Was bedeutet „CISS-Sequenz MRT“?
Die CISS-Sequenz ist ein spezielles Aufnahmeverfahren bei der Magnetresonanztomographie (MRT), das besonders feine und kontrastreiche Bilder von bestimmten Körperbereichen liefert. CISS steht dabei für „Constructive Interference in Steady State“, was eine spezielle Technik zur Bildgebung im MRT beschreibt.
Was macht die CISS-Sequenz besonders?
Im Unterschied zu herkömmlichen MRT-Aufnahmen sorgt die CISS-Sequenz dafür, dass Flüssigkeiten wie Nervenwasser (Liquor) und sehr kleine Strukturen im Körper besonders deutlich dargestellt werden. Das Verfahren nutzt bestimmte physikalische Eigenschaften der Gewebe aus, um Kontraste zu verstärken. Dadurch erscheinen zum Beispiel Nerven, Blutgefäße oder kleine Tumoren im Gehirn oder Rückenmark auf den Bildern besonders scharf umrissen.
Vor allem in der Diagnostik von Erkrankungen im Bereich des Kopfes – etwa am Gehirn, an den Hirnnerven oder am Innenohr – kommt diese Technik häufig zum Einsatz. Auch im Bereich der Wirbelsäule ermöglicht die CISS-Sequenz eine sehr genaue Beurteilung von feinen anatomischen Details, die mit anderen MRT-Techniken manchmal schwer zu erkennen sind.
Wann wird die CISS-Sequenz angewendet?
Ärztinnen und Ärzte nutzen die CISS-Sequenz vor allem dann, wenn sie Strukturen abbilden wollen, die von Flüssigkeit umgeben sind oder sehr klein und schwer darstellbar sind. Typische Einsatzgebiete sind die Untersuchung der Hör- und Gleichgewichtsnerven, die Analyse von Veränderungen an den Hirnnerven, die Suche nach winzigen Tumoren wie einem Akustikusneurinom oder die Beurteilung von Zysten und anderen Veränderungen im Gehirn.
Auch bei bestimmten Fragestellungen im Bereich der Wirbelsäule – etwa zur Abklärung von Veränderungen im Spinalkanal oder an den Nervenwurzeln – liefert diese Methode besonders aussagekräftige Bilder. In manchen Fällen hilft sie, feine Unterschiede zwischen Gewebearten sichtbar zu machen, die sonst leicht übersehen werden könnten.
Wie läuft eine MRT mit CISS-Sequenz ab?
Für die untersuchte Person ändert sich durch die Verwendung der CISS-Sequenz im Ablauf der MRT-Untersuchung nichts Wesentliches. Die Technik betrifft ausschließlich die Art und Weise, wie die Bilder im Gerät aufgenommen und verarbeitet werden. Während der Untersuchung liegt man wie gewohnt im MRT-Gerät, das Aufnahmemodul schaltet je nach Fragestellung zwischen verschiedenen Sequenzen um – darunter auch die CISS-Sequenz, falls sie für die Diagnostik hilfreich ist.
Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert je nach Umfang und Untersuchungsregion unterschiedlich lang. Die CISS-Sequenz selbst benötigt meist nur wenige Minuten innerhalb des gesamten MRT-Protokolls.
Bedeutung des Befundes – was heißt das für dich?
Steht im Arztbrief oder Befund, dass eine CISS-Sequenz durchgeführt wurde, bedeutet das in erster Linie, dass besonders detailreiche Bilder angefertigt wurden, um bestimmte Strukturen gezielt zu beurteilen. Die Erwähnung der CISS-Sequenz allein sagt noch nichts über das Untersuchungsergebnis aus, sondern gibt nur Auskunft über die verwendete Technik.
Ob dabei Auffälligkeiten gefunden wurden, ergibt sich aus der eigentlichen Befundbeschreibung. Der Hinweis auf die CISS-Sequenz zeigt lediglich, dass die Ärztin oder der Arzt besonderen Wert auf eine präzise Darstellung gelegt hat – etwa, weil eine sehr kleine Veränderung ausgeschlossen oder bestätigt werden sollte.
Warum ist die CISS-Sequenz manchmal entscheidend?
Gerade bei sehr kleinen Tumoren, feinen Nervenverläufen oder unklaren Symptomen kann die CISS-Sequenz helfen, Klarheit zu schaffen. Sie ermöglicht es, winzige Veränderungen zu erkennen, die auf anderen MRT-Bildern möglicherweise verborgen geblieben wären. So lassen sich Diagnosen oft früher und sicherer stellen oder auch ausschließen.
Wer einen Befund mit dem Vermerk „CISS-Sequenz“ erhält, kann sich darauf verlassen, dass die Untersuchung technisch auf dem neuesten Stand durchgeführt wurde und keine Details übersehen werden sollten, die mit herkömmlichen Verfahren schwer zu erkennen wären.
Keine eigene Krankheit, sondern eine Bildgebungstechnik
Wichtig zu wissen: Die CISS-Sequenz ist keine Diagnose, sondern beschreibt lediglich eine bestimmte Methode der Bildaufnahme im Rahmen einer MRT-Untersuchung. Sie sagt nichts darüber aus, ob tatsächlich etwas Krankhaftes gefunden wurde oder nicht. Erst die eigentliche Befundbeschreibung gibt Aufschluss darüber, ob eine Behandlung notwendig ist oder ob alles unauffällig geblieben ist.
Die Erwähnung der CISS-Sequenz im Befund zeigt vor allem, dass besonders genau hingeschaut wurde – etwa bei Verdacht auf kleine Veränderungen im Gehirn, an Nerven oder in anderen empfindlichen Körperregionen.