Was bedeutet „PD“ in der Medizin?
Die Abkürzung „PD“ kann in der Medizin verschiedene Bedeutungen haben, je nach Zusammenhang. Am häufigsten steht sie entweder für „Peritonealdialyse“ oder für den akademischen Titel „Privatdozent“. In manchen Fällen taucht „PD“ auch als Kürzel für bestimmte Krankheiten oder Fachbegriffe auf. Deshalb ist es wichtig, immer auf den genauen Zusammenhang im Arztbrief oder Befund zu achten.
Peritonealdialyse – eine Form der Nierenersatztherapie
Sehr häufig meint „PD“ die sogenannte Peritonealdialyse. Dabei handelt es sich um ein spezielles Verfahren, das eingesetzt wird, wenn die Nieren ihre Arbeit nicht mehr ausreichend erfüllen können. Die Peritonealdialyse nutzt das Bauchfell – eine dünne Gewebeschicht im Bauchraum – als natürliches Filterorgan. Über einen Katheter wird eine spezielle Flüssigkeit in die Bauchhöhle eingebracht. Diese nimmt Abfallstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Blut auf. Nach einer gewissen Zeit wird die Flüssigkeit wieder abgelassen. Dieses Verfahren kann zu Hause durchgeführt werden und ist eine Alternative zur Hämodialyse, also der „Blutwäsche“ an einer Maschine.
Gerade in Arztbriefen von Nierenfachärzten oder bei Entlassungsberichten aus der Klinik taucht „PD“ häufig in diesem Zusammenhang auf. Steht zum Beispiel „Patient unter PD“ oder „PD-Therapie wird fortgeführt“, ist damit in aller Regel die Peritonealdialyse gemeint.
Privatdozent – ein akademischer Titel
Im deutschsprachigen Raum kann „PD“ auch vor dem Namen einer Ärztin oder eines Arztes stehen. In diesem Fall bedeutet es „Privatdozent“ beziehungsweise „Privatdozentin“. Das ist ein akademischer Titel und kennzeichnet jemanden, der an einer Universität die sogenannte Habilitation abgeschlossen hat. Privatdozenten dürfen an Hochschulen selbstständig lehren und Prüfungen abnehmen. In medizinischen Berichten, Gutachten oder Arztbriefen taucht der Titel meist in der Unterschrift oder im Briefkopf auf, zum Beispiel „PD Dr. med. Mustermann“. Hier hat „PD“ keine medizinische Bedeutung, sondern weist auf die Qualifikation der Person hin.
Weitere Bedeutungen von „PD“ im medizinischen Kontext
Seltener kann „PD“ auch für andere Fachbegriffe stehen. In manchen Berichten wird es als Abkürzung für „Parkinson Disease“ (englisch für Parkinson-Krankheit) verwendet, vor allem in internationalen oder englischsprachigen Texten. Auch Begriffe wie „Progressive Dyspnoe“ (fortschreitende Atemnot) oder „Pulmonale Dysfunktion“ (Störung der Lungenfunktion) werden gelegentlich mit „PD“ abgekürzt, sind aber deutlich seltener.
Warum der Zusammenhang entscheidend ist
Die genaue Bedeutung von „PD“ lässt sich immer nur im jeweiligen Kontext klären. In einem Dialysebericht ist fast immer die Peritonealdialyse gemeint. Steht „PD“ vor einem Namen, handelt es sich um den akademischen Grad Privatdozent. In seltenen Fällen kann „PD“ auch für eine Krankheit oder einen anderen Fachbegriff stehen. Ohne den Gesamtzusammenhang im Arztbrief oder im Befund bleibt die Abkürzung mehrdeutig. Wer unsicher ist, sollte gezielt nachfragen oder das gesamte Dokument betrachten, um Missverständnisse zu vermeiden.