Was ist ein Subependymom?
Ein Subependymom ist ein gutartiger Tumor des zentralen Nervensystems, der direkt unterhalb der Auskleidung der inneren Hirnkammern, den sogenannten Ependymzellen, entsteht. Diese Tumoren wachsen meist sehr langsam und treten vor allem im Bereich der Seitenventrikel oder des Rückenmarks auf.
Wie entsteht ein Subependymom?
Im Gehirn und Rückenmark gibt es Hohlräume, die mit einer dünnen Zellschicht ausgekleidet sind – den Ependymzellen. Ein Subependymom entwickelt sich aus diesen Zellen, bleibt aber in der Regel direkt unter dieser Schicht, also „subependymal“. Die genaue Ursache für die Entstehung solcher Tumoren ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es gibt keine bekannten Risikofaktoren oder äußeren Einflüsse, die das Wachstum eines Subependymoms begünstigen würden. Meist handelt es sich um eine zufällige Zellveränderung, die nicht vererbt wird.
Welche Beschwerden können auftreten?
Viele Menschen mit einem Subependymom bemerken zunächst keine Symptome. Da der Tumor sehr langsam wächst, bleibt er oft lange unentdeckt und wird manchmal zufällig bei einer Untersuchung des Kopfes oder Rückens gefunden. Erst wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht oder an einer ungünstigen Stelle sitzt, kann es zu Beschwerden kommen.
Im Gehirn kann ein Subependymom zum Beispiel Kopfschmerzen verursachen, wenn der Tumor den Abfluss des Nervenwassers (Liquor) behindert und so einen Druckanstieg im Schädel auslöst. Manche berichten über Übelkeit, Schwindel oder Sehstörungen. Befindet sich der Tumor im Rückenmark, können Gefühlsstörungen, Schwäche oder Schmerzen in Armen und Beinen auftreten. Die genaue Art der Beschwerden hängt immer davon ab, wo sich der Tumor befindet und wie groß er ist.
Ist ein Subependymom gefährlich?
Die Diagnose eines Tumors im Gehirn oder Rückenmark löst verständlicherweise große Sorgen aus. Subependymome gehören jedoch zu den sogenannten gutartigen Tumoren. Das bedeutet, sie wachsen sehr langsam und neigen kaum dazu, in das umliegende Gewebe einzudringen oder Tochtergeschwülste (Metastasen) zu bilden. In vielen Fällen bleibt der Tumor über Jahre hinweg stabil und verursacht keine Probleme.
Gefährlich kann ein Subependymom dann werden, wenn es durch seine Lage wichtige Strukturen im Gehirn oder Rückenmark verdrängt oder den Fluss des Nervenwassers behindert. Das ist aber eher selten der Fall. Auch eine bösartige Entartung wurde bislang praktisch nicht beobachtet. Viele Betroffene können mit einem Subependymom ein ganz normales Leben führen, ohne dass eine Behandlung notwendig ist.
Wie wird ein Subependymom festgestellt?
Meist wird ein Subependymom durch eine Bildgebung des Kopfes oder Rückens entdeckt – zum Beispiel bei einer Magnetresonanztomografie (MRT). Die Aufnahmen zeigen einen meist gut abgegrenzten, langsam wachsenden Tumor, der direkt an der Wand der Hirnkammer oder im Rückenmark sitzt. Manchmal ist es schwierig, Subependymome von anderen, ähnlich aussehenden Tumoren zu unterscheiden. Gewissheit bringt meist eine feingewebliche Untersuchung, bei der Gewebeproben unter dem Mikroskop analysiert werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Ob eine Behandlung notwendig ist, hängt vor allem von der Lage, Größe und dem Wachstum des Tumors ab. Viele Subependymome bleiben über Jahre unverändert und müssen nur regelmäßig kontrolliert werden. Solange keine Beschwerden auftreten und der Tumor nicht wächst, reicht es oft, die Entwicklung mit MRT-Aufnahmen zu beobachten.
Sollten Beschwerden auftreten oder der Tumor deutlich an Größe zunehmen, kann eine operative Entfernung sinnvoll sein. Da Subependymome meist gut abgrenzbar sind, lässt sich der Tumor in vielen Fällen vollständig entfernen. Nach einer erfolgreichen Operation ist eine Heilung sehr wahrscheinlich. Eine zusätzliche Behandlung wie Bestrahlung oder Chemotherapie ist in der Regel nicht notwendig.
Leben mit der Diagnose Subependymom
Die Nachricht von einem Tumor im Gehirn oder Rückenmark ist immer ein Schock. Doch bei einem Subependymom besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Die Tumoren wachsen langsam, bleiben oft lange stabil und können meist gut behandelt werden, falls Beschwerden auftreten. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sorgen dafür, dass Veränderungen rechtzeitig erkannt werden. Bei Unsicherheiten oder Fragen hilft es, das Gespräch mit einer Fachärztin oder einem Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie zu suchen.