Bursa subacromialis et subdeltoidea und ihre Rolle bei Schulterschmerzen

Bursa subacromialis et subdeltoidea und ihre Rolle bei Schulterschmerzen

08.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist die Bursa subacromialis et subdeltoidea?

Die Bursa subacromialis et subdeltoidea ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Schleimbeutel, der sich im Schulterbereich befindet. Sie liegt zwischen dem Schulterdach (Acromion) und dem Oberarmkopf sowie unter dem Deltamuskel und sorgt dafür, dass Sehnen und Muskeln im Schultergelenk reibungslos aneinander vorbeigleiten können.

Aufgabe und Lage im Schultergelenk

Im menschlichen Körper gibt es zahlreiche Schleimbeutel, sogenannte Bursae, die als kleine „Polster“ dienen. Die Bursa subacromialis et subdeltoidea ist dabei eine der größten und wichtigsten Schleimbeutel rund um die Schulter. Sie befindet sich direkt unter dem knöchernen Schulterdach (Acromion) und dem Deltamuskel (Musculus deltoideus) und bedeckt einen großen Teil des Oberarmkopfes.

Durch ihre Lage schützt sie empfindliche Strukturen wie die Sehne der Rotatorenmanschette vor Druck und Reibung. Besonders beim Heben des Arms verhindert dieser Schleimbeutel, dass die Sehnen am Knochen reiben oder eingeklemmt werden. Die Schulter bleibt dadurch beweglich und schmerzfrei.

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Warum taucht der Begriff in Befunden auf?

In Arztbriefen, radiologischen Berichten oder OP-Protokollen wird die Bezeichnung Bursa subacromialis et subdeltoidea häufig verwendet, um die genaue Lage einer Veränderung oder eines Befundes zu beschreiben. Besonders bei Beschwerden im Schulterbereich, etwa bei Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Schwellungen, untersuchen Ärztinnen und Ärzte gezielt diesen Schleimbeutel auf Entzündungen, Flüssigkeitsansammlungen oder Verletzungen.

Manchmal findet sich im Befund auch die Abkürzung „Bursa SASD“ – gemeint ist damit dieselbe Struktur. Nicht immer bedeutet die Erwähnung der Bursa, dass eine Erkrankung vorliegt. Oft dient sie lediglich zur Orientierung, um die genaue Lokalisation einer Untersuchung oder Behandlung anzugeben.

Wenn Veränderungen an der Bursa auftreten

Die Bursa subacromialis et subdeltoidea kann sich entzünden oder vergrößern, zum Beispiel durch Überlastung, wiederholte Bewegungen oder nach Verletzungen. In diesem Fall sprechen Mediziner von einer Bursitis. Typisch sind dann Schmerzen beim Heben des Arms, Druckempfindlichkeit oder eine eingeschränkte Beweglichkeit der Schulter.

In bildgebenden Verfahren wie Ultraschall oder MRT wird häufig nach Flüssigkeit oder Schwellungen in diesem Bereich gesucht. Wird im Befund eine „Bursitis subacromialis et subdeltoidea“ oder eine „vermehrte Flüssigkeit in der Bursa“ beschrieben, weist das auf eine akute oder chronische Entzündung hin. Die reine Erwähnung der Bursa bedeutet jedoch noch keine Erkrankung.

Bedeutung für den Alltag

Solange die Bursa subacromialis et subdeltoidea gesund ist, verrichtet sie ihre Arbeit unbemerkt. Erst wenn es zu Beschwerden kommt, rückt sie in den Fokus. Viele alltägliche Bewegungen – etwa das Anheben von Gegenständen, das Überkopfarbeiten oder das Ausstrecken der Arme – wären ohne einen funktionierenden Schleimbeutel kaum schmerzfrei möglich. Veränderungen an dieser Struktur können daher den Alltag spürbar beeinträchtigen.

Kurz zusammengefasst

Die Bursa subacromialis et subdeltoidea ist ein wichtiger Schleimbeutel im Schultergelenk, der als „Gleitpolster“ zwischen Knochen, Muskeln und Sehnen dient. Sie sorgt für eine reibungslose Bewegung der Schulter und schützt empfindliche Strukturen vor Druck und Überlastung. In medizinischen Berichten wird sie meist zur genauen Beschreibung eines Befundes oder der Lokalisation verwendet. Erst bei Beschwerden wie einer Entzündung wird sie zum medizinischen Problem.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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