Thorakolumbal – Belastung und Bedeutung

Thorakolumbal – Belastung und Bedeutung

09.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet thorakolumbal?

Thorakolumbal beschreibt in der Medizin den Bereich, der den Übergang zwischen Brustwirbelsäule (Thorakalbereich) und Lendenwirbelsäule (Lumbalbereich) betrifft. Gemeint ist damit der Abschnitt der Wirbelsäule, der sich etwa im unteren Rücken zwischen Brustkorb und Becken befindet.

Wo liegt der thorakolumbale Bereich genau?

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus mehreren Abschnitten, die jeweils bestimmte Namen tragen. Der obere Teil, direkt unter dem Hals, wird als Brustwirbelsäule bezeichnet und umfasst zwölf Wirbel (Th1 bis Th12). Direkt darunter schließt sich die Lendenwirbelsäule an, die aus fünf Wirbeln besteht (L1 bis L5). Der Übergang zwischen diesen beiden Abschnitten – also zwischen dem letzten Brustwirbel (Th12) und dem ersten Lendenwirbel (L1) – wird als thorakolumbaler Übergang oder einfach thorakolumbal bezeichnet.

Im Alltag ist dieser Bereich besonders beansprucht, da er Beweglichkeit und Stabilität miteinander verbindet. Er ist für viele Beuge-, Streck- und Drehbewegungen des Rumpfes verantwortlich und spielt eine zentrale Rolle bei der Belastungsverteilung entlang der Wirbelsäule.

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Wann taucht der Begriff thorakolumbal auf?

Oft findet sich der Ausdruck thorakolumbal in medizinischen Berichten, Röntgenbefunden oder Operationsprotokollen. Zum Beispiel kann von einer „thorakolumbalen Fraktur“ die Rede sein, wenn ein Wirbel in diesem Übergangsbereich gebrochen ist. Auch bei Bandscheibenvorfällen, Entzündungen oder Verschleißerscheinungen wird die genaue Lokalisation häufig mit diesem Begriff beschrieben.

Manchmal verwenden Ärztinnen und Ärzte die Bezeichnung, um auf Veränderungen oder Beschwerden in diesem speziellen Abschnitt hinzuweisen, ohne einen einzelnen Wirbel zu benennen. Das hilft, die betroffene Region präziser einzugrenzen, gerade wenn Beschwerden oder Veränderungen nicht klar auf einen einzigen Punkt beschränkt sind.

Warum ist der thorakolumbale Bereich besonders?

Der thorakolumbale Abschnitt der Wirbelsäule ist biomechanisch gesehen eine Art „Scharnier“ zwischen dem eher starren Brustkorb und dem beweglicheren unteren Rücken. Während die Brustwirbelsäule durch die Verbindung zu den Rippen relativ stabil ist, ist die Lendenwirbelsäule deutlich flexibler. Genau an dieser Übergangsstelle treffen unterschiedliche Belastungen und Bewegungsanforderungen aufeinander.

Das macht den thorakolumbalen Bereich anfällig für bestimmte Probleme wie Wirbelbrüche, Bandscheibenschäden oder Verschleißerscheinungen. Auch bei Unfällen oder Stürzen ist dieser Abschnitt häufiger betroffen, da hier große Kräfte wirken können.

Was bedeutet das für den Alltag?

Wenn in einem Befund der Begriff thorakolumbal auftaucht, bezieht sich das einfach auf den Abschnitt im unteren Rücken, wo Brust- und Lendenwirbelsäule ineinander übergehen. Die genaue Bedeutung hängt immer vom Zusammenhang ab: Mal geht es um eine normale Beschreibung der Lage, mal um die Eingrenzung einer Erkrankung oder Verletzung.

Allein der Begriff an sich ist neutral und beschreibt nur die Lage. Ob daraus eine gesundheitliche Bedeutung oder ein Behandlungsbedarf entsteht, hängt vom gesamten Befund und der jeweiligen Diagnose ab.

Ein kurzer Blick auf verwandte Begriffe

Neben thorakolumbal gibt es noch weitere Begriffe, die sich auf bestimmte Abschnitte der Wirbelsäule beziehen. „Zervikal“ steht für den Halsbereich, „thorakal“ für den Brustbereich, „lumbal“ für den unteren Rücken und „sakral“ für das Kreuzbein. Die Kombinationen wie „thorakolumbal“ helfen dabei, Übergangsbereiche genauer zu benennen.

In ärztlichen Schreiben oder radiologischen Befunden wird so schnell deutlich, wo genau eine Veränderung, ein Schmerz oder eine Verletzung lokalisiert ist. Das erleichtert die Kommunikation zwischen medizinischem Personal und sorgt für eine präzise Dokumentation.

Thorakolumbal – ein anatomischer Begriff

Zusammengefasst beschreibt thorakolumbal einfach den Bereich am Übergang von Brust- zu Lendenwirbelsäule. Der Ausdruck dient dazu, die Lage von Beschwerden, Veränderungen oder Verletzungen genauer zuzuordnen. Ob daraus eine Erkrankung oder ein Behandlungsbedarf resultiert, hängt immer vom gesamten medizinischen Zusammenhang ab.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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