Arrhythmogen – Risiken fürs Herz

Arrhythmogen – Risiken fürs Herz

08.09.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Arrhythmogen bedeutet „eine Herzrhythmusstörung verursachend“. In der Medizin beschreibt dieser Begriff alles, was das Herz aus dem Takt bringen oder eine bestehende Rhythmusstörung verstärken kann.

Was steckt hinter dem Begriff?

Das Herz schlägt normalerweise in einem gleichmäßigen Rhythmus. Verschiedene Einflüsse können jedoch dazu führen, dass dieser Rhythmus gestört wird. Der Ausdruck arrhythmogen stammt dabei aus dem Griechischen: „a-“ steht für „ohne“, „rhythmos“ für „Rhythmus“ und „-gen“ bedeutet „verursachend“ oder „entstehend“. Spricht ein Arzt oder eine Ärztin von einem arrhythmogenen Faktor, ist damit gemeint, dass etwas die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigt.

Wann wird das Wort verwendet?

Im medizinischen Alltag taucht arrhythmogen vor allem dann auf, wenn es um die Ursachen oder Risiken von Herzrhythmusstörungen geht. Bestimmte Medikamente, Erkrankungen oder sogar anatomische Veränderungen am Herzen können als arrhythmogen beschrieben werden. Auch bestimmte Lebensumstände, wie starker Stress, Alkohol oder ein gestörter Elektrolythaushalt, können diesen Effekt haben.

Zum Beispiel kann ein Medikament, das eigentlich zur Behandlung einer anderen Erkrankung gegeben wird, als Nebenwirkung arrhythmogen wirken. Das bedeutet, es besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Herz aus dem Takt gerät.

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Welche Bedeutung hat das für die Gesundheit?

Nicht jede Herzrhythmusstörung ist automatisch gefährlich. Viele Menschen spüren gelegentliche Extraschläge oder ein „Herzstolpern“, das meist harmlos ist. Wenn aber ein arrhythmogener Auslöser vorliegt, kann sich daraus auch eine ernstere Rhythmusstörung entwickeln. Das Risiko hängt stark davon ab, wie empfindlich das Herz auf bestimmte Einflüsse reagiert und ob bereits Vorerkrankungen bestehen.

Manche Herzerkrankungen sind von Natur aus arrhythmogen, das heißt, sie bringen ein erhöhtes Risiko für Rhythmusstörungen mit sich. Dazu gehören zum Beispiel die sogenannte arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC) oder Narben im Herzmuskel nach einem Herzinfarkt.

Wie wird mit arrhythmogenen Faktoren umgegangen?

Wenn ein Medikament oder eine Behandlung als arrhythmogen bekannt ist, prüfen Ärztinnen und Ärzte sehr genau, ob es Alternativen gibt oder wie das Risiko gesenkt werden kann. Auch bei bekannten Herzproblemen wird regelmäßig kontrolliert, ob neue Symptome auftreten, die auf eine Rhythmusstörung hindeuten.

Im Alltag ist es hilfreich, auf Warnzeichen wie anhaltendes Herzrasen, Schwindel, Ohnmacht oder Brustschmerzen zu achten. Wer schon eine Herzrhythmusstörung hatte, sollte mit behandelnden Fachpersonen besprechen, welche Einflüsse möglichst zu vermeiden sind.

Was kann arrhythmogen sein?

Typische Auslöser, die als arrhythmogen gelten, sind zum Beispiel bestimmte Medikamente (etwa einige Mittel gegen Depressionen oder Allergien), Elektrolytstörungen wie ein Mangel an Kalium oder Magnesium, aber auch Herzinfarkte, Entzündungen des Herzmuskels oder angeborene Herzfehler. Selbst starker Koffeingenuss, Alkohol oder Drogen können das Herz anfälliger für Rhythmusstörungen machen.

Ein Begriff mit Warnfunktion

Wird im Arztbrief, Befund oder Gespräch das Wort arrhythmogen erwähnt, steckt dahinter immer der Hinweis auf eine mögliche Rhythmusgefährdung des Herzens. Es handelt sich dabei nicht um eine eigene Krankheit, sondern um eine Eigenschaft oder Wirkung, die ein Risiko beschreibt. Wer diesen Begriff liest, sollte den Zusammenhang mit der eigenen Gesundheit oder den eingenommenen Medikamenten im Blick behalten und bei Unsicherheiten das Gespräch mit der behandelnden Fachperson suchen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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