Eine Synovektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Gelenkinnenhaut, medizinisch Synovialis genannt, teilweise oder vollständig entfernt wird. Diese Operation kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die Gelenkinnenhaut chronisch entzündet oder krankhaft verändert ist und andere Behandlungsmethoden nicht ausreichend helfen.
Warum wird die Gelenkinnenhaut entfernt?
Die Synovialis ist eine dünne Schicht, die das Innere eines Gelenks auskleidet und für die Produktion der Gelenkflüssigkeit sorgt. Diese Flüssigkeit schmiert das Gelenk und hält es beweglich. Bei bestimmten Erkrankungen, etwa der rheumatoiden Arthritis oder immer wiederkehrenden Gelenkentzündungen, kann die Synovialis jedoch dauerhaft anschwellen, sich entzünden und das Gelenk schädigen. In solchen Fällen wird eine Synovektomie in Erwägung gezogen, um die Entzündungsquelle zu beseitigen und die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks zu erhalten.
Wann kommt eine Synovektomie infrage?
Meist wird dieser Eingriff empfohlen, wenn entzündliche Veränderungen im Gelenk trotz Medikamenten, Spritzen oder Physiotherapie nicht besser werden. Besonders häufig betrifft das Knie, seltener Ellbogen, Schulter, Hand- oder Sprunggelenke. Auch bei wiederholten Gelenkblutungen, wie sie zum Beispiel bei Menschen mit einer Bluterkrankheit (Hämophilie) vorkommen, kann eine Synovektomie notwendig sein, um weitere Schäden zu verhindern.
Wie läuft eine Synovektomie ab?
Der Eingriff kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden. In vielen Fällen erfolgt die Operation minimal-invasiv, also mit einer sogenannten Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Dabei werden kleine Schnitte gesetzt, durch die feine Instrumente und eine Kamera ins Gelenk eingeführt werden. So lässt sich die entzündete Gelenkinnenhaut gezielt abtragen, während das umliegende Gewebe möglichst geschont wird. In manchen Situationen, etwa bei sehr ausgeprägten Veränderungen, kann auch eine offene Operation nötig sein.
Nach der Entfernung der Synovialis bleibt das Gelenk in der Regel stabil und funktionsfähig. Die Gelenkflüssigkeit wird weiterhin gebildet – allerdings meist in geringerer Menge, was die Beschwerden bei Entzündungen deutlich lindern kann.
Typische Fragen und Sorgen rund um die Synovektomie
Viele Menschen fragen sich, ob eine Synovektomie schmerzhaft ist oder zu dauerhaften Einschränkungen führt. Direkt nach dem Eingriff können vorübergehende Schmerzen, Schwellungen oder eine eingeschränkte Beweglichkeit auftreten – das ist normal und bessert sich meist rasch mit gezielter Nachbehandlung. Ziel der Operation ist es, die Entzündung zu stoppen und langfristig das Gelenk zu erhalten. Die Beweglichkeit lässt sich durch Physiotherapie nach der Operation oft wieder vollständig herstellen.
Ein weiteres Thema ist die Angst vor einem erneuten Auftreten der Beschwerden. Tatsächlich kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass sich die Gelenkinnenhaut erneut entzündet und eine weitere Behandlung erforderlich wird. Meist gelingt es jedoch, durch die Synovektomie die Entzündung dauerhaft zu kontrollieren und das Fortschreiten der Gelenkschädigung zu verhindern.
Was passiert nach dem Eingriff?
Nach einer Synovektomie ist eine sorgfältige Nachsorge entscheidend. Das Gelenk wird zunächst geschont, um die Heilung zu unterstützen. Schon kurze Zeit später beginnt meist eine physiotherapeutische Behandlung, um die Beweglichkeit zu fördern und die Muskulatur zu stärken. In den ersten Wochen ist mit einer allmählichen Besserung der Beschwerden zu rechnen. Die meisten Menschen können nach Abschluss der Rehabilitation wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen.
Welche Risiken gibt es?
Wie bei jeder Operation bestehen auch bei der Synovektomie gewisse Risiken. Dazu zählen Infektionen, Blutergüsse, Verletzungen angrenzender Strukturen oder in seltenen Fällen eine anhaltende Bewegungseinschränkung. Das Risiko schwerwiegender Komplikationen ist jedoch insgesamt gering, besonders wenn der Eingriff arthroskopisch, also minimal-invasiv, durchgeführt wird.
Wann ist keine Synovektomie nötig?
Nicht jede Gelenkentzündung erfordert gleich eine Operation. Häufig lassen sich Beschwerden durch Medikamente, Spritzen oder gezielte Bewegungstherapie gut kontrollieren. Eine Synovektomie wird erst dann in Betracht gezogen, wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen oder das Gelenk durch die Entzündung dauerhaft bedroht ist.
Die Entscheidung für oder gegen eine Synovektomie wird immer individuell getroffen und richtet sich nach der Art und Schwere der Erkrankung, dem betroffenen Gelenk sowie den bisherigen Behandlungserfahrungen. Ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin hilft, die beste Lösung zu finden und offene Fragen zu klären.