem medizinischen Personal, Befunde zu vergleichen und Strukturen korrekt zuzuordnen, etwa ob eine Zyste, Entzündung oder Verletzung vorne, hinten oder seitlich liegt.

Wann der Begriff coronar im Befund auftaucht

Viele Patientinnen und Patienten stoßen auf den Begriff coronar, wenn sie einen Befundbericht nach einer Bildgebung erhalten. Ein typischer Satz lautet zum Beispiel: „In der coronaren Ebene zeigt sich kein pathologischer Befund.“ Das bedeutet lediglich, dass die Ärztin oder der Arzt das Bild in der Frontalansicht beurteilt hat – und dabei keine krankhaften Veränderungen sichtbar waren. Es handelt sich also um eine Lagebeschreibung, nicht um eine Erkrankung.

Auch bei Bewegungsbeschreibungen oder in der Anatomie wird der Ausdruck verwendet. Wenn eine Verletzung, zum Beispiel ein Bänderriss, „coronar verlaufend“ beschrieben wird, meint das, dass sie sich entlang dieser Ebene ausdehnt – also parallel zur Vorder- und Rückseite des Körpers.

Häufige Verwechslung mit „koronar“

Im medizinischen Sprachgebrauch sind die Begriffe „coronar“ und „koronar“ leicht zu verwechseln, bedeuten aber Unterschiedliches. „Coronar“ beschreibt die Ausrichtung oder Bildebene, während „koronar“ mit den Herzkranzgefäßen zu tun hat. Wenn also in einem Befund von „koronarer Herzkrankheit“ (KHK) die Rede ist, geht es um eine Erkrankung der Herzgefäße, nicht um die anatomische Ebene. Steht dagegen „coronare Schichtaufnahme“, ist lediglich eine bildgebende Richtung gemeint. Für Patientinnen und Patienten ist diese Unterscheidung wichtig, um unnötige Sorgen zu vermeiden. „Coronar“ im radiologischen Befund ist kein Hinweis auf eine Herzkrankheit und bedeutet nicht, dass etwas „gefährlich“ ist.

Coronar in der Radiologie und Zahnmedizin

In der Radiologie wird die coronare Ebene besonders häufig eingesetzt, etwa bei MRTs von Gehirn, Wirbelsäule, Schulter oder Knie. Die coronare Darstellung hilft, Weichteile, Bänder und Gelenkflächen präziser zu beurteilen, weil sie die Strukturen in ihrer natürlichen Vorder-hinten-Ausrichtung zeigt.

Auch in der Zahnmedizin findet der Begriff Anwendung. Dort bezeichnet „coronar“ die Richtung zur Zahnkrone hin. Wenn also ein Zahnarzt von einer „coronaren Karies“ spricht, meint er eine Schädigung im oberen Bereich des Zahns, also an der Krone, nicht an der Wurzel.

Bedeutung für Patientinnen und Patienten

Wer in seinem Arztbrief oder MRT-Befund das Wort „coronar“ liest, muss sich keine Sorgen machen. Der Begriff beschreibt lediglich, in welcher Ebene oder Richtung ein Bild aufgenommen wurde oder eine Struktur verläuft.

Für Patientinnen und Patienten kann es hilfreich sein, zu wissen, dass solche Angaben den Ärztinnen und Ärzten helfen, die Lokalisation einer Veränderung exakt zu bestimmen. Dadurch werden Operationen, Therapien oder Nachuntersuchungen besser planbar.

Wer also einen Befund liest, in dem steht, dass „coronare Aufnahmen unauffällig“ waren, kann das positiv sehen – es bedeutet, dass aus dieser Perspektive keine krankhaften Veränderungen gefunden wurden.

Wissenschaftliche Quellen

  • G. N. Hounsfield, Computerized transverse axial scanning (tomography): Part 1. Description of system, British Journal of Radiology, Volume 46, Issue 552, 1 December 1973, Pages 1016–1022, https://doi.org/10.1259/0007-1285-46-552-1016

  • Dalrymple NC, Prasad SR, El-Maghraby TA, Freckleton MW, Chintapalli KN. Introduction to the Language of Three-dimensional Imaging with Multidetector CT. Radiographics. 2005;25(5):1409–1428. https://doi.org/10.1148/rg.255055044

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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