Cholangitis ist eine entzündliche Erkrankung der Gallengänge, die akut oder chronisch verlaufen kann. Sie entsteht meist durch eine bakterielle Infektion oder eine mechanische Blockade der Gallengänge, zum Beispiel durch Gallensteine. Eine schnelle medizinische Behandlung ist entscheidend, da eine unbehandelte Cholangitis zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Sepsis oder einer Leberschädigung führen kann.
Ursachen der Cholangitis und warum eine Therapie wichtig ist
Die häufigste Ursache einer Cholangitis ist eine Gallengangsverengung oder ein Gallenstein, der den Abfluss der Galle behindert. Dadurch können sich Bakterien aus dem Darm in den Gallengängen vermehren und eine Infektion auslösen. In seltenen Fällen wird Cholangitis durch Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungen verursacht, wie etwa bei der Primär Sklerosierenden Cholangitis. Eine rasche Behandlung ist notwendig, um die Infektion zu bekämpfen und schwere Komplikationen zu vermeiden.
Behandlung der akuten Cholangitis
Die akute bakterielle Cholangitis stellt einen medizinischen Notfall dar und erfordert eine sofortige stationäre Behandlung. Antibiotika werden intravenös verabreicht, um die Infektion schnell einzudämmen. In den meisten Fällen kommen Breitbandantibiotika zum Einsatz, die gegen eine Vielzahl von Bakterien wirken. Neben der Antibiotikatherapie ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, um den Kreislauf zu stabilisieren. Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente können zusätzlich verabreicht werden, um Beschwerden zu lindern.
Falls eine mechanische Blockade durch Gallensteine oder eine Gallengangsverengung vorliegt, muss der Gallenfluss wiederhergestellt werden. Dies geschieht häufig durch eine endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP), bei der mithilfe eines Endoskops der Gallengang untersucht und, falls nötig, erweitert wird. Gallensteine können dabei entfernt oder ein Stent eingesetzt werden, um den Abfluss der Galle zu erleichtern.
Behandlung der chronischen Cholangitis
Bei der chronischen Cholangitis, insbesondere bei der Primär Sklerosierenden Cholangitis, ist die Behandlung komplexer und erfordert oft eine langfristige medizinische Betreuung. Ursodeoxycholsäure wird häufig eingesetzt, um den Gallenfluss zu verbessern und die Entzündung zu reduzieren. In bestimmten Fällen können Immunsuppressiva oder Steroide helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Wenn es durch wiederholte Entzündungen zu einer Verengung der Gallengänge kommt, können endoskopische Eingriffe notwendig sein, um den Galleabfluss zu erleichtern. Falls sich schwere Komplikationen entwickeln, kann eine Lebertransplantation die letzte Therapieoption darstellen, insbesondere bei fortgeschrittener Leberzirrhose oder wiederholten schweren Infektionen.
Wann eine Operation erforderlich ist
In einigen Fällen kann eine chirurgische Behandlung notwendig werden. Wenn sich durch wiederholte Entzündungen Gallengangsverengungen oder Abszesse bilden, kann ein operativer Eingriff erforderlich sein, um das betroffene Gewebe zu entfernen oder eine Drainage zu legen. Falls eine Blockade nicht durch eine endoskopische Methode behoben werden kann, wird manchmal eine Teilentfernung der Gallenwege vorgenommen, um den Gallenfluss dauerhaft zu verbessern.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose der Cholangitis hängt von der Ursache, der Schwere der Entzündung und der rechtzeitigen Behandlung ab. Eine akute Cholangitis kann bei frühzeitiger Therapie gut behandelt werden, während eine chronische Cholangitis eine lebenslange medizinische Betreuung erfordern kann. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um das Fortschreiten der Erkrankung zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Wer unter anhaltenden Oberbauchschmerzen, Fieber oder Gelbsucht leidet, sollte dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um eine mögliche Cholangitis frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.