CD3 im Befund: Mehr als nur ein Marker

CD3 im Befund: Mehr als nur ein Marker

14.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

CD3 steht für ein Eiweiß, das auf der Oberfläche bestimmter Immunzellen vorkommt und in der Medizin häufig als Marker verwendet wird, um sogenannte T-Lymphozyten, also spezielle Abwehrzellen, zu erkennen.

Wofür steht CD3 genau?

Der Begriff CD3 taucht oft in Befunden oder Arztbriefen auf, besonders im Zusammenhang mit Laboruntersuchungen des Blutes oder bei Gewebeproben. CD steht für „Cluster of Differentiation“, eine internationale Einteilung für Oberflächenmerkmale von Zellen. Die Zahl 3 beschreibt dabei ein ganz bestimmtes Merkmal, das ausschließlich auf T-Zellen vorhanden ist. T-Zellen wiederum gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind ein wichtiger Teil des Immunsystems. Sie helfen dem Körper, Krankheitserreger und veränderte Zellen zu erkennen und zu bekämpfen.

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Bedeutung von CD3 in der Medizin

CD3 wird vor allem dazu genutzt, T-Zellen im Gewebe oder Blut nachzuweisen und sie von anderen Abwehrzellen zu unterscheiden. Das kann zum Beispiel wichtig sein, wenn untersucht wird, wie das Immunsystem auf eine Erkrankung, eine Entzündung oder eine Behandlung reagiert. Auch bei bestimmten Krebserkrankungen, etwa Lymphomen oder Leukämien, spielt der Nachweis von CD3 eine Rolle. Hier hilft er, verschiedene Zelltypen voneinander abzugrenzen und die Diagnose zu stellen.

In der Pathologie wird CD3 häufig beim sogenannten immunhistochemischen Nachweis eingesetzt. Dabei werden Gewebeproben mit speziellen Farbstoffen behandelt, die gezielt an CD3 binden. So lässt sich unter dem Mikroskop sichtbar machen, wie viele T-Zellen in einem Gewebe vorhanden sind und wie sie verteilt sind.

Wann taucht CD3 im Befund auf?

CD3 erscheint in Befunden meist dann, wenn gezielt nach T-Zellen gesucht wurde. Das kann zum Beispiel im Rahmen einer Blutuntersuchung oder bei der Analyse von Gewebeproben aus Lymphknoten, Tumoren oder entzündeten Organen der Fall sein. Auch im Zusammenhang mit Transplantationen, Autoimmunerkrankungen oder bestimmten Infektionen kann der CD3-Nachweis eine Rolle spielen.

Oft steht dann im Befund etwas wie „CD3-positiv“ oder „CD3-Nachweis: vorhanden“. Damit ist gemeint, dass in der Probe T-Zellen gefunden wurden. Die genaue Bedeutung hängt immer vom jeweiligen Krankheitsbild und der Fragestellung ab.

Gibt es mehrere Bedeutungen für CD3?

Im medizinischen Bereich steht CD3 fast immer für das Oberflächenprotein von T-Zellen. In seltenen Fällen kann die Abkürzung auch in anderen Zusammenhängen auftauchen, etwa als Kürzel für bestimmte Labormethoden oder Testsysteme. Im klinischen Alltag bezieht sich CD3 jedoch überwiegend auf das Eiweiß auf T-Lymphozyten.

Deshalb ist es wichtig, den Begriff immer im Zusammenhang mit dem restlichen Befund oder Arztbrief zu betrachten. Nur so lässt sich genau sagen, was mit CD3 gemeint ist und warum danach gesucht wurde.

CD3 – ein Marker, kein Krankheitsbild

CD3 selbst ist keine Krankheit und auch kein Hinweis auf eine bestimmte Diagnose. Es handelt sich um ein typisches Erkennungsmerkmal von T-Zellen, das in der Diagnostik hilft, verschiedene Zelltypen auseinanderzuhalten. Die Information, ob und wie viele CD3-positive Zellen in einer Probe gefunden wurden, ist für Ärztinnen und Ärzte ein wichtiger Baustein, um das Immunsystem besser zu beurteilen oder eine Erkrankung genauer einzuordnen.

Ob ein erhöhter oder verminderter Anteil an CD3-Zellen vorliegt und was das für die Gesundheit bedeutet, hängt immer vom jeweiligen Fall ab. Die bloße Erwähnung von CD3 im Befund ist daher zunächst neutral und sollte immer im Gesamtkontext betrachtet werden.

CD3 im Überblick

Zusammengefasst steht CD3 für ein Oberflächenprotein, das ausschließlich auf T-Zellen vorkommt. Es dient in der Medizin als Nachweis- und Unterscheidungsmerkmal für diese wichtigen Immunzellen. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang der Untersuchung und dem jeweiligen Befund. Bei Fragen zum eigenen Arztbrief oder zu einer CD3-Bestimmung hilft es, das Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu suchen – sie können am besten erklären, was der Nachweis im eigenen Fall bedeutet.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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