Blasenstein – Wenn Steine Probleme machen

Blasenstein – Wenn Steine Probleme machen

05.12.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ein Blasenstein ist ein fester, steinartiger Körper, der sich in der Harnblase bildet und aus kristallisierten Bestandteilen des Urins besteht. Solche Steine entstehen, wenn bestimmte Mineralien im Urin ausfallen und sich nach und nach zu festen Gebilden verbinden.

Wie entsteht ein Blasenstein?

Die Harnblase ist ein dehnbares Organ, das Urin speichert, bis er ausgeschieden wird. Normalerweise werden gelöste Stoffe im Urin problemlos ausgeschieden. Manchmal lagern sich jedoch Mineralien wie Kalzium, Harnsäure oder Magnesium zusammen und bilden kleine Kristalle. Bleiben diese in der Blase zurück, können sie nach und nach wachsen und schließlich einen Blasenstein bilden. Besonders häufig passiert das, wenn die Blase nicht vollständig entleert wird. Das kann etwa bei einer vergrößerten Prostata, einer Harnröhrenverengung oder bei bestimmten neurologischen Erkrankungen vorkommen. Auch Infektionen oder Fremdkörper in der Blase erhöhen das Risiko.

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Welche Beschwerden können auftreten?

Nicht immer machen Blasensteine sofort Probleme. Kleine Steine bleiben manchmal unbemerkt und werden beim Wasserlassen einfach ausgeschieden. Wenn der Stein aber größer wird oder ungünstig liegt, kann es zu unangenehmen Symptomen kommen. Typisch sind Schmerzen im Unterbauch, besonders beim Wasserlassen. Oft wird der Harnstrahl plötzlich unterbrochen oder es kommt zu einem ständigen Harndrang, obwohl die Blase nicht richtig entleert werden kann. Manchmal ist auch Blut im Urin sichtbar oder der Urin riecht ungewöhnlich stark. Kommt es zusätzlich zu einer Entzündung, treten häufig Brennen, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl auf.

Ist ein Blasenstein gefährlich?

Die Vorstellung, einen Stein in der Blase zu haben, löst schnell Sorgen aus. Die meisten Blasensteine sind zwar unangenehm, aber selten lebensbedrohlich. Unbehandelt können sie jedoch zu Komplikationen führen. Eine andauernde Reizung der Blasenwand begünstigt Infektionen und kann das Risiko für Blasenkrebs leicht erhöhen. Schlimmstenfalls blockiert ein großer Stein den Harnabfluss vollständig. Dann kann es zu einer Überdehnung der Blase oder sogar zu einem Rückstau in die Nieren kommen, was sehr schmerzhaft ist und rasch behandelt werden muss.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Wenn Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin oder häufiger Harndrang auftreten, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Die Diagnose erfolgt meist durch eine Ultraschalluntersuchung, bei der Blasensteine gut sichtbar sind. Je nach Situation kann auch eine Röntgenaufnahme oder eine Blasenspiegelung notwendig sein. Zusätzlich wird der Urin untersucht, um Infektionen oder Blutbeimengungen festzustellen. In manchen Fällen werden auch Blutwerte kontrolliert, um die Nierenfunktion zu überprüfen.

Was sind die Ursachen?

Blasensteine entstehen fast immer, weil Urin in der Blase zurückbleibt und nicht vollständig ausgeschieden wird. Das kann verschiedene Gründe haben. Häufige Auslöser sind eine vergrößerte Prostata, Harnröhrenverengungen, Blasenentleerungsstörungen durch Nervenschäden oder das Tragen eines Blasenkatheters. Auch wiederholte Harnwegsinfektionen können die Steinbildung begünstigen. Seltener entstehen Blasensteine aus Resten von Nierensteinen, die beim Wasserlassen in der Blase hängen bleiben und dort weiterwachsen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie hängt von Größe, Lage und Beschwerden ab. Kleine Blasensteine können manchmal spontan mit dem Urin ausgeschieden werden. Meistens ist jedoch ein kleiner Eingriff nötig. In den meisten Fällen wird der Stein über eine Blasenspiegelung entfernt. Dabei wird ein dünnes Instrument durch die Harnröhre in die Blase eingeführt und der Stein zerkleinert oder ganz herausgeholt. Nur selten ist eine offene Operation notwendig, etwa bei sehr großen Steinen oder wenn andere Eingriffe nicht möglich sind. Begleitende Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Wichtig ist zudem, die Ursache für die Steinbildung zu finden und zu beheben, damit es nicht erneut dazu kommt.

Was kann man selbst tun?

Wer zu Blasensteinen neigt oder bereits einen hatte, kann einiges zur Vorbeugung beitragen. Viel trinken hilft, den Urin zu verdünnen und die Blase regelmäßig zu spülen. Zwei bis drei Liter pro Tag sind für die meisten Erwachsenen sinnvoll, sofern keine Herz oder Nierenerkrankung dagegen spricht. Wer Schwierigkeiten beim Wasserlassen hat, sollte dies ärztlich abklären lassen, um eine Entleerungsstörung rechtzeitig zu erkennen. Auch eine gute Blasenhygiene und das rasche Behandeln von Harnwegsinfekten sind wichtig, um das Risiko zu senken.

Häufige Fragen und Ängste

Viele fragen sich, ob ein Blasenstein immer operiert werden muss. Das ist nicht zwingend der Fall. Kleine Steine können manchmal von selbst abgehen. Sobald Beschwerden auftreten oder der Stein zu groß ist, wird jedoch meist zur Entfernung geraten, um Komplikationen zu vermeiden. Die Vorstellung eines Eingriffs ist unangenehm, aber die meisten Verfahren sind schonend und werden oft ambulant durchgeführt. Angst vor bleibenden Schäden ist meist unbegründet, wenn die Behandlung rechtzeitig erfolgt.

Unterschied zu anderen Harnsteinen

Blasensteine sind eine Form der sogenannten Harnsteine, zu denen auch Nierensteine und Harnleitersteine gehören. Während Nierensteine im Nierenbecken entstehen und Harnleitersteine im Verbindungsstück zwischen Niere und Blase sitzen, bilden sich Blasensteine direkt in der Blase. Mehr zum Thema Harnsteine allgemein findet sich im Artikel zu Konkrementen.

Blasensteine sind zwar oft schmerzhaft, lassen sich aber in den meisten Fällen gut behandeln. Wer auf Warnzeichen achtet und rechtzeitig ärztlichen Rat sucht, kann Komplikationen meist vermeiden und das Risiko für neue Steine deutlich senken.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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