Was ist eine TEE Untersuchung?
Die TEE Untersuchung ist eine spezielle Form der Ultraschalluntersuchung des Herzens, bei der eine kleine Sonde über die Speiseröhre eingeführt wird, um besonders genaue Bilder vom Herzen und seinen Strukturen zu erhalten. TEE steht für „Transösophageale Echokardiografie“, wobei „transösophageal“ so viel bedeutet wie „durch die Speiseröhre“ und „Echokardiografie“ die medizinische Bezeichnung für einen Herzultraschall ist.
Wann wird eine TEE Untersuchung durchgeführt?
Ein klassischer Herzultraschall, der von außen über die Brustwand gemacht wird, liefert oft schon viele wichtige Informationen. In manchen Situationen reicht diese Untersuchung aber nicht aus. Die TEE wird dann eingesetzt, wenn besonders detailreiche Bilder erforderlich sind – zum Beispiel, wenn der Verdacht auf Blutgerinnsel im Herzen besteht, wenn Herzklappen genauer beurteilt werden sollen oder wenn eine Entzündung des Herzens (Endokarditis) ausgeschlossen werden muss. Auch bei bestimmten Herzfehlern oder vor Eingriffen am Herzen kommt die TEE zum Einsatz.
Die Nähe der Speiseröhre zum Herzen macht es möglich, Strukturen zu beurteilen, die mit anderen Methoden schwer sichtbar wären. Besonders bei Operationen am Herzen oder zur Vorbereitung von Katheter-Eingriffen ist die TEE häufig ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik.
Wie läuft die TEE Untersuchung ab?
Vor der eigentlichen Untersuchung findet meist ein kurzes Gespräch statt, in dem erklärt wird, was auf einen zukommt. Nüchternheit ist erforderlich, das heißt, mehrere Stunden vorher sollte nichts mehr gegessen oder getrunken werden. Im Untersuchungsraum erhält man in der Regel ein leichtes Beruhigungsmittel. Der Rachen wird mit einem Spray betäubt, um den Würgereiz zu vermindern.
Anschließend wird eine flexible, dünne Ultraschallsonde vorsichtig durch den Mund in die Speiseröhre geschoben. Das klingt unangenehm, ist aber in den meisten Fällen gut auszuhalten. Während die Sonde in der Speiseröhre liegt, werden verschiedene Bilder des Herzens gemacht. Die Untersuchung dauert meist zwischen 10 und 30 Minuten. Nach Abschluss wird die Sonde entfernt, und es sollte noch für einige Zeit nichts gegessen oder getrunken werden, bis das Betäubungsmittel im Rachen nachlässt.
Warum wird die TEE bevorzugt?
Die TEE liefert besonders scharfe und detailreiche Bilder, weil die Speiseröhre direkt hinter dem Herzen verläuft. So können Ärztinnen und Ärzte Herzklappen, Vorhöfe, die Aorta und andere wichtige Strukturen sehr genau betrachten. Das ist vor allem dann wichtig, wenn ein Verdacht auf kleine Veränderungen besteht, die von außen nicht zu erkennen wären. Auch die Suche nach Blutgerinnseln, Entzündungen oder kleinen Defekten im Herzen gelingt mit dieser Methode besonders zuverlässig.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Ultraschall über die Brust (transthorakale Echokardiografie) gibt es bei der TEE keine störenden Einflüsse durch Rippen, Lunge oder Fettgewebe. Dadurch werden auch kleinste Auffälligkeiten sichtbar, die für die weitere Behandlung entscheidend sein können.
Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Wie bei jeder medizinischen Untersuchung gibt es auch bei der TEE einige Risiken, die jedoch selten auftreten. Gelegentlich kann es zu leichten Halsschmerzen, Schluckbeschwerden oder einem leichten Würgereiz nach der Untersuchung kommen. In sehr seltenen Fällen kann die Schleimhaut in der Speiseröhre verletzt werden, was zu Blutungen führen kann. Allergische Reaktionen auf das Beruhigungsmittel oder das Betäubungsspray sind möglich, aber äußerst selten. Schwere Komplikationen wie Verletzungen der Speiseröhre oder Herzrhythmusstörungen sind extrem selten.
Das medizinische Team beobachtet während der Untersuchung sorgfältig, ob alles gut vertragen wird, und greift bei Bedarf sofort ein. Wer eine bekannte Erkrankung der Speiseröhre hat, sollte dies unbedingt vorher mitteilen.
Was bedeutet das Ergebnis der TEE?
Die Auswertung der TEE liefert wichtige Hinweise auf den Zustand des Herzens. Gefunden werden können zum Beispiel undichte oder verengte Herzklappen, kleine Löcher im Herzen, Blutgerinnsel oder Anzeichen für eine Entzündung. Je nach Befund entscheidet das Behandlungsteam, ob weitere Untersuchungen oder Therapien notwendig sind. Manchmal gibt die TEE auch Entwarnung, wenn sich kein auffälliger Befund zeigt.
Die Ergebnisse werden in einem ausführlichen Gespräch erklärt. Dabei ist Zeit für alle Fragen, die nach der Untersuchung auftauchen. Oft ist die TEE ein wichtiger Baustein, um die passende Behandlung festzulegen – etwa, ob eine Operation, ein Eingriff mit einem Katheter oder eine medikamentöse Therapie notwendig ist.
Was ist nach der Untersuchung zu beachten?
Nach einer TEE sollte für etwa eine Stunde auf Essen und Trinken verzichtet werden, weil der Rachen noch betäubt ist. Bis das Beruhigungsmittel vollständig nachlässt, kann es sein, dass man sich etwas schläfrig fühlt. Autofahren oder das Bedienen von Maschinen ist deshalb für den Rest des Tages nicht erlaubt. Leichte Halsschmerzen oder Schluckbeschwerden klingen meist rasch wieder ab.
Wer nach der Untersuchung starke Halsschmerzen, Blutungen, Atemnot oder andere ungewöhnliche Beschwerden bemerkt, sollte sich umgehend an das Behandlungsteam wenden. In aller Regel ist die TEE jedoch eine sichere und gut verträgliche Untersuchung, die wertvolle Informationen über das Herz liefert.