Steinschnittlage – Anwendung und mögliche Beschwerden

Steinschnittlage – Anwendung und mögliche Beschwerden

12.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Steinschnittlage?

Die Steinschnittlage ist eine spezielle Position, in die der Körper bei bestimmten medizinischen Untersuchungen oder Operationen gebracht wird. Dabei liegt man auf dem Rücken, während die Beine angewinkelt und auf speziellen Halterungen gelagert werden, ähnlich wie beim Sitzen auf einem Stuhl – nur dass der Oberkörper flach bleibt.

Wann wird die Steinschnittlage verwendet?

Diese Lagerung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Ärztinnen und Ärzte Zugang zum Beckenbereich, also zu den Geschlechtsorganen, der Harnröhre oder dem Enddarm benötigen. Besonders häufig ist sie bei gynäkologischen Untersuchungen, Blasenspiegelungen, Operationen an der Prostata oder auch bei Eingriffen am After. Die Position sorgt dafür, dass die betreffenden Körperregionen gut erreichbar und einsehbar sind, was für eine sichere und präzise Behandlung wichtig ist.

Auch bei der Geburtshilfe, etwa bei vaginalen Entbindungen oder bestimmten geburtshilflichen Eingriffen, wird die Steinschnittlage genutzt. In der Urologie oder Chirurgie ist sie ebenfalls ein gängiges Vorgehen, zum Beispiel bei der Entfernung von Blasensteinen oder bei der Behandlung von Hämorrhoiden.

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Wie läuft das ab?

Für die Steinschnittlage liegt man auf einer Liege oder einem Operationstisch. Die Beine werden in sogenannten Beinschalen oder Stützen gelagert, sodass sie leicht gespreizt und angewinkelt sind. Der Po rutscht dabei meist etwas an das Ende der Unterlage. Diese Haltung erlaubt es, den Beckenbereich optimal zu erreichen und gleichzeitig den Rücken zu entlasten.

Vor allem bei Operationen wird darauf geachtet, dass die Beine und der Rücken gut abgestützt sind. Das Ziel ist, Druckstellen oder Nervenreizungen zu vermeiden. Oft wird die Steinschnittlage nur für die Dauer der Untersuchung oder des Eingriffs eingenommen und danach direkt wieder verlassen.

Gibt es Risiken oder Beschwerden?

Die Steinschnittlage ist grundsätzlich eine sichere und bewährte Position. In seltenen Fällen können durch längeres Liegen in dieser Haltung Druckstellen, Taubheitsgefühle oder ein „Einschlafen“ der Beine auftreten. Auch Muskelkater oder leichte Schmerzen im Bereich der Oberschenkel sind nach längeren Eingriffen möglich, weil die Beine ungewohnt gelagert werden. Bei sehr langen Operationen achten die Fachkräfte besonders darauf, die Beine gut zu polstern und zwischendurch die Position zu kontrollieren.

Nach dem Eingriff kann es kurzzeitig zu einem Gefühl von Schwäche oder Kribbeln in den Beinen kommen, das sich aber meist rasch zurückbildet. Wer bereits Probleme mit Hüften, Knien oder dem Rücken hat, sollte das im Vorfeld ansprechen, damit eine möglichst schonende Lagerung gewählt werden kann.

Warum ist die Steinschnittlage medizinisch sinnvoll?

Durch die spezielle Lagerung werden Untersuchungen und Eingriffe im Unterleib erheblich erleichtert. Die Sicht auf die betreffenden Organe ist deutlich besser, und Instrumente können gezielt eingesetzt werden. Das trägt dazu bei, dass viele Eingriffe möglichst schonend und sicher ablaufen. Auch die Hygiene lässt sich so gut gewährleisten, weil der Zugang für das medizinische Personal optimal ist.

Insgesamt ist die Steinschnittlage ein wichtiger Bestandteil vieler gynäkologischer, urologischer und chirurgischer Behandlungen. Sie sorgt dafür, dass Untersuchungen und Operationen im Beckenbereich mit hoher Präzision und möglichst geringem Risiko durchgeführt werden können.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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