Tibiaosteotomie: Verfahren und Vorteile im Überblick

Tibiaosteotomie: Verfahren und Vorteile im Überblick

10.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Tibiaosteotomie?

Eine Tibiaosteotomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem der Schienbeinknochen (Tibia) durchtrennt und in einer neuen Position fixiert wird.

Dieses Verfahren wird häufig angewendet, um Fehlstellungen im Kniebereich zu korrigieren, insbesondere bei Arthrose im Kniegelenk. Durch die Umverteilung der Belastung auf weniger abgenutzte Bereiche des Knorpels kann der Schmerz gelindert und die Funktion des Knies verbessert werden. Man kann sich das wie das Justieren eines schiefen Tischbeins vorstellen, um den Tisch wieder stabil zu machen.

Gründe für eine Tibiaosteotomie

Die Tibiaosteotomie wird in der Regel dann in Betracht gezogen, wenn eine Fehlstellung des Beines zu einer ungleichmäßigen Belastung des Kniegelenks führt. Diese Fehlstellung kann entweder angeboren sein oder sich im Laufe der Zeit durch Abnutzung entwickeln. Häufige Ursachen sind X-Beine oder O-Beine, die das Risiko für eine einseitige Arthrose erhöhen. Wenn konservative Maßnahmen wie Physiotherapie oder Schmerzmedikation nicht mehr ausreichen, kann die Operation eine sinnvolle Option sein, um die Lebensqualität zu verbessern.

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Der Ablauf der Tibiaosteotomie

Vor der Operation wird das Knie gründlich untersucht, oft mithilfe von Röntgenbildern oder MRT-Scans, um die genaue Fehlstellung zu bestimmen. Während des Eingriffs wird der Schienbeinknochen durchtrennt und in einem neuen Winkel fixiert. Dies geschieht meist mithilfe von Platten und Schrauben, die den Knochen in der gewünschten Position halten. Der Eingriff dauert in der Regel ein bis zwei Stunden und erfolgt unter Vollnarkose. Nach der Operation bleibt man oft einige Tage im Krankenhaus, um die Heilung zu überwachen und mit der Physiotherapie zu beginnen.

Vorteile und Risiken der Tibiaosteotomie

Die Vorteile der Tibiaosteotomie liegen vor allem in der Schmerzlinderung und der verbesserten Funktion des Kniegelenks. Viele Patienten berichten, dass sie nach der Heilungsphase wieder schmerzfrei gehen können und sich ihre Mobilität deutlich verbessert hat. Allerdings gibt es auch Risiken, die mit der Operation verbunden sind. Dazu gehören Infektionen, Blutgerinnsel oder Probleme mit der Wundheilung. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die gewünschte Korrektur nicht vollständig erreicht wird und weitere Eingriffe notwendig werden.

Die Erholungsphase nach der Operation

Die Erholung nach einer Tibiaosteotomie kann mehrere Monate dauern. In den ersten Wochen ist es wichtig, das Bein zu schonen und die Anweisungen der Ärzte genau zu befolgen. Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle, um die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit des Knies wiederherzustellen. In der Regel beginnt man mit leichten Bewegungsübungen und steigert die Intensität schrittweise. Es kann einige Zeit dauern, bis man wieder voll belastbar ist, aber mit Geduld und konsequentem Training lassen sich oft gute Ergebnisse erzielen.

Langfristige Ergebnisse und Nachsorge

Langfristig kann eine Tibiaosteotomie die Lebensdauer des Kniegelenks erheblich verlängern und die Notwendigkeit eines Gelenkersatzes hinauszögern. Regelmäßige Nachsorgetermine sind wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Auch nach der vollständigen Genesung ist es ratsam, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten und die Muskulatur rund um das Knie zu stärken, um die neuen Belastungsverhältnisse optimal zu unterstützen. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kann die Tibiaosteotomie eine wirksame Lösung für viele Patienten sein, die unter Knieproblemen leiden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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