Apley-Test und Knieverletzungen erkennen

Apley-Test und Knieverletzungen erkennen

07.11.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Der Apley-Test ist eine spezielle Untersuchungsmethode, mit der Ärztinnen und Ärzte das Kniegelenk auf Schäden am Meniskus oder an den Bändern überprüfen.

Wann wird der Apley-Test eingesetzt?

Diese Untersuchung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Beschwerden wie Schmerzen, Knacken oder Unsicherheiten im Knie bestehen, häufig nach einem Unfall, beim Sport oder bei anhaltenden Problemen ohne klare Ursache. Besonders bei Verdacht auf einen Meniskusriss oder Verletzungen der Bänder im Knie ist dieser Test hilfreich. Das Ziel ist es herauszufinden, ob Strukturen im Kniegelenk verletzt oder gereizt sind.

Wie läuft der Test ab?

Beim Apley-Test liegt die zu untersuchende Person auf dem Bauch, das betroffene Bein wird im Knie angewinkelt. Die Ärztin oder der Arzt fixiert den Oberschenkel und übt auf den Unterschenkel einen Druck aus, während gleichzeitig der Unterschenkel nach innen und außen gedreht wird. Dabei wird genau beobachtet, ob Schmerzen auftreten und an welcher Stelle sie zu spüren sind. Je nachdem, wie das Knie auf die Bewegung reagiert, lässt sich unterscheiden, ob der Meniskus, die Bänder oder andere Strukturen betroffen sind.

Wichtig zu wissen: Der Apley-Test ist in der Regel schmerzarm, kann aber bei einer bestehenden Verletzung unangenehm sein. Die Untersuchung dauert meist nur wenige Minuten und ist Teil einer umfassenden klinischen Untersuchung.

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Was sagt das Testergebnis aus?

Zeigt der Apley-Test Schmerzen oder andere Auffälligkeiten, liefert das einen Hinweis darauf, welche Struktur im Knie betroffen sein könnte. Schmerzen beim Drehen unter Druck deuten oft auf einen Meniskusschaden hin. Sind die Beschwerden eher beim Ziehen und Drehen spürbar, können die Bänder gereizt oder verletzt sein.

Ein auffälliges Ergebnis allein reicht allerdings nicht für eine endgültige Diagnose. Der Test ist ein Baustein in der Untersuchung und wird meist durch weitere Methoden wie Ultraschall, Röntgen oder eine Kernspintomografie (MRT) ergänzt. Erst das Zusammenspiel aller Befunde ergibt ein klares Bild.

Was bedeutet ein auffälliger Befund?

Ein auffälliges Ergebnis beim Apley-Test heißt nicht automatisch, dass eine schwere Verletzung vorliegt. Es zeigt lediglich, dass das Knie genauer untersucht werden sollte. Viele Menschen sorgen sich, wenn ein Meniskusschaden oder eine Bandverletzung im Raum steht. Die gute Nachricht: Nicht jeder auffällige Test führt zu einer Operation. Häufig reichen Schonung, Physiotherapie und gezielte Übungen aus, um die Beschwerden zu lindern oder ganz zu beheben.

Ob eine Behandlung nötig ist, hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und wie sehr das Knie im Alltag eingeschränkt ist. Erst nach einer genauen Diagnose wird entschieden, ob konservative Maßnahmen ausreichen oder ob ein chirurgischer Eingriff sinnvoll ist.

Rolle im ärztlichen Alltag

Der Apley-Test ist eine von mehreren Standardmethoden zur Überprüfung des Kniegelenks. Er ergänzt andere Tests, wie zum Beispiel den McMurray-Test oder den Lachman-Test, und hilft dabei, die Ursache von Knieschmerzen genauer einzugrenzen. In vielen Arztbriefen oder Befunden taucht der Begriff auf, wenn eine gezielte Untersuchung des Knies stattgefunden hat.

Zusammengefasst: Der Apley-Test ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Handgriff, mit dem Ärztinnen und Ärzte dem Ursprung von Kniebeschwerden auf die Spur kommen. Das Ergebnis allein ist kein Grund zur Sorge, sondern ein wichtiger Hinweis, um die bestmögliche Behandlung zu finden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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