Auskultatorisch bedeutet, dass etwas durch Abhören – meist mit dem Stethoskop – festgestellt oder beurteilt wurde. In medizinischen Befunden und Arztbriefen beschreibt dieser Begriff, dass die entsprechende Beobachtung oder Diagnose auf dem Höreindruck bei der Auskultation basiert.
Was steckt hinter dem Begriff?
Auskultation ist eine der ältesten und wichtigsten Untersuchungsmethoden in der Medizin. Dabei legt die Ärztin oder der Arzt ein Stethoskop auf die Brust, den Rücken oder manchmal auch den Bauch, um Geräusche aus dem Körperinneren zu hören. So lassen sich Herztöne, Atemgeräusche oder Darmgeräusche beurteilen. Wenn in einem Befund steht, dass etwas „auskultatorisch“ festgestellt wurde, bedeutet das: Das Ergebnis stammt aus dieser Höruntersuchung.
Im Alltag taucht der Begriff häufig in Formulierungen wie „auskultatorisch unauffällig“ oder „auskultatorisch Rasselgeräusche beidseits“ auf. Gemeint ist dann, dass beim Abhören entweder keine Auffälligkeiten gefunden wurden oder bestimmte Geräusche wahrgenommen wurden, die auf eine Erkrankung hindeuten können.
Wie läuft eine Auskultation ab?
Beim Abhören setzt die untersuchende Person das Stethoskop an verschiedenen Stellen auf. Je nachdem, ob Herz, Lunge oder Bauch kontrolliert werden, gibt es unterschiedliche typische Geräusche. Das Herz erzeugt regelmäßige Töne, die Rückschlüsse auf den Rhythmus oder eventuelle Klappengeräusche zulassen. In der Lunge achtet man auf Atemgeräusche wie Rasseln, Pfeifen oder ein abgeschwächtes Atemgeräusch. Im Bauch können glucksende oder fehlende Darmgeräusche Hinweise auf die Funktion des Verdauungstraktes geben.
Die Auskultation ist vollkommen schmerzfrei und dauert meist nur wenige Minuten. Sie gibt oft schon erste Hinweise darauf, ob weitere Untersuchungen nötig sind oder alles in Ordnung ist.
Wann wird „auskultatorisch“ verwendet?
Der Ausdruck findet sich überall dort, wo das Abhören zur Untersuchung genutzt wird. Besonders bei Beschwerden wie Husten, Atemnot, Brustschmerzen oder Herzklopfen ist die Auskultation ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik. Auch bei Routineuntersuchungen wird sie regelmäßig durchgeführt.
Steht im Befund zum Beispiel „auskultatorisch vesikuläres Atemgeräusch beidseits“, bedeutet das, dass die normalen Atemgeräusche auf beiden Seiten der Lunge zu hören waren. Wird hingegen „auskultatorisch Rasselgeräusche basal“ notiert, hat die Ärztin oder der Arzt beim Abhören in den unteren Lungenabschnitten auffällige Geräusche wahrgenommen, die zum Beispiel auf eine Lungenentzündung oder Flüssigkeit in der Lunge hinweisen können.
Bedeutung für die weitere Diagnostik
Das, was auskultatorisch festgestellt wird, ist meist ein erster Hinweis. Nicht immer lässt sich allein durch das Abhören eine eindeutige Diagnose stellen. Oft sind weitere Untersuchungen wie Ultraschall, Röntgen oder Laborwerte nötig, um die Ursache abzuklären. Dennoch liefert die Auskultation wertvolle Informationen und hilft, die Richtung der weiteren Diagnostik festzulegen.
Warum steht das im Befund?
Die Angabe „auskultatorisch“ macht deutlich, auf welchem Weg die jeweilige Beobachtung gemacht wurde. Das ist wichtig, um nachvollziehen zu können, wie die Ärztin oder der Arzt zu ihrer Einschätzung gekommen ist. Gerade bei Verlaufskontrollen – etwa bei einer Lungenentzündung oder Herzschwäche – wird dokumentiert, ob sich die Befunde beim Abhören verändert haben.
Zusammengefasst beschreibt „auskultatorisch“ also immer das Ergebnis einer Höruntersuchung mit dem Stethoskop. Der Begriff taucht in vielen medizinischen Berichten auf und gibt an, dass die Information direkt aus dem Abhören von Herz, Lunge oder Bauch stammt.