Conus Equina im MRT verständlich erklärt

Conus Equina im MRT verständlich erklärt

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Begriff Conus Equina bezeichnet einen bestimmten Abschnitt am unteren Ende des Rückenmarks, der wie eine Art „Spitze“ aussieht. In der medizinischen Fachsprache steht dieser Ausdruck für das kegelförmige Auslaufen des Rückenmarks im Bereich der Lendenwirbelsäule.

Aufbau und Lage im Körper

Das Rückenmark verläuft im Inneren der Wirbelsäule und überträgt wichtige Nervenimpulse zwischen Gehirn und Körper. Es endet nicht ganz unten an der Wirbelsäule, sondern bereits etwa auf Höhe des ersten oder zweiten Lendenwirbels. Dort verjüngt sich das Rückenmark allmählich zu einer Art Kegel – dem sogenannten Conus Equina. Direkt darunter befinden sich die sogenannten Kaudafasern, die wie ein Pferdeschweif aussehen und den unteren Rückenmarkskanal ausfüllen. Diese Nervenfasern übernehmen die Versorgung von Beinen, Beckenorganen und Teilen des Unterleibs. Wer mehr zu den Aufgaben und der Bedeutung der Kaudafasern wissen möchte, findet dazu weitere Informationen hier.

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Bedeutung des Begriffs in Befunden und Arztbriefen

Oft taucht der Begriff Conus Equina in medizinischen Berichten, MRT-Befunden oder bei der Beschreibung von Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule auf. Gemeint ist dann meist der genaue Bereich, an dem das Rückenmark endet und in die Nervenfasern übergeht. Ärztinnen und Ärzte beschreiben diesen Abschnitt zum Beispiel, um Veränderungen, Schwellungen, Engstellen oder Verletzungen möglichst präzise zu lokalisieren.

Manchmal wird der Begriff auch leicht abgewandelt verwendet, etwa als „Conus medullaris“ oder „Conus terminalis“. Gemeint ist aber jeweils das gleiche anatomische Ende des Rückenmarks.

Gibt es Beschwerden oder Risiken am Conus Equina?

Der Conus Equina selbst ist kein Krankheitsbild, sondern ein normaler Bestandteil der menschlichen Anatomie. Beschwerden oder Symptome entstehen nur dann, wenn dieser Bereich zum Beispiel durch einen Bandscheibenvorfall, eine Entzündung oder eine Verletzung beeinträchtigt wird. In solchen Fällen kann es zu Störungen der Nerven kommen, die vom Conus und den Kaudafasern ausgehen – etwa Gefühlsstörungen, Lähmungen oder Probleme beim Wasserlassen und Stuhlgang. In medizinischen Befunden wird dann oft sehr genau beschrieben, ob und wie der Conus Equina betroffen ist.

Warum ist die genaue Beschreibung wichtig?

Die Lage und der Zustand des Conus Equina sind vor allem bei Operationen, Unfällen oder bestimmten Erkrankungen der Wirbelsäule von Bedeutung. Eine Schädigung in diesem Bereich kann – je nach Ausmaß – schwerwiegende Folgen für die Nervenversorgung der Beine und der Beckenorgane haben. Deshalb wird in MRT- oder CT-Befunden häufig darauf eingegangen, ob der Conus Equina unauffällig ist oder ob Veränderungen vorliegen.

Zusammengefasst

Der Ausdruck Conus Equina beschreibt das natürliche, kegelförmige Ende des Rückenmarks im Bereich der Lendenwirbelsäule. Er spielt eine wichtige Rolle in der medizinischen Dokumentation, um den Übergang vom Rückenmark zu den Kaudafasern genau zu kennzeichnen. Beschwerden oder Behandlungsbedarf bestehen nur, wenn in diesem Bereich tatsächlich eine Schädigung oder Erkrankung vorliegt. In allen anderen Fällen handelt es sich einfach um einen normalen Abschnitt der Wirbelsäule.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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