Was ist ein verkalkter Lymphknoten?
Ein verkalkter Lymphknoten ist ein Lymphknoten, in dem sich Kalk abgelagert hat. Das bedeutet, dass bestimmte Bereiche dieses kleinen Organs im Körper verhärtet und auf Röntgenbildern oder anderen bildgebenden Untersuchungen als helle, weiße Flecken sichtbar werden.
Wofür sind Lymphknoten eigentlich da?
Lymphknoten gehören zum körpereigenen Abwehrsystem. Sie filtern die Lymphflüssigkeit, die durch feine Gefäße transportiert wird, und helfen dabei, Krankheitserreger, Fremdstoffe oder abgestorbene Zellen aus dem Körper zu entfernen. Normalerweise sind Lymphknoten weich und nicht tastbar, es sei denn, sie schwellen bei einer Infektion oder Entzündung an.
Wie entsteht eine Verkalkung im Lymphknoten?
Verkalkungen entstehen meist als Folge von früheren Entzündungen oder Infektionen. Wenn der Körper eine Infektion bekämpft hat, kann es vorkommen, dass Reste von abgestorbenem Gewebe oder Krankheitserregern im Lymphknoten zurückbleiben. Der Körper lagert dann Kalk ein, um das Gewebe zu „ummauern“ und unschädlich zu machen. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit einer Art „Abdichtung“: Der Körper sorgt dafür, dass von diesen alten Resten keine Gefahr mehr ausgeht.
Was bedeutet ein verkalkter Lymphknoten im Befund?
Wird bei einer Röntgenaufnahme, einem CT oder einer Ultraschalluntersuchung ein verkalkter Lymphknoten festgestellt, handelt es sich meist um einen alten, längst abgeheilten Prozess. Besonders häufig sind verkalkte Lymphknoten im Brustkorb oder im Halsbereich zu finden. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Körper in der Vergangenheit mit einer Infektion oder einer Entzündung fertig geworden ist.
Typische Ursachen sind zum Beispiel frühere Infektionen mit Tuberkulose, aber auch andere bakterielle oder virale Erkrankungen können solche Veränderungen hinterlassen. In manchen Fällen entsteht die Verkalkung nach einer Verletzung oder durch eine lang zurückliegende, harmlose Entzündung.
Muss ein verkalkter Lymphknoten behandelt werden?
In den allermeisten Fällen sind verkalkte Lymphknoten harmlos und benötigen keine Behandlung. Die Verkalkung zeigt lediglich, dass der Lymphknoten irgendwann in der Vergangenheit mit einer Krankheit oder Entzündung zu tun hatte und der Körper das Problem erfolgreich „eingemauert“ hat. Beschwerden verursacht ein verkalkter Lymphknoten normalerweise nicht.
Nur sehr selten steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter. Das ist zum Beispiel denkbar, wenn gleichzeitig weitere Auffälligkeiten bestehen, die Lymphknoten sehr groß sind oder sich schnell verändern. In solchen Fällen würde die Ärztin oder der Arzt gezielt weitere Untersuchungen veranlassen, um die Ursache abzuklären.
Welche Fragen tauchen oft bei diesem Befund auf?
Die Entdeckung eines verkalkten Lymphknotens sorgt häufig für Unsicherheit. Viele fragen sich, ob das ein Hinweis auf eine schwere Krankheit wie Krebs sein könnte. In den meisten Situationen besteht aber kein Grund zur Sorge: Verkalkungen sind meist Zeichen einer alten, längst abgeheilten Infektion und kein Hinweis auf etwas Akutes oder Gefährliches.
Auch die Frage, ob sich aus so einem verkalkten Lymphknoten noch einmal Probleme entwickeln können, beschäftigt viele. In aller Regel bleibt die Verkalkung einfach bestehen und macht keine Beschwerden. Sie ist wie eine Narbe im Lymphknoten – ein Überbleibsel aus der Vergangenheit.
Wann ist weitere Abklärung sinnvoll?
Sollten gleichzeitig Symptome wie starke, anhaltende Schwellungen, Schmerzen, Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten, empfiehlt sich eine genaue Untersuchung. Auch wenn der Lymphknoten sehr groß ist oder schnell wächst, sollte das ärztlich abgeklärt werden. In diesen Situationen wird meist mit Bildgebung oder gegebenenfalls einer Gewebeprobe geprüft, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt.
In den allermeisten Fällen ist ein verkalkter Lymphknoten jedoch ein Zufallsbefund ohne Krankheitswert. Eine Therapie ist dann nicht notwendig, und es reicht, den Befund zur Kenntnis zu nehmen.
Verkalkte Lymphknoten sind also meist stille Zeugen vergangener Infektionen – sie zeigen, dass das Immunsystem seine Arbeit gemacht hat und der Körper die Situation erfolgreich gemeistert hat.