Aut-Idem ist ein Begriff aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „oder das Gleiche“. Im medizinischen und pharmazeutischen Bereich steht er für die Erlaubnis, ein verordnetes Medikament durch ein wirkstoffgleiches Präparat auszutauschen.
Was steckt hinter Aut-Idem auf dem Rezept?
Wer ein Rezept von der Ärztin oder dem Arzt bekommt, findet darauf oft ein kleines Feld mit der Bezeichnung „aut idem“. Dieses Feld spielt eine wichtige Rolle in der Apotheke: Ist es nicht durchgestrichen, darf die Apotheke das verschriebene Medikament gegen ein anderes austauschen, das denselben Wirkstoff, die gleiche Dosierung und Darreichungsform hat. Es geht dabei nicht um ein beliebiges anderes Medikament, sondern immer um ein sogenanntes Generikum oder ein Präparat, das exakt gleich wirkt.
Der Hintergrund: In Deutschland sind Apotheken gesetzlich verpflichtet, möglichst kostengünstige Arzneimittel abzugeben. Viele Medikamente sind als Originalpräparate und als günstigere Nachahmerpräparate, sogenannte Generika, erhältlich. Die aut-idem-Regelung sorgt dafür, dass die Krankenkassen Kosten sparen können, ohne dass sich die Therapie für den Einzelnen ändert.
Wann wird aut idem angekreuzt oder durchgestrichen?
Das „aut idem“-Feld auf dem Rezept ist ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen Arztpraxis und Apotheke. Wird das Feld nicht durchgestrichen, kann die Apotheke ein wirkstoffgleiches, aber preiswerteres Präparat auswählen. Das ist der Normalfall. Nur wenn die Ärztin oder der Arzt aus medizinischen Gründen ausdrücklich möchte, dass genau das auf dem Rezept genannte Präparat abgegeben wird, zum Beispiel wegen Unverträglichkeiten, bestimmten Hilfsstoffen oder weil die Tablettenform für dich besser geeignet ist , wird das Feld durchgestrichen. Dann ist ein Austausch ausgeschlossen und es gibt das Originalmedikament.
Wichtig zu wissen: Auch wenn das Präparat gewechselt wird, bleibt der Wirkstoff immer gleich. Es ändert sich lediglich der Hersteller, manchmal die Tablettenform oder die Verpackung. Die Wirkung, Dosierung und Anwendung bleiben identisch.
Was bedeutet der Austausch für die eigene Behandlung?
Manche machen sich Sorgen, wenn sie in der Apotheke ein anderes Medikament ausgehändigt bekommen als erwartet. Doch der Austausch ist gesetzlich geregelt und auf Sicherheit geprüft. Die Medikamente müssen in Deutschland strenge Qualitätskontrollen durchlaufen. Ein Generikum enthält denselben Wirkstoff in gleicher Menge und Form wie das Originalpräparat. Die Wirkung ist also gleichwertig.
Es können sich lediglich Name, Aussehen oder Verpackung unterscheiden. Das kann zunächst irritieren, ist aber medizinisch unbedenklich. Wer sich unsicher ist, kann in der Apotheke nachfragen, ob das neue Präparat wirklich identisch wirkt. Apothekerinnen und Apotheker sind verpflichtet, aufzuklären und zu beraten.
Gibt es Ausnahmen von der aut-idem-Regel?
Es gibt Situationen, in denen ein Austausch nicht sinnvoll oder sogar ausgeschlossen ist. Dazu zählen seltene Allergien gegen bestimmte Hilfsstoffe, spezielle Wirkstoffkombinationen oder eine exakt festgelegte Tablettenform, etwa bei Menschen, die Schwierigkeiten beim Schlucken haben. Auch bei manchen Medikamenten, zum Beispiel bestimmten Schilddrüsenpräparaten oder Epilepsiemitteln, kann die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt den Austausch gezielt ausschließen.
Wird das aut-idem-Feld durchgestrichen, muss die Apotheke genau das verordnete Medikament abgeben, auch wenn ein Generikum verfügbar wäre. In diesem Fall ist die Entscheidung medizinisch begründet und schützt vor möglichen Problemen.
Warum gibt es aut idem überhaupt?
Der Hauptgrund für die aut-idem-Regelung liegt in der Kosteneinsparung im Gesundheitssystem. Generika sind meist deutlich günstiger als Originalpräparate, weil sie nach Ablauf des Patentschutzes produziert werden dürfen. Für dich als Patientin oder Patient ändert sich an der Wirkung nichts, für die Krankenkassen bedeutet es aber eine enorme Entlastung. So bleibt das Gesundheitssystem für alle finanzierbar.
Viele Medikamente sind heute als Generika erhältlich. Sie unterliegen denselben Qualitätskontrollen wie das Original und müssen nachweisen, dass sie gleich wirken. Deshalb ist der Austausch im Normalfall unproblematisch.
Kurz erklärt: Aut-idem, aut idem, aut-idem-Feld
In Arztbriefen, Rezepten oder medizinischen Unterlagen tauchen verschiedene Schreibweisen auf: „aut idem“, „aut-idem“ oder „Aut idem“. Gemeint ist immer dasselbe Prinzip. In seltenen Fällen kann es auch in anderen Zusammenhängen verwendet werden, etwa wenn bei medizinischen Produkten oder Hilfsmitteln ein gleichwertiger Austausch gemeint ist. Im Alltag ist jedoch fast immer das Rezeptfeld gemeint.
Abschließender Hinweis: Abkürzungen und Begriffe wie aut idem sollten immer im jeweiligen Kontext betrachtet werden. Im Zweifel lohnt es sich, in der Arztpraxis oder Apotheke nachzufragen, was genau gemeint ist.