Ausschluß bedeutet in der Medizin, dass eine bestimmte Krankheit, ein Zustand oder eine Ursache durch Untersuchungen und Befunde ausgeschlossen wurde – also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vorliegt.
Was meint der Begriff im Arztbrief?
Im medizinischen Alltag taucht das Wort Ausschluß oder auch Ausschluss (je nach Schreibweise) sehr häufig auf. Es beschreibt einen wichtigen Schritt in der Diagnostik: Nach einer Untersuchung, einem Gespräch oder bestimmten Tests kann ein Arzt oder eine Ärztin sagen, dass ein Verdacht nicht bestätigt wurde. Das heißt, die befürchtete Erkrankung oder Komplikation ist nicht vorhanden – sie wurde ausgeschlossen.
Häufig liest sich das dann zum Beispiel so: „Ausschluß einer Lungenembolie“ oder „Ausschluß eines Herzinfarkts“. Damit ist gemeint, dass die Symptome zwar zunächst darauf hingedeutet haben könnten, aber die Untersuchungsergebnisse eindeutig gezeigt haben, dass diese Erkrankungen nicht die Ursache sind.
Wie läuft ein Ausschluß ab?
Um eine Krankheit auszuschließen, werden gezielt Untersuchungen durchgeführt. Das kann eine Blutuntersuchung, ein EKG, ein Röntgenbild oder ein anderes diagnostisches Verfahren sein. Erst wenn die Ergebnisse keine Hinweise auf die gesuchte Krankheit zeigen, wird im Befund von Ausschluß gesprochen.
Ein Beispiel: Jemand kommt mit Brustschmerzen in die Notaufnahme. Die Ärztin denkt an verschiedene mögliche Ursachen – etwa einen Herzinfarkt, eine Lungenembolie oder eine harmlose Muskelverspannung. Durch Laborwerte, EKG und weitere Tests kann der Herzinfarkt ausgeschlossen werden. Im Arztbrief steht dann: „Ausschluß Myokardinfarkt“. Das bedeutet, dass diese Diagnose nicht zutrifft.
Was bedeutet das für dich?
Wenn im Befund steht, dass etwas ausgeschlossen wurde, ist das meist eine gute Nachricht. Es heißt, dass die untersuchte, oft gefürchtete Krankheit nicht vorliegt. Die Suche nach der tatsächlichen Ursache der Beschwerden geht dann weiter, aber zumindest eine schwerwiegende Diagnose ist vom Tisch.
Manchmal werden auch mehrere Erkrankungen nacheinander ausgeschlossen, um Schritt für Schritt die richtige Diagnose zu finden. Das ist ein normaler Teil der medizinischen Abklärung und hilft, gezielt und sicher zu behandeln.
Ist ein Ausschluß immer sicher?
Medizin arbeitet oft mit Wahrscheinlichkeiten. In vielen Fällen kann eine Erkrankung mit sehr hoher Sicherheit ausgeschlossen werden, wenn die passenden Untersuchungen gemacht wurden und alle Ergebnisse unauffällig sind. Ganz selten bleiben aber Unsicherheiten, zum Beispiel wenn Symptome sehr unspezifisch sind oder Untersuchungen nicht eindeutig ausfallen.
Deshalb wird manchmal auch formuliert: „Kein Anhalt für …“, „kein Hinweis auf …“ oder „Ausschluß mit hoher Wahrscheinlichkeit“. Das bedeutet, dass nach aktuellem Stand kein Grund zur Sorge besteht, aber im Zweifel bei neuen Beschwerden oder Veränderungen nochmal nachgeschaut werden sollte.
Warum steht Ausschluß so häufig im Bericht?
Die Medizin lebt davon, Möglichkeiten einzugrenzen. Gerade bei unklaren Beschwerden ist es wichtig, gefährliche oder dringende Ursachen zuerst auszuschließen. So kann rasch entschieden werden, ob eine schnelle Behandlung nötig ist oder ob Zeit bleibt, weitere, weniger bedrohliche Ursachen zu suchen.
Das Wort Ausschluß dient im Arztbrief auch dazu, die durchgeführten Untersuchungen und die daraus gezogenen Schlüsse für andere Behandelnde nachvollziehbar zu machen. So wissen alle Beteiligten, welche Diagnosen bereits überprüft und ausgeschlossen wurden.
Zusammengefasst
Ausschluß ist ein zentraler Begriff in der medizinischen Diagnostik. Er bedeutet, dass eine bestimmte Erkrankung nach gründlicher Überprüfung nicht vorliegt. Für dich als Patient oder Patientin ist das meist eine Entlastung, weil eine beunruhigende Diagnose ausgeschlossen werden konnte. Die weitere Abklärung richtet sich dann nach den noch bestehenden Beschwerden und den übrigen Befunden.