Fibroadenom der Brust: Harmlos oder riskant?

Fibroadenom der Brust: Harmlos oder riskant?

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Fibroadenom ist ein gutartiger Knoten in der Brust, der aus Drüsengewebe und Bindegewebe besteht und häufig bei jüngeren Frauen auftritt.

Was steckt hinter dem Begriff?

Ein Fibroadenom in der Brust beschreibt eine gutartige, also nicht-krebsartige, Gewebeveränderung. Der Name setzt sich aus „fibro“ für Bindegewebe und „adenom“ für Drüsengewebe zusammen. Es handelt sich dabei um einen festen, meist rundlichen Knoten, der sich innerhalb des Brustdrüsengewebes bildet. Diese Knoten fühlen sich beim Abtasten oft glatt und gut verschieblich an, fast wie eine kleine Murmel unter der Haut. Meistens treten sie bei Frauen zwischen 15 und 35 Jahren auf, können aber grundsätzlich in jedem Alter vorkommen.

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Wie entsteht ein Fibroadenom in der Brust?

Die genaue Ursache für die Entstehung solcher Knoten ist nicht vollständig geklärt. Vermutet wird ein Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen, da Fibroadenome vor allem während der fruchtbaren Jahre und manchmal in der Schwangerschaft häufiger auftreten. Auch hormonelle Schwankungen während des Menstruationszyklus können eine Rolle spielen. Das Gewebe reagiert auf diese Veränderungen und bildet dann einen gutartigen Knoten aus.

Ist ein Fibroadenom gefährlich?

Ein Fibroadenom der Brust ist in den allermeisten Fällen harmlos. Es handelt sich nicht um Brustkrebs und das Risiko, dass sich daraus eine bösartige Erkrankung entwickelt, ist äußerst gering. Viele Betroffene spüren den Knoten beim Duschen oder Abtasten zufällig, andere bemerken ihn gar nicht, weil er keine Beschwerden verursacht. Manchmal kann ein Fibroadenom jedoch wachsen oder sich in seiner Form verändern, was zu Unsicherheit führen kann.

Häufig taucht die Sorge auf, ob ein solcher Knoten gefährlich werden oder zu Krebs führen könnte. Die gute Nachricht: Fibroadenome sind fast immer gutartig und nur sehr selten mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs verbunden. In den meisten Fällen genügt es, die Veränderung regelmäßig zu kontrollieren.

Wie wird ein Fibroadenom festgestellt?

Meistens wird ein Fibroadenom durch Abtasten der Brust entdeckt. Zur weiteren Abklärung folgt eine Ultraschalluntersuchung, bei der die Ärztin oder der Arzt die Beschaffenheit und Größe des Knotens genauer beurteilt. In manchen Fällen kann zusätzlich eine Mammografie oder eine feingewebliche Untersuchung (Biopsie) nötig sein, um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich um ein gutartiges Fibroadenom handelt und keine andere Erkrankung dahintersteckt. Gerade bei jungen Frauen reicht oft der Ultraschall aus, weil das Brustgewebe in diesem Alter noch sehr dicht ist.

Was passiert nach der Diagnose?

Nach der Diagnose eines Fibroadenoms stellt sich oft die Frage, wie es weitergeht. Muss der Knoten entfernt werden oder reicht es, ihn zu beobachten? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab: Größe, Wachstum und eventuelle Beschwerden spielen eine Rolle. Solange das Fibroadenom klein bleibt, keine Schmerzen verursacht und sich im Verlauf nicht verändert, genügt meist eine regelmäßige Kontrolle durch Ultraschall. Viele Fibroadenome bleiben über Jahre hinweg unverändert oder bilden sich sogar von selbst zurück.

Wächst der Knoten jedoch deutlich oder bereitet Beschwerden, kann eine Entfernung sinnvoll sein. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und ist mit einem geringen Risiko verbunden. Nach der Operation ist das Risiko für Komplikationen oder eine erneute Bildung meist sehr gering.

Typische Fragen und Unsicherheiten

Gerade nach dem ersten Tasten eines Knotens in der Brust tauchen viele Fragen und Sorgen auf. Ist das gefährlich? Muss operiert werden? Wie erkenne ich den Unterschied zu Brustkrebs? Die Unsicherheit ist verständlich, denn Veränderungen im Brustgewebe werden schnell mit ernsteren Erkrankungen in Verbindung gebracht. Wichtig zu wissen: Ein Fibroadenom fühlt sich in der Regel glatt, gut abgrenzbar und verschieblich an. Brustkrebs hingegen zeigt sich meist als härterer, weniger beweglicher Knoten. Trotzdem sollte jede neue oder ungewohnte Veränderung in der Brust ärztlich abgeklärt werden.

Auch nach einer gesicherten Diagnose bleibt manchmal die Sorge, ob wirklich nichts übersehen wurde. Regelmäßige Kontrollen helfen, das Vertrauen in den eigenen Körper zurückzugewinnen und Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Leben mit einem Fibroadenom

Ein Fibroadenom in der Brust erfordert meist keine spezielle Behandlung und beeinträchtigt das Leben nicht. Viele Menschen leben jahrelang mit einem solchen Knoten, ohne dass es zu Problemen kommt. Wichtig ist, die Brust regelmäßig selbst abzutasten und die empfohlenen Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen. Bei Unsicherheiten oder neuen Beschwerden sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Veränderungen im Brustgewebe sind kein Grund zur Panik, sondern ein Anlass, aufmerksam zu bleiben und auf den eigenen Körper zu achten. Ein Fibroadenom ist in den allermeisten Fällen harmlos und gut behandelbar, falls doch einmal eine Entfernung nötig sein sollte.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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