Becken: Tragen, Schützen, Stabilisieren

Becken: Tragen, Schützen, Stabilisieren

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Das Becken ist ein knöcherner Bereich im unteren Teil des Rumpfes, der das Gewicht des Oberkörpers auf die Beine überträgt und wichtige Organe schützt.

Aufbau und Funktion

Das menschliche Becken besteht aus mehreren Knochen, die zusammen einen ringförmigen Bereich bilden. Es setzt sich aus den beiden Hüftbeinen, dem Kreuzbein und dem Steißbein zusammen. Die Hüftbeine wiederum bestehen jeweils aus drei Teilen: Darmbein, Sitzbein und Schambein. Diese Knochen sind durch feste Gelenke miteinander verbunden und sorgen für Stabilität.

Eine zentrale Aufgabe des Beckens ist es, das Körpergewicht beim Sitzen und Stehen gleichmäßig auf die Beine zu verteilen. Gleichzeitig schützt es die im Beckenraum liegenden Organe, wie Blase, Enddarm und, je nach Geschlecht, Gebärmutter oder Prostata. Das Becken bildet außerdem die knöcherne Grundlage für die Verbindung zwischen Rumpf und Beinen. Muskeln, Sehnen und Bänder, die hier ansetzen, ermöglichen Bewegungen wie Gehen, Laufen oder das Heben von Gegenständen.

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Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Becken

Das Becken unterscheidet sich bei Frauen und Männern in Form und Größe. Das weibliche Becken ist in der Regel breiter und flacher, damit während der Geburt das Kind hindurchtreten kann. Das männliche Becken ist meist schmaler und höher gebaut. Diese Unterschiede sind vor allem im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt von Bedeutung, haben aber auch Einfluss auf die Körperhaltung und Beweglichkeit.

Wichtige Strukturen im Beckenbereich

Neben den Knochen gehören zum Becken auch verschiedene Bänder, Muskeln und Organe. Die Beckenbodenmuskulatur etwa verschließt den Beckenraum nach unten und hält die Organe an ihrem Platz. Sie spielt eine entscheidende Rolle für die Kontrolle über Blase und Darm. Auch Nerven und Blutgefäße verlaufen durch das Becken und versorgen die Beine sowie die inneren Organe.

Der Begriff „kleines Becken“ bezeichnet den unteren, engeren Teil, in dem sich die meisten Beckenorgane befinden. Das „große Becken“ ist der obere, weiter gefasste Bereich, der noch teilweise vom Bauchraum überdeckt wird.

Wann ist das Becken im medizinischen Kontext wichtig?

In Arztbriefen, Befunden oder Röntgenberichten taucht das Wort Becken häufig auf. Es kann sich dabei um eine reine Ortsangabe handeln, etwa wenn von einer „Beckenaufnahme“ beim Röntgen die Rede ist. In anderen Fällen beschreibt der Begriff den Bereich, in dem Beschwerden, Verletzungen oder Veränderungen festgestellt wurden – zum Beispiel bei einem „Beckenbruch“ oder einer „Beckenentzündung“.

Nicht immer bedeutet eine Erwähnung des Beckens eine Erkrankung oder eine gefährliche Situation. Oft wird lediglich der anatomische Bereich beschrieben, in dem eine Untersuchung oder Behandlung stattgefunden hat.

Zusammenfassung

Das Becken ist ein zentraler Bestandteil des menschlichen Skeletts. Es sorgt für Stabilität, schützt wichtige Organe und ermöglicht viele alltägliche Bewegungen. In medizinischen Texten steht der Begriff meist für den anatomischen Bereich im unteren Rumpf. Nur wenn zusätzlich eine Diagnose oder ein Befund genannt wird, kann das Hinweise auf eine Erkrankung oder Verletzung geben. Ansonsten beschreibt das Wort einfach einen wichtigen Abschnitt des Körpers, der viele verschiedene Aufgaben erfüllt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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