Uterus anteflektiert bedeutet, dass die Gebärmutter nach vorne über die eigene Achse geknickt ist. Das ist eine ganz normale anatomische Variante und bei den meisten Frauen so ausgeprägt.
Die natürliche Lage der Gebärmutter
Die Gebärmutter, auch Uterus genannt, liegt bei den meisten Frauen nicht gerade im Becken, sondern ist leicht nach vorn geneigt. Genau das beschreibt der Begriff „anteflektiert“. „Ante“ kommt aus dem Lateinischen und steht für „nach vorn“, während „flexio“ das „Beugen“ meint. Im medizinischen Sprachgebrauch heißt das also, dass sich der obere Teil der Gebärmutter – der sogenannte Fundus – über die Beugung der Gebärmutterachse nach vorne Richtung Bauchdecke neigt.
Diese Lage ist keineswegs ungewöhnlich. Mehr als zwei Drittel aller Frauen haben einen anteflektierten Uterus. Es handelt sich dabei nicht um eine Krankheit, sondern um eine normale Variante der Anatomie.
Was bedeutet das für den Alltag?
Im Alltag macht sich ein anteflektierter Uterus in aller Regel überhaupt nicht bemerkbar. Die Funktion der Gebärmutter bleibt unbeeinträchtigt, es gibt keine Einschränkungen für die Fruchtbarkeit oder die Regelblutung. Auch beim Geschlechtsverkehr oder bei körperlicher Aktivität ergeben sich keine Nachteile.
Manchmal steht im Arztbrief oder Befund der Vermerk „Uterus anteflektiert“, einfach als beschreibende Information. Das ist vergleichbar damit, wie jemand eine bestimmte Augenfarbe oder Haarstruktur hat – einfach eine individuelle Ausprägung des Körpers.
Gibt es Beschwerden oder Risiken?
Ein anteflektierter Uterus verursacht keine Beschwerden und ist nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Es gibt keine Hinweise darauf, dass diese Lage zu Schmerzen, Zyklusstörungen oder Problemen bei einer Schwangerschaft führt. Auch medizinische Eingriffe oder Behandlungen sind nicht notwendig, nur weil die Gebärmutter nach vorn geneigt ist.
Falls es im Bauchraum zu Schmerzen oder ungewöhnlichen Symptomen kommt, liegen die Ursachen meist woanders. Die Lage des Uterus selbst ist in den allermeisten Fällen unauffällig und harmlos.
Warum wird die Lage überhaupt erwähnt?
Bei Ultraschalluntersuchungen oder gynäkologischen Kontrollen wird die genaue Position der Gebärmutter häufig dokumentiert. Das hilft Ärztinnen und Ärzten, sich bei späteren Untersuchungen zu orientieren oder bestimmte Befunde besser einzuordnen. Auch im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen oder vor einer Operation kann die Angabe der Uteruslage hilfreich sein.
Neben der anteflektierten gibt es auch andere Lagen, zum Beispiel den retroflektierten Uterus, bei dem die Gebärmutter nach hinten geneigt ist. Auch das ist meist eine harmlose Variante. Die anteflektierte Form ist jedoch die häufigste.
Kurz zusammengefasst
Ein anteflektierter Uterus ist die medizinische Bezeichnung für eine nach vorn geneigte Gebärmutter. Das ist völlig normal, verursacht keine Beschwerden und hat keine Auswirkungen auf die Gesundheit oder Fruchtbarkeit. Die Information dient in erster Linie der Dokumentation und Orientierung in der ärztlichen Praxis.