ACVB – Herz-Bypass einfach erklärt

ACVB – Herz-Bypass einfach erklärt

07.08.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet ACVB?

ACVB steht für „Aortokoronare Venenbypass-Operation“ und beschreibt eine häufig durchgeführte Herzoperation, bei der verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße mit Hilfe von körpereigenen Venen überbrückt werden. Das Ziel ist, die Durchblutung des Herzens wiederherzustellen und so das Risiko für einen Herzinfarkt oder andere Komplikationen zu senken.

Was passiert bei einer ACVB-Operation?

Bei dieser Operation wird meist ein Stück einer oberflächlichen Vene aus dem Bein entnommen, manchmal auch eine Arterie aus dem Brustkorb. Dieses Gefäßstück – der sogenannte Bypass – wird dann so an das Herz angenäht, dass das Blut die verengte oder verstopfte Stelle im Herzkranzgefäß umgeht. Das Herz wird dadurch wieder besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.

Häufig ist die ACVB dann notwendig, wenn mehrere Gefäße betroffen sind oder andere Methoden, wie das Einsetzen eines Stents, nicht ausreichen. Die Operation selbst wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und erfordert einen Krankenhausaufenthalt.

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Warum wird ein ACVB gemacht?

Eine ACVB wird meist dann empfohlen, wenn die Herzkranzgefäße stark verengt sind. Solche Engstellen entstehen durch Ablagerungen aus Fett und Kalk, die sich im Laufe der Zeit in den Gefäßwänden ansammeln – ein Prozess, der als Arteriosklerose bezeichnet wird. Typische Beschwerden sind Brustschmerzen bei Belastung, Atemnot oder ein Druckgefühl in der Brust. In manchen Fällen wird die Operation auch nach einem Herzinfarkt notwendig, um weitere Schäden zu verhindern.

Die Entscheidung für eine ACVB wird immer individuell getroffen. Dabei spielen die Anzahl und Lage der Engstellen, das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und andere Begleiterkrankungen eine Rolle.

Welche Sorgen und Fragen gibt es rund um die ACVB?

Viele Menschen haben Angst vor einer Herzoperation. Gedanken wie „Wie gefährlich ist der Eingriff?“, „Wie lange dauert die Genesung?“ oder „Was passiert, wenn der Bypass wieder zugeht?“ sind ganz normal. Die gute Nachricht: Die ACVB zählt heute zu den Routineeingriffen in der Herzchirurgie und wird in spezialisierten Kliniken sehr häufig und mit hoher Sicherheit durchgeführt.

Nach der Operation ist meist eine intensive Überwachung auf einer speziellen Station nötig. Schmerzen im Brustbereich oder an der Entnahmestelle der Vene sind in den ersten Tagen normal, lassen aber nach. Die meisten Menschen können nach einigen Wochen wieder ihren Alltag aufnehmen. Dennoch bleiben regelmäßige Nachsorge und eine herzgesunde Lebensweise wichtig, damit die neuen Gefäße möglichst lange offen bleiben.

Gibt es Alternativen zur ACVB?

Je nach Ausmaß und Lage der Gefäßverengungen kommen manchmal auch andere Verfahren infrage. Dazu zählt zum Beispiel die sogenannte Ballondilatation, bei der das verengte Gefäß mit einem kleinen Ballon geweitet und anschließend ein Stent eingesetzt wird. Ist die Gefäßverkalkung jedoch sehr ausgeprägt oder sind mehrere Gefäße betroffen, bietet die ACVB oft die besten Langzeitergebnisse.

Wie sieht die Zeit nach einer ACVB aus?

Nach der Operation beginnt die Phase der Erholung. In den ersten Tagen stehen Schonung, Schmerztherapie und vorsichtige Mobilisation im Vordergrund. Sobald die Wunden gut verheilt sind, folgt meist eine Rehabilitationsmaßnahme, um das Herz-Kreislauf-System wieder zu stärken und Unsicherheiten im Umgang mit der neuen Situation abzubauen.

Langfristig ist es wichtig, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Diabetes oder Rauchen konsequent zu behandeln. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Einnahme verordneter Medikamente tragen dazu bei, die neuen Bypässe und das Herz gesund zu erhalten.

ACVB im Arztbrief oder Befund

Steht im Arztbrief die Abkürzung ACVB, bedeutet das, dass eine solche Bypass-Operation durchgeführt wurde oder empfohlen wird. Manchmal tauchen auch Varianten wie „aortokoronarer Bypass“ oder „aortokoronare Bypass-Operation“ auf. Die genaue Bedeutung ergibt sich meist aus dem Zusammenhang im Befund.

Wichtig zu wissen: ACVB ist eine Abkürzung, die sich immer auf die Überbrückung von Herzkranzgefäßen mit körpereigenem Material bezieht – in der Regel mit einer Vene aus dem Bein. In seltenen Fällen kann sie auch für andere Varianten des Bypass stehen. Im Zweifel lohnt sich ein Blick in den vollständigen Arztbrief oder ein klärendes Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt.

ACVB: Bedeutung im medizinischen Kontext

Die ACVB ist eine bewährte Methode, um die Durchblutung des Herzens zu verbessern, wenn andere Behandlungswege nicht ausreichen. Sie kann Beschwerden lindern, die Leistungsfähigkeit steigern und das Risiko für schwere Komplikationen wie einen Herzinfarkt senken. Entscheidend für den langfristigen Erfolg ist eine gute Nachsorge und das Mitwirken an einer herzgesunden Lebensweise.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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