Was ist ein Lipom? Ursachen und Folgen

Was ist ein Lipom? Ursachen und Folgen

15.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist ein Lipom?

Ein Lipom ist eine gutartige Geschwulst, die aus Fettgewebe besteht und sich meist als weicher, verschiebbarer Knoten unter der Haut bemerkbar macht.

Wie entsteht ein Lipom?

Lipome entwickeln sich, wenn sich einzelne Fettzellen unkontrolliert vermehren und dabei eine kleine, abgekapselte Ansammlung bilden. Diese Wucherungen entstehen häufig im Unterhautfettgewebe, also direkt unter der Haut, und können überall am Körper auftreten, wo Fettgewebe vorhanden ist. Besonders typisch sind sie an den Schultern, am Rücken, an den Armen oder an den Oberschenkeln.

Die genaue Ursache für die Entstehung eines Lipoms ist nicht abschließend geklärt. Oft treten sie spontan auf, manchmal gibt es eine familiäre Häufung. Verletzungen oder bestimmte Stoffwechselveränderungen werden gelegentlich diskutiert, sind aber selten der alleinige Auslöser.

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Wie fühlt sich ein Lipom an?

Ein Lipom zeigt sich meist als weicher, rundlicher Knoten, der sich unter der Haut leicht hin- und herschieben lässt. Die Größe kann von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern reichen. Die Oberfläche der Haut bleibt dabei in der Regel unverändert. Lipome sind normalerweise schmerzlos und verursachen keine Beschwerden. Nur in seltenen Fällen, etwa wenn sie auf einen Nerv drücken oder sehr groß werden, kann ein unangenehmes Druckgefühl entstehen.

Ist ein Lipom gefährlich?

Ein Lipom ist grundsätzlich harmlos und hat nichts mit Krebs zu tun. Es handelt sich um eine gutartige Veränderung, die sich nicht in bösartiges Gewebe verwandelt. Auch wenn mehrere Lipome gleichzeitig auftreten – was bei manchen Menschen vorkommt – besteht kein erhöhtes Risiko für ernsthafte Erkrankungen. In sehr seltenen Fällen kann ein sogenanntes Liposarkom entstehen, das ist jedoch eine eigenständige, bösartige Tumorart und unterscheidet sich in Aussehen und Verhalten deutlich vom klassischen Lipom.

Häufig löst der Fund eines Knotens unter der Haut zunächst Unsicherheit aus. Die Sorge, dass es sich um einen Tumor handeln könnte, ist verständlich. Doch Lipome sind die häufigste Form gutartiger Weichteiltumoren und lassen sich durch eine einfache ärztliche Untersuchung meist sicher erkennen.

Wann sollte ein Lipom behandelt werden?

In den meisten Fällen ist keine Behandlung nötig. Solange das Lipom keine Beschwerden verursacht, kann es einfach belassen und regelmäßig beobachtet werden. Ein Eingreifen ist erst dann sinnvoll, wenn der Knoten wächst, druckempfindlich wird oder aus kosmetischen Gründen als störend empfunden wird. Auch wenn Unsicherheit über die Diagnose besteht oder das Lipom an einer ungünstigen Stelle liegt, kann eine Entfernung erwogen werden.

Die gängigste Behandlung ist die chirurgische Entfernung. Dabei wird das Lipom meist in örtlicher Betäubung herausgeschnitten. Der Eingriff ist unkompliziert und hinterlässt in der Regel nur eine kleine Narbe. In seltenen Fällen, etwa bei sehr kleinen Lipomen, kann auch eine Absaugung des Fettgewebes in Frage kommen.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Ein Lipom lässt sich zwar oft schon durch Tasten und Begutachtung erkennen, dennoch sollte jede neu entdeckte, tastbare Veränderung der Haut oder des Unterhautfettgewebes ärztlich abgeklärt werden. Das gilt besonders, wenn der Knoten schnell wächst, Schmerzen verursacht, sehr hart ist oder sich die Haut darüber verändert. In solchen Fällen ist es wichtig, andere Ursachen auszuschließen.

Meist genügt eine körperliche Untersuchung, manchmal ergänzt durch einen Ultraschall, um die Diagnose zu sichern. Nur in seltenen Fällen sind weitere Untersuchungen oder eine Gewebeprobe notwendig.

Was tun, wenn mehrere Lipome auftreten?

Bei manchen Menschen treten mehrere Lipome gleichzeitig oder nacheinander auf. Diese Veranlagung ist meist genetisch bedingt und wird als Lipomatose bezeichnet. Auch hier gilt: Solange keine Beschwerden bestehen, ist eine Behandlung nicht zwingend erforderlich. Einzelne Lipome können entfernt werden, wenn sie stören oder unsicher machen.

Ein Lipom ist also in den allermeisten Fällen ein harmloser Befund, der keine schwerwiegenden Folgen hat. Wer unsicher ist oder Veränderungen bemerkt, sollte dennoch ärztlichen Rat suchen, um Klarheit zu bekommen und unnötige Sorgen auszuräumen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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