Ambulanz: Wie sie funktioniert und warum sie wichtig ist

Ambulanz: Wie sie funktioniert und warum sie wichtig ist

31.10.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Ambulanz bezeichnet einen Bereich in einer Klinik oder Praxis, in dem Menschen ohne stationären Aufenthalt medizinisch behandelt, untersucht oder beraten werden.

Was genau ist eine Ambulanz?

Der Begriff stammt ursprünglich vom lateinischen „ambulare“, was „umhergehen“ bedeutet. In der heutigen Medizin meint Ambulanz einen Ort, an dem ärztliche Versorgung erfolgt, ohne dass dafür eine Aufnahme ins Krankenhaus notwendig ist. Das heißt: Wer in einer Ambulanz behandelt wird, kommt in der Regel nur für eine Untersuchung oder eine bestimmte Therapie vorbei und geht danach wieder nach Hause.

Ambulanzen gibt es in vielen verschiedenen Formen. Manche sind direkt an Krankenhäuser angegliedert, andere gehören zu spezialisierten Facharztpraxen. In großen Kliniken finden sich häufig mehrere Ambulanzen, die jeweils auf ein bestimmtes Fachgebiet ausgerichtet sind, etwa eine kardiologische Ambulanz für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine onkologische Ambulanz für Menschen mit Krebserkrankungen.

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Wann kommt eine Ambulanz zum Einsatz?

Ambulanzen spielen eine wichtige Rolle, wenn es um Diagnostik, Beratung oder die Nachsorge nach einem stationären Aufenthalt geht. Hier finden zum Beispiel Kontrolluntersuchungen, spezielle Therapien oder die Einstellung auf ein neues Medikament statt. Auch Menschen mit chronischen Beschwerden, die regelmäßig überwacht werden müssen, werden oft in einer Ambulanz betreut.

Nicht zu verwechseln ist die Ambulanz mit der Notaufnahme. Während die Notaufnahme für akute, oft lebensbedrohliche Situationen zuständig ist, läuft in der Ambulanz meist alles nach Termin und vorheriger Anmeldung ab.

Wichtige Unterschiede: Ambulant, stationär, Notaufnahme

Im medizinischen Alltag tauchen immer wieder Begriffe wie „ambulant“ und „stationär“ auf. Ambulant meint, dass eine Behandlung ohne Übernachtung im Krankenhaus erfolgt. Stationär bedeutet dagegen, dass ein Aufenthalt über mindestens eine Nacht notwendig ist, zum Beispiel nach einer Operation. Die Ambulanz ist also der Bereich, in dem ambulante medizinische Leistungen angeboten werden.

Die Notaufnahme wiederum ist rund um die Uhr besetzt und kümmert sich um Notfälle. Wer mit starken Schmerzen, Atemnot oder nach einem Unfall ins Krankenhaus kommt, wird dort aufgenommen. Die Ambulanz hingegen ist für planbare oder kontrollierte Untersuchungen und Behandlungen zuständig.

Typische Abläufe in der Ambulanz

In einer Ambulanz läuft vieles ähnlich wie in einer Arztpraxis ab, nur oft mit mehr Spezialisierung. Zunächst erfolgt eine Anmeldung, manchmal auch eine Überweisung durch die Hausärztin oder den Hausarzt. Nach einer kurzen Wartezeit findet das Gespräch mit dem ärztlichen Personal statt. Je nach Grund für den Besuch werden dann Untersuchungen durchgeführt, zum Beispiel Blutabnahmen, Ultraschall oder EKG. Häufig gibt es auch eine Beratung zu Therapien oder Medikamenten.

Manche Ambulanzen bieten spezielle Sprechstunden an, etwa für bestimmte Erkrankungen oder Patientengruppen. Die Termine sind meist vorher festgelegt, sodass Wartezeiten möglichst kurz gehalten werden.

Warum gibt es verschiedene Ambulanzen?

Krankenhäuser und größere Praxen bieten oft unterschiedliche Ambulanzen an, die jeweils auf bestimmte medizinische Fachrichtungen ausgerichtet sind. So gibt es beispielsweise eine neurologische Ambulanz für Erkrankungen des Nervensystems, eine chirurgische Ambulanz für operative Nachsorge oder eine dermatologische Ambulanz für Hauterkrankungen. Diese Spezialisierung ermöglicht eine gezielte Betreuung durch Fachpersonal und sorgt dafür, dass die Behandlung auf dem neuesten Stand der Medizin erfolgt.

Der Begriff im Arztbrief oder Befund

Steht im Arztbrief oder Befund der Hinweis auf eine Ambulanz, bedeutet das meist, dass die Untersuchung, Beratung oder Therapie in diesem Bereich stattgefunden hat oder künftig dort erfolgen soll. Oft wird auch vermerkt, in welcher Fachrichtung die Ambulanz angesiedelt ist, etwa „Vorstellung in der kardiologischen Ambulanz“ oder „weitere Kontrolle ambulant empfohlen“. Das hilft, den Ablauf der Behandlung nachzuvollziehen und gegebenenfalls weitere Termine zu planen.

Was ist der Unterschied zur Poliklinik?

Manchmal taucht auch der Begriff „Poliklinik“ auf. Dieser stammt aus dem Griechischen und bezeichnete ursprünglich eine Einrichtung, in der verschiedene Fachärztinnen und Fachärzte unter einem Dach ambulant tätig sind. In Deutschland ist die Bezeichnung „Ambulanz“ heute geläufiger, die Begriffe werden aber teilweise noch synonym verwendet. In anderen Ländern gibt es noch weitere Unterschiede in der Organisation solcher Einrichtungen.

Ambulanz als Abkürzung

Gelegentlich wird das Wort auch als Abkürzung verwendet, etwa in internen Klinikdokumenten oder Terminplänen. Hier meint „Ambulanz“ immer den ambulanten Bereich einer Klinik oder Praxis, nicht aber den Rettungsdienst oder das Notarztfahrzeug. Für den Rettungswagen wird meist die Abkürzung „RTW“ (Rettungswagen) oder „NAW“ (Notarztwagen) verwendet. Im Zweifel hilft der genaue Zusammenhang weiter, um Missverständnisse auszuschließen.

Zusammengefasst

Ambulanz steht für die medizinische Versorgung ohne stationären Aufenthalt, meist in einem speziell eingerichteten Bereich einer Klinik oder Praxis. Hier finden Untersuchungen, Therapien und Beratungen statt, ohne dass eine Übernachtung im Krankenhaus nötig ist. Wer einen Termin in einer Ambulanz bekommt, kann sich darauf einstellen, dass alles nach Plan abläuft und die Behandlung in der Regel am selben Tag abgeschlossen ist.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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