Was ist ein vesikuläres Atemgeräusch?
Ein vesikuläres Atemgeräusch beschreibt das normale, gesunde Atemgeräusch, das beim Abhören der Lunge mit dem Stethoskop zu hören ist. Es entsteht, wenn die Luft durch die kleinen Verästelungen der Lunge, die sogenannten Bronchien und Lungenbläschen (Alveolen), strömt.
Wie klingt das vesikuläre Atemgeräusch?
Das vesikuläre Atemgeräusch klingt weich, leise und rauscht gleichmäßig beim Einatmen, während es beim Ausatmen oft nur ganz kurz oder kaum zu hören ist. Beim Abhören mit dem Stethoskop nehmen Ärztinnen und Ärzte dieses Geräusch meist über den seitlichen und hinteren Bereichen des Brustkorbs wahr. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Luft frei und ohne Hindernisse bis in die feinen Strukturen der Lunge gelangt.
Welche Bedeutung hat das vesikuläre Atemgeräusch?
Das Vorhandensein eines vesikulären Atemgeräuschs zeigt, dass die Lunge gut belüftet ist und keine offensichtlichen Störungen wie Verengungen, Flüssigkeitsansammlungen oder Entzündungen vorliegen. Es handelt sich also um einen Normalbefund. In Arztbriefen oder Befunden steht oft: „Vesikuläres Atemgeräusch beidseits“ – das bedeutet, auf beiden Seiten der Lunge ist das normale Atemgeräusch zu hören.
Wann ist das Atemgeräusch nicht vesikulär?
Verändert sich das Atemgeräusch, kann das auf eine Erkrankung oder eine Störung in der Lunge hinweisen. Zum Beispiel kann das Atemgeräusch abgeschwächt sein, wenn weniger Luft in einen Lungenabschnitt gelangt – etwa durch eine Entzündung, eine Flüssigkeitsansammlung oder einen Verschluss. Auch zusätzliche Geräusche wie Rasseln, Pfeifen oder Brummen können auffallen und auf bestimmte Erkrankungen hindeuten. In solchen Fällen sprechen Ärztinnen und Ärzte nicht mehr von einem vesikulären Atemgeräusch, sondern beschreiben die Auffälligkeiten genauer.
Was bedeutet der Befund für dich?
Wird in einem Befund ein vesikuläres Atemgeräusch dokumentiert, ist das ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass die Lunge frei klingt und keine auffälligen Veränderungen gefunden wurden. Ein solcher Eintrag ist also beruhigend und weist darauf hin, dass die Atemwege offen sind und die Luft ungehindert ein- und ausströmen kann.
Warum wird das Atemgeräusch überhaupt abgehört?
Das Abhören der Lunge gehört zu den wichtigsten Untersuchungen in der Medizin. Es hilft, frühzeitig Hinweise auf Erkrankungen wie Lungenentzündung, Asthma, Bronchitis oder einen Pleuraerguss (Flüssigkeit zwischen Lunge und Brustwand) zu erkennen. Das vesikuläre Atemgeräusch ist dabei der Maßstab für Normalität. Jede Abweichung davon gibt Ärztinnen und Ärzten wichtige Hinweise, wo genauer hingeschaut werden muss.
Zusammengefasst: Vesikuläres Atemgeräusch als Normalbefund
Das vesikuläre Atemgeräusch ist das typische, gesunde Atemgeräusch, das bei jeder Person mit gesunder Lunge zu hören ist. Es zeigt, dass die Atmung ungestört abläuft und keine krankhaften Veränderungen im Lungengewebe oder in den Atemwegen vorliegen. Ein solcher Befund im Arztbrief ist ein Zeichen für eine normale Lungenfunktion und gibt keinen Anlass zur Sorge.