Arthroplastik bezeichnet ein operatives Verfahren, bei dem ein beschädigtes oder krankes Gelenk teilweise oder vollständig durch künstliche Materialien ersetzt oder wiederhergestellt wird. Ziel dieser Operation ist es, die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern und Schmerzen zu lindern, wenn andere Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen.
Was passiert bei einer Arthroplastik?
Wenn das eigene Gelenk durch Verschleiß, Verletzung oder Erkrankungen wie Arthrose stark geschädigt ist, kann eine Arthroplastik notwendig werden. Dabei wird entweder das gesamte Gelenk oder nur ein Teil davon entfernt und durch eine sogenannte Prothese ersetzt. Diese Prothesen bestehen meist aus Metall, Keramik oder speziellem Kunststoff und sind darauf ausgelegt, die ursprüngliche Funktion des Gelenks möglichst gut nachzuahmen.
Am häufigsten kommt dieses Verfahren am Hüftgelenk oder Kniegelenk zum Einsatz, aber auch Schulter, Ellenbogen oder kleinere Gelenke lassen sich auf diese Weise behandeln. Die Operation selbst erfolgt unter Narkose und dauert je nach Gelenk und Ausmaß zwischen ein bis mehrere Stunden.
Wann wird eine Arthroplastik empfohlen?
Typischerweise raten Ärztinnen und Ärzte zu diesem Eingriff, wenn andere Maßnahmen wie Medikamente, Physiotherapie oder Spritzen keine ausreichende Wirkung mehr zeigen. Besonders bei chronischen Schmerzen, starker Bewegungseinschränkung und Einschränkung der Lebensqualität wird die Arthroplastik in Erwägung gezogen.
Häufige Gründe für eine solche Operation sind fortgeschrittene Arthrose, rheumatische Erkrankungen oder schwere Verletzungen, die zu dauerhaften Schäden geführt haben. Ziel ist es immer, die Beweglichkeit zurückzugewinnen und alltägliche Aktivitäten wieder schmerzfrei zu ermöglichen.
Wie läuft die Genesung nach dem Eingriff ab?
Nach einer Arthroplastik beginnt die Rehabilitation meist schon am Tag nach der Operation. Unter Anleitung von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten werden erste Bewegungen geübt, um das neue Gelenk an die Belastung zu gewöhnen und die Muskulatur zu stärken. Je nach Gelenk und individuellem Zustand dauert der Aufenthalt im Krankenhaus meist einige Tage bis zu zwei Wochen.
Im Anschluss folgt eine gezielte Reha, entweder stationär oder ambulant. Dabei steht im Mittelpunkt, die Beweglichkeit zu verbessern, Muskeln aufzubauen und das neue Gelenk an den Alltag anzupassen. Viele Menschen können nach einigen Wochen wieder selbstständig gehen, Treppen steigen oder alltägliche Aufgaben erledigen. Die genaue Dauer bis zur vollständigen Genesung hängt vom Gelenk, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem persönlichen Heilungsverlauf ab.
Welche Risiken und Sorgen gibt es rund um die Arthroplastik?
Wie bei jedem operativen Eingriff bestehen auch bei der Arthroplastik gewisse Risiken. Dazu zählen Infektionen, Blutungen, Blutgerinnsel oder Probleme mit der Prothese wie Lockerung oder Verschleiß. Moderne Operationsmethoden und sorgfältige Nachbehandlung reduzieren diese Risiken jedoch deutlich.
Eine häufige Sorge ist die Haltbarkeit des künstlichen Gelenks. Die meisten Prothesen halten heute viele Jahre, oft sogar Jahrzehnte. Dennoch kann es sein, dass ein Austausch notwendig wird, wenn das Implantat nach längerer Zeit verschleißt oder sich lockert. Auch die Angst vor Schmerzen nach dem Eingriff ist verbreitet. In den meisten Fällen lassen diese sich mit gezielter Schmerztherapie und Physiotherapie gut in den Griff bekommen.
Viele Menschen fragen sich, wie beweglich sie nach der Operation sein werden. Die meisten gewinnen einen Großteil ihrer früheren Beweglichkeit zurück und können wieder aktiv am Leben teilnehmen. Sportarten mit hoher Belastung für das Gelenk sollten allerdings vermieden werden, um die Lebensdauer der Prothese zu erhalten.
Welche Alternativen gibt es zur Arthroplastik?
Nicht immer ist sofort eine Operation nötig. Vor einer Arthroplastik werden meist andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft. Dazu gehören Medikamente gegen Schmerzen und Entzündungen, Krankengymnastik, physikalische Therapien oder das Spritzen von Hyaluronsäure. Erst wenn diese Maßnahmen nicht mehr ausreichen, kommt ein Gelenkersatz in Betracht.
In manchen Fällen kann auch eine sogenannte gelenkerhaltende Operation sinnvoll sein, bei der das eigene Gelenk möglichst erhalten bleibt. Welche Behandlung am besten geeignet ist, hängt von der Art und dem Ausmaß der Schädigung, dem Alter und den individuellen Bedürfnissen ab.
Was bedeutet die Arthroplastik für den Alltag?
Nach erfolgreicher Operation und Rehabilitation berichten viele Menschen von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität. Alltägliche Bewegungen werden wieder möglich, Schmerzen lassen nach oder verschwinden ganz. Trotzdem gilt es, das neue Gelenk zu schonen und auf Überlastung zu verzichten.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Orthopäden sind wichtig, um die Funktion des künstlichen Gelenks zu überwachen. Mit etwas Geduld, Bewegung und einer guten Nachsorge lässt sich der Alltag nach einer Arthroplastik meist wieder aktiv gestalten.