CKD-EPI ist eine Abkürzung für eine spezielle Formel, mit der die Nierenfunktion im Labor berechnet wird – genauer gesagt, wie gut die Nieren das Blut filtern.
Was steckt hinter der Abkürzung?
Hinter dem Begriff steckt die sogenannte CKD-EPI-Formel. CKD steht dabei für „Chronic Kidney Disease“, also chronische Nierenerkrankung. EPI ist die Abkürzung für „Epidemiology Collaboration“, ein internationales Forschungsteam, das diese Berechnungsmethode entwickelt hat. Die CKD-EPI-Formel dient dazu, die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) möglichst genau zu schätzen. Die GFR gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute reinigen können – ein zentraler Wert, um die Nierenfunktion zu beurteilen.
Im Laborbericht oder Arztbrief steht dann oft „GFR nach CKD-EPI“, „glomeruläre Filtrationsrate CKD-EPI“ oder einfach „CKD-EPI“. Gemeint ist immer das Ergebnis dieser speziellen Berechnungsmethode.
Warum ist die CKD-EPI-Formel wichtig?
Die Nieren übernehmen im Körper eine Art Reinigungsfunktion: Sie filtern Schadstoffe aus dem Blut und sorgen dafür, dass der Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht bleibt. Die glomeruläre Filtrationsrate zeigt, wie leistungsfähig die Nieren aktuell sind. Weil die klassische Messung aufwendig und im Alltag nicht praktikabel ist, nutzen Labore Formeln, die den Wert aus Blutwerten wie dem Kreatinin und Angaben zu Alter, Geschlecht und manchmal ethnischer Herkunft berechnen.
Die CKD-EPI-Formel gilt als besonders präzise, vor allem im Vergleich zur älteren MDRD-Formel. Sie wird deshalb von Fachgesellschaften weltweit empfohlen, um die Nierenfunktion einzuschätzen. Im Laborbefund taucht dann oft der Wert „GFR nach CKD-EPI“ oder „glomeruläre Filtrationsrate CKD-EPI“ auf.
Was bedeutet ein niedriger Wert bei der glomerulären Filtrationsrate CKD-EPI?
Ein niedriger Wert (zum Beispiel „GFR nach CKD-EPI zu niedrig“) kann darauf hinweisen, dass die Nieren nicht mehr so gut arbeiten wie sie sollten. Das passiert zum Beispiel bei einer chronischen Nierenerkrankung, aber auch vorübergehend bei Infekten, Flüssigkeitsmangel oder bestimmten Medikamenten. Je niedriger der Wert, desto eingeschränkter ist die Filterleistung der Nieren.
Wie bedrohlich ein solcher Wert ist, hängt immer vom Gesamtbild ab: Alter, Vorerkrankungen, aktuelle Beschwerden und andere Laborwerte spielen eine Rolle. Ein einzelner Wert ist selten ein Grund zur Panik. Gerade bei älteren Menschen sinkt die Nierenfunktion oft langsam und ohne spürbare Beschwerden. Erst wenn die GFR über längere Zeit deutlich vermindert ist, sprechen Ärztinnen und Ärzte von einer chronischen Nierenerkrankung.
Ausführlichere Informationen über die Berechnung und Bedeutung der eGFR findest du im Artikel eGFR.
Wie wird der CKD-EPI-Wert berechnet?
Die Berechnung erfolgt im Labor, meistens auf Grundlage des Kreatininwerts im Blut. Kreatinin ist ein Abbauprodukt aus den Muskeln, das normalerweise von den Nieren ausgeschieden wird. Die CKD-EPI-Formel berücksichtigt neben dem Kreatinin auch Alter, Geschlecht und manchmal die ethnische Zugehörigkeit. Daraus ergibt sich ein Schätzwert für die glomeruläre Filtrationsrate.
Im Befund steht dann ein Wert in Milliliter pro Minute (ml/min). Werte über 90 gelten als normal, Werte darunter können auf eine beginnende Einschränkung hinweisen. Wichtig ist dabei: Ein einzelner Wert sagt noch nicht alles aus. Schwankungen sind möglich, und erst bei wiederholt niedrigen Werten wird genauer hingeschaut.
Wann taucht CKD-EPI im Befund auf?
Die Abkürzung erscheint vor allem in Laborberichten, wenn die Nierenfunktion überprüft wird. Das kann im Rahmen von Routineuntersuchungen, bei Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Erkrankungen geschehen, die die Nieren betreffen könnten. Auch bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung, bei unklaren Schwellungen oder auffälligen Urinwerten wird die GFR nach CKD-EPI berechnet.
Manchmal taucht die Bezeichnung auch in Kombination mit anderen Begriffen auf, etwa „glomeruläre Filtrationsrate CKD-EPI“ oder „GFR nach CKD-EPI zu niedrig“. Gemeint ist immer das Ergebnis dieser speziellen Berechnungsmethode.
Gibt es andere Bedeutungen für die Abkürzung?
In medizinischen Texten steht CKD-EPI fast immer für die Berechnungsformel zur Schätzung der Nierenfunktion. Andere Bedeutungen sind äußerst selten und im Zusammenhang mit Laborwerten oder Arztbriefen praktisch ausgeschlossen. Trotzdem gilt: Abkürzungen sollten immer im Zusammenhang mit dem jeweiligen Befund betrachtet werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Kurz zusammengefasst
CKD-EPI bezeichnet eine moderne Formel zur Schätzung der Nierenfunktion. Sie hilft, die glomeruläre Filtrationsrate möglichst genau zu berechnen, was für die Erkennung und Überwachung von Nierenerkrankungen wichtig ist. Ein niedriger Wert kann auf eine eingeschränkte Nierenfunktion hindeuten, ist aber immer im Gesamtkontext zu bewerten. Wer den Begriff im Befund findet, kann sich sicher sein: Es handelt sich um eine standardisierte, anerkannte Methode zur Beurteilung der Nierenleistung.