Arrhythmie verstehen und bewältigen

Arrhythmie verstehen und bewältigen

07.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Arrhythmie bezeichnet eine Störung des normalen Herzrhythmus, bei der das Herz zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig schlägt. Diese Rhythmusstörung kann von leichten, kaum wahrnehmbaren Symptomen bis hin zu schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Herzfunktion reichen und ist ein Thema, das eine umfassende Betrachtung verdient. Im Folgenden erfährst du, was Arrhythmie ist, welche Ursachen und Risikofaktoren eine Rolle spielen, wie sich die Erkrankung äußert, welche diagnostischen Verfahren zur Anwendung kommen und welche Therapieansätze sowie Alltagstipps Betroffenen helfen können.

Was ist Arrhythmie?

Arrhythmie ist eine Erkrankung, die den normalen, rhythmischen Herzschlag stört. Das Herz kann dabei zu schnell (Tachykardie), zu langsam (Bradykardie) oder unregelmäßig schlagen. Solche Unregelmäßigkeiten können den Blutkreislauf und damit die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff beeinträchtigen. Je nach Ausprägung und Art der Rhythmusstörung können Arrhythmien vorübergehend und harmlos oder aber potenziell lebensbedrohlich sein.

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Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung von Arrhythmien kann durch eine Vielzahl von Faktoren begünstigt werden. Häufig liegen Grunderkrankungen wie ein koronare Herzkrankheit, Herzklappenerkrankungen oder Herzinsuffizienz vor, die das Herzgewebe verändern. Aber auch nicht herzbedingte Ursachen können eine Rolle spielen: Störung der Blutzalze, übermäßiger Stress, hormonelle Veränderungen, der Konsum von Alkohol oder Drogen sowie bestimmte Medikamente können den Herzrhythmus beeinflussen. Zudem steigt das Risiko für Arrhythmien mit zunehmendem Alter, und eine familiäre Vorbelastung kann ebenfalls eine Rolle spielen.

Arrhythmie Symptome und Diagnose

Arrhythmien äußern sich oft durch Symptome, die von Person zu Person sehr unterschiedlich sein können. Viele Betroffene berichten von Herzrasen, einem unregelmäßigen Schlaggefühl oder einem Flattern im Brustbereich. Weitere Anzeichen können Schwindel, Kurzatmigkeit, Müdigkeit oder in schweren Fällen sogar Bewusstlosigkeit sein. Da manche Arrhythmien auch asymptomatisch verlaufen, ist eine regelmäßige Überprüfung der Herzfunktion sinnvoll, besonders bei Risikopatienten. Zur Diagnose werden in der Regel EKGs (Elektrokardiogramme) eingesetzt, die das elektrische Aktivitätsmuster des Herzens aufzeichnen. Oft kommen zusätzlich Langzeit-EKGs (z. B. Holter-Monitoring) oder spezielle Belastungstests zum Einsatz, um auch seltene oder zeitlich begrenzte Rhythmusstörungen zu erfassen.

Therapie und Behandlung einer Arrhythmie

Die Behandlung von Arrhythmien richtet sich nach der Art und Schwere der Herzrhythmusstörung. In vielen Fällen können Änderungen im Lebensstil, wie Stressreduktion, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung, bereits eine stabilisierende Wirkung haben. Medizinische Therapieoptionen umfassen medikamentöse Ansätze, etwa mit Betablockern oder Antiarrhythmika, die den Herzrhythmus regulieren. Bei bestimmten Formen der Arrhythmie kann eine elektrische Kardioversion – ein gezielter, kontrollierter Schock zur Wiederherstellung eines normalen Herzrhythmus – notwendig sein. In fortgeschrittenen Fällen greifen Ärzte auch zu interventionellen Maßnahmen wie der Katheterablation, bei der gezielt kleine Bereiche im Herzen, die den Rhythmus stören, veröden werden. In manchen Situationen, beispielsweise bei stark ausgeprägten Bradykardien, kann die Implantation eines Herzschrittmachers erforderlich sein.

Leben mit Arrhythmie

Das Leben mit Arrhythmie erfordert oft einen bewussten Umgang mit der eigenen Gesundheit. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und EKG-Untersuchungen sind wichtig, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und Anpassungen in der Therapie vorzunehmen. Viele Betroffene profitieren von einem gesunden Lebensstil, der Stress reduziert, ausreichend Bewegung ermöglicht und eine ausgewogene Ernährung umfasst. Zusätzlich können der Austausch in Selbsthilfegruppen und eine enge Zusammenarbeit mit Herzspezialisten dazu beitragen, das eigene Krankheitsbild besser zu verstehen und den Alltag optimal zu gestalten. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich in den meisten Fällen die Herzfunktion stabilisieren, sodass auch mit Arrhythmie ein aktives und erfülltes Leben möglich ist.

Arrhythmie ist eine komplexe Herzrhythmusstörung, die – abhängig von Ursache und Schweregrad – sehr unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Mit einer frühzeitigen Diagnose, individuell angepassten Therapieansätzen und einem bewussten Lebensstil können viele Formen der Arrhythmie gut kontrolliert werden. Ein offener Dialog mit dem behandelnden Arzt, regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit sind der Schlüssel, um den Herausforderungen dieser Erkrankung wirkungsvoll zu begegnen und langfristig die Lebensqualität zu sichern. Informiere dich, bleibe aufmerksam und nutze alle verfügbaren Unterstützungsangebote, um auch mit Arrhythmie einen gesunden und aktiven Lebensweg zu gehen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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