Ambroxol ist ein Wirkstoff, der vor allem als Schleimlöser bei Husten und Erkältungskrankheiten eingesetzt wird. Er hilft dabei, zähen Schleim in den Atemwegen zu verflüssigen, sodass das Abhusten leichter fällt.
Was genau ist Ambroxol?
Ambroxol gehört zur Gruppe der sogenannten Mukolytika. Das sind Medikamente, die den Schleim in den Bronchien dünnflüssiger machen. Ursprünglich wurde Ambroxol aus dem Wirkstoff Vasicin entwickelt, der in einer indischen Heilpflanze vorkommt. Heute ist Ambroxol in vielen rezeptfreien Hustenmitteln enthalten, etwa als Saft, Tabletten, Lutschtabletten oder Tropfen. Auch als Inhalationslösung ist es erhältlich.
In Deutschland zählt Ambroxol zu den am häufigsten eingesetzten Schleimlösern bei Atemwegserkrankungen. Besonders beliebt ist es, weil es in der Regel gut vertragen wird und schon nach kurzer Zeit die Beschwerden lindern kann.
Wie wirkt Ambroxol im Körper?
Der Wirkstoff sorgt dafür, dass der zähe Schleim, der sich bei einer Erkältung oder Bronchitis in den Atemwegen bildet, dünner wird. Das passiert, indem Ambroxol die Zusammensetzung des Schleims verändert und die Bewegung der Flimmerhärchen in den Bronchien anregt. Diese Flimmerhärchen sind winzige Härchen auf der Schleimhaut, die den Schleim Richtung Rachen transportieren. Dadurch kann der Körper den Schleim leichter loswerden.
Ein weiterer Effekt: Ambroxol wirkt leicht betäubend auf die Schleimhäute im Hals. Deshalb wird es manchmal auch als Lutschtablette gegen Halsschmerzen eingesetzt. Die schmerzlindernde Wirkung hält allerdings meist nur kurz an.
Wann wird Ambroxol angewendet?
Ambroxol kommt vor allem bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege zum Einsatz, bei denen zäher Schleim die Atmung behindert. Typische Anwendungsgebiete sind:
- Erkältungshusten mit Schleimbildung
- Akute Bronchitis
- Chronische Bronchitis
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) im Rahmen der Schleimlösung
In vielen Fällen wird Ambroxol auch unterstützend bei bakteriellen Infekten verschrieben, um das Abhusten zu erleichtern. Es ist wichtig zu wissen, dass Ambroxol nicht gegen trockenen Reizhusten hilft, bei dem kein Schleim vorhanden ist.
Was bedeutet die Einnahme für den Alltag?
Wer Ambroxol einnimmt, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Wasser oder Tee helfen dabei, die schleimlösende Wirkung zu unterstützen. Häufig empfiehlt sich die Einnahme morgens und mittags, da das Abhusten vor allem tagsüber erwünscht ist. Vor dem Schlafengehen kann Ambroxol manchmal zu vermehrtem Husten führen, weil sich dann der gelöste Schleim löst.
Die Wirkung von Ambroxol setzt meist nach etwa 30 Minuten bis einer Stunde ein und hält mehrere Stunden an. Bei Kindern gibt es spezielle Dosierungen und Darreichungsformen, etwa als Saft oder Tropfen.
Gibt es Nebenwirkungen oder Risiken?
Ambroxol gilt als gut verträglich. Gelegentlich kann es zu leichten Magenbeschwerden, Übelkeit oder Durchfall kommen. Sehr selten treten allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz auf. Bei bekannten Allergien gegen den Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe im Medikament sollte Ambroxol nicht angewendet werden.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Ambroxol nur nach Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt eingenommen werden. Für Säuglinge unter zwei Jahren ist die Anwendung ebenfalls nicht ohne ärztlichen Rat empfohlen.
Was sollte bei der Anwendung beachtet werden?
Ambroxol sollte nicht zusammen mit sogenannten Hustenstillern (Antitussiva) eingenommen werden. Diese Medikamente unterdrücken den Hustenreiz und verhindern so, dass der gelöste Schleim abtransportiert wird. Das kann dazu führen, dass sich Schleim in den Bronchien staut und die Beschwerden sich verschlimmern.
Bei starken oder länger anhaltenden Beschwerden, Fieber oder blutigem Auswurf ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen. Ambroxol lindert zwar die Symptome, bekämpft aber nicht die Ursache der Erkrankung, etwa eine bakterielle Infektion.
Praktische Tipps für die Anwendung
Um die Wirkung zu unterstützen, empfiehlt es sich, viel zu trinken und für ausreichend Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu sorgen. Inhalationen mit warmem Wasserdampf können zusätzlich helfen, den Schleim zu lösen. Auch Bewegung, zum Beispiel ein Spaziergang an der frischen Luft, fördert das Abhusten.
Die Einnahme von Ambroxol sollte immer nach Packungsbeilage oder ärztlicher Empfehlung erfolgen. Die übliche Behandlungsdauer beträgt einige Tage bis maximal zwei Wochen. Bei Besserung der Beschwerden kann die Einnahme meist beendet werden.
Was tun bei Unsicherheiten?
Bei Unsicherheiten zur Dosierung oder zur Anwendung hilft ein Gespräch mit der Apotheke oder dem behandelnden Arzt weiter. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt oder an chronischen Erkrankungen leidet, sollte vor der Einnahme von Ambroxol Rücksprache halten. Bei Kindern ist auf die altersgerechte Dosierung zu achten.
Ambroxol ist ein bewährtes Mittel, um festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen und das Abhusten zu erleichtern. Richtig angewendet, kann es den Krankheitsverlauf bei Husten und Bronchitis deutlich angenehmer machen.