Adenektomie bezeichnet die chirurgische Entfernung einer Drüse aus dem Körper. Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern „Aden“ für Drüse und „ektomie“ für Herausschneiden oder Entfernen zusammen. In medizinischen Befunden oder Arztbriefen taucht das Wort vor allem dann auf, wenn eine Drüse – zum Beispiel eine Speicheldrüse, eine Lymphdrüse oder auch die Schilddrüse – operativ entfernt wurde.
Wann kommt eine Adenektomie zum Einsatz?
Eine Adenektomie wird meist dann notwendig, wenn eine Drüse krankhaft verändert ist. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Häufig sind Tumoren, Zysten, chronische Entzündungen oder starke Vergrößerungen der Auslöser. Je nach betroffener Drüse kann die Operation verschiedene Ziele verfolgen – etwa die Entfernung einer bösartigen Geschwulst, das Stoppen wiederkehrender Entzündungen oder das Lindern von Beschwerden durch eine Überfunktion.
Nicht immer ist eine Adenektomie die erste Wahl. In vielen Fällen werden zunächst andere Behandlungsmöglichkeiten geprüft, zum Beispiel Medikamente oder weniger invasive Eingriffe. Erst wenn diese nicht ausreichend helfen oder die Erkrankung fortschreitet, raten Ärztinnen und Ärzte zu einer operativen Entfernung.
Welche Drüsen sind betroffen?
Der Begriff Adenektomie ist relativ allgemein gehalten. Er beschreibt lediglich die Entfernung irgendeiner Drüse, ohne zu spezifizieren, um welche es sich handelt. Am häufigsten wird er im Zusammenhang mit der Entfernung von Speicheldrüsen (zum Beispiel bei wiederkehrenden Speichelsteinen oder Tumoren), Lymphdrüsen (bei bestimmten Krebserkrankungen oder Infektionen) oder der Schilddrüse (bei Knoten, Überfunktion oder Tumoren) verwendet.
Manchmal taucht der Begriff auch im Zusammenhang mit anderen Drüsen auf, etwa den Nebenschilddrüsen oder bestimmten Drüsen im Verdauungstrakt. Im Arztbrief steht dann meist genauer, welche Drüse entfernt wurde – zum Beispiel „submandibuläre Adenektomie“ für die Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse.
Ist eine Adenektomie gefährlich?
Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn von einer Operation an einer Drüse die Rede ist. Die Angst vor Komplikationen, Schmerzen oder dauerhaften Veränderungen ist verständlich. Grundsätzlich gilt: Jede Operation birgt gewisse Risiken, etwa Blutungen, Infektionen oder Verletzungen umliegender Strukturen. Wie hoch das Risiko im Einzelfall ist, hängt stark von der betroffenen Drüse, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Erfahrung des Operationsteams ab.
Gerade bei gutartigen Veränderungen oder chronischen Entzündungen kann eine Adenektomie helfen, Beschwerden dauerhaft zu lindern oder Komplikationen vorzubeugen. Bei bösartigen Tumoren ist die Entfernung der betroffenen Drüse oft sogar lebensrettend. Nach der Operation können – je nach Drüse – bestimmte Funktionen im Körper beeinträchtigt sein. In vielen Fällen übernimmt der Körper die fehlende Funktion jedoch durch andere Drüsen, oder es gibt Ersatzmöglichkeiten, etwa durch Medikamente.
Wie läuft der Eingriff ab?
Der genaue Ablauf einer Adenektomie richtet sich nach der Lage und Größe der betroffenen Drüse. Häufig erfolgt die Operation unter Vollnarkose. Das bedeutet, dass während des Eingriffs keine Schmerzen gespürt werden. Je nach Drüse kann der Eingriff wenige Minuten bis zu mehreren Stunden dauern.
Nach der Entfernung wird das entnommene Gewebe meist im Labor untersucht, um die genaue Ursache der Erkrankung zu klären oder einen Tumor auszuschließen. Der Aufenthalt im Krankenhaus ist unterschiedlich lang – manchmal reicht ein kurzer stationärer Aufenthalt, in anderen Fällen ist eine längere Überwachung nötig.
Was passiert nach der Operation?
Nach einer Adenektomie kann es zu vorübergehenden Beschwerden kommen, etwa Schwellungen, Schmerzen oder Einschränkungen im betroffenen Bereich. In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist Schonung wichtig, um die Heilung zu unterstützen. Die genaue Nachsorge hängt davon ab, welche Drüse entfernt wurde und weshalb der Eingriff erfolgte.
In vielen Fällen sind regelmäßige Kontrollen sinnvoll, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Wenn eine hormonproduzierende Drüse entfernt wurde, kann es notwendig werden, die fehlenden Hormone durch Tabletten oder andere Medikamente zu ersetzen. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt bespricht individuell, welche Maßnahmen nach der Operation notwendig sind.
Typische Fragen und Sorgen rund um die Adenektomie
Die Vorstellung, dass eine Drüse entfernt werden muss, löst oft Unsicherheit aus. Viele fragen sich: „Kann mein Körper ohne diese Drüse normal funktionieren?“ oder „Ist nach der Operation mit bleibenden Schäden zu rechnen?“ Die Antwort darauf ist sehr individuell und hängt stark davon ab, welche Drüse betroffen ist und wie groß der Eingriff war. Bei manchen Drüsen – wie zum Beispiel den Lymphknoten – kann der Körper den Verlust meist gut ausgleichen. Bei anderen, wie der Schilddrüse, ist eine lebenslange Ersatztherapie nötig.
Auch die Angst vor sichtbaren Narben, Schmerzen oder Einschränkungen im Alltag beschäftigt viele. Moderne Operationstechniken zielen darauf ab, möglichst schonend und narbenarm vorzugehen. Mit einer guten Nachsorge lassen sich die meisten Beschwerden rasch lindern.
Wer unsicher ist, kann mit dem behandelnden Team alle offenen Fragen besprechen. Oft hilft es, sich genau über den Ablauf und die Gründe für die Operation zu informieren. So lässt sich die Situation besser einschätzen und Angst abbauen.
Bedeutung des Begriffs im Befund
Steht der Ausdruck Adenektomie im Arztbrief oder Befund, bedeutet das ganz konkret, dass eine Drüse operativ entfernt wurde – entweder bereits durchgeführt oder als geplante Maßnahme. Welche Drüse betroffen ist und warum die Entfernung notwendig war, steht meist im weiteren Text des Dokuments. Wer sich unsicher ist, kann beim behandelnden Team nachfragen, um Klarheit zu bekommen.