Spongiosaödem – was steckt hinter diesem Begriff?
Ein Spongiosaödem bezeichnet eine Schwellung im schwammartigen Inneren eines Knochens, die durch vermehrte Flüssigkeitseinlagerung entsteht. Der Begriff setzt sich aus „Spongiosa“ für das lockere, schwammartige Knochengewebe und „Ödem“ für eine Flüssigkeitsansammlung zusammen.
Wie entsteht ein Spongiosaödem?
Im Inneren vieler Knochen findet sich die sogenannte Spongiosa. Dieses Gewebe ähnelt einem feinporigen Schwamm und sorgt dafür, dass Knochen gleichzeitig stabil und dennoch leicht bleiben. Wenn sich in diesem Bereich vermehrt Flüssigkeit ansammelt, spricht man von einem Spongiosaödem. Die Einlagerung kann verschiedene Ursachen haben – häufig sind Überlastungen, kleinere Verletzungen oder Durchblutungsstörungen der Auslöser. Auch nach Unfällen, bei Entzündungen oder im Rahmen bestimmter Erkrankungen kann es zu einem solchen Ödem kommen.
Nicht selten wird ein Spongiosaödem eher zufällig entdeckt, etwa bei einer Magnetresonanztomografie (MRT), die aus anderen Gründen gemacht wird. In manchen Fällen treten jedoch auch Beschwerden auf.
Welche Anzeichen können auftreten?
Ein Spongiosaödem kann sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Oft spürt man an der betroffenen Stelle Schmerzen, vor allem bei Belastung. Manchmal schmerzt es auch in Ruhe oder nachts. Die Beschwerden können dumpf, ziehend oder stechend sein – je nachdem, wie stark die Flüssigkeit das umliegende Gewebe reizt. Schwellungen von außen sind selten sichtbar, da das Ödem im Inneren des Knochens liegt. In manchen Fällen fühlt sich das betroffene Gelenk aber empfindlicher oder weniger belastbar an.
Nicht jedes Spongiosaödem verursacht deutliche Beschwerden. Gerade kleine Ödeme bleiben manchmal unbemerkt und werden nur durch Zufall im Rahmen einer Bildgebung entdeckt.
Ist ein Spongiosaödem gefährlich?
Die Diagnose eines Spongiosaödems sorgt oft für Unsicherheit. Die Vorstellung, dass sich Flüssigkeit im Knochen ansammelt, klingt zunächst beunruhigend. In den meisten Fällen ist ein solches Ödem jedoch kein Grund zur Panik. Es handelt sich meist um eine vorübergehende Reaktion des Körpers auf Überlastung, kleinere Verletzungen oder entzündliche Prozesse. Oft bildet sich das Ödem mit der Zeit von selbst zurück, vor allem wenn die betroffene Stelle geschont wird.
Allerdings kann ein Spongiosaödem auch ein Hinweis auf eine ernstere Grunderkrankung sein – zum Beispiel eine beginnende Arthrose, eine Entzündung oder eine Durchblutungsstörung des Knochens (wie bei einer Knochennekrose). Deshalb ist es wichtig, die Ursache abzuklären und auf die Entwicklung der Beschwerden zu achten.
Wie wird ein Spongiosaödem festgestellt?
Der Nachweis eines Spongiosaödems gelingt am zuverlässigsten mit einer Magnetresonanztomografie (MRT). Auf den MRT-Bildern zeigt sich die Flüssigkeitseinlagerung als heller Bereich im Knocheninneren. Konventionelle Röntgenaufnahmen reichen meist nicht aus, da sie nur Veränderungen an der Knochenoberfläche zeigen.
Neben der Bildgebung ist auch die genaue Befragung zu Beschwerden, Vorgeschichte und eventuellen Verletzungen wichtig. Je nach Situation können zusätzliche Untersuchungen sinnvoll sein, um andere Ursachen auszuschließen.
Was bedeutet die Diagnose für den Alltag?
Ein Spongiosaödem bedeutet zunächst, dass der betroffene Knochenbereich besonders empfindlich ist und auf Belastung reagiert. Meist empfiehlt es sich, die betroffene Stelle zu schonen und auf übermäßige Belastung zu verzichten. Sportliche Aktivitäten oder Bewegungen, die Schmerzen auslösen, sollten vorerst vermieden werden. In vielen Fällen klingen die Beschwerden und das Ödem nach einigen Wochen bis Monaten von selbst ab.
Manchmal wird eine vorübergehende Entlastung mit Gehhilfen oder Schienen empfohlen, vor allem wenn das Ödem an einem tragenden Gelenk wie Knie, Hüfte oder Sprunggelenk auftritt. Wärmeanwendungen, Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente können unterstützend wirken. Nur selten ist eine weitergehende Behandlung nötig.
Wann wird eine gezielte Therapie notwendig?
Ob eine spezielle Behandlung erforderlich ist, hängt von der Ursache und der Ausprägung des Spongiosaödems ab. Bei starker Schmerzhaftigkeit, anhaltenden Beschwerden oder Verdacht auf eine schwerwiegende Grunderkrankung kann eine gezielte Therapie notwendig sein. Das kann beispielsweise eine Physiotherapie, eine medikamentöse Behandlung oder – in seltenen Fällen – auch ein operativer Eingriff sein.
Wichtig ist, die Ursache des Ödems zu kennen. Liegt eine Entzündung, eine Durchblutungsstörung oder eine andere Erkrankung zugrunde, richtet sich die Behandlung nach dieser Grunderkrankung. Bei unkomplizierten Spongiosaödemen reicht meist die Entlastung und Geduld aus.
Spongiosaödem im Überblick
Ein Spongiosaödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im schwammartigen Knochengewebe, die meist vorübergehend ist und häufig auf Überlastung, kleinere Verletzungen oder entzündliche Prozesse zurückzuführen ist. Beschwerden wie Schmerzen bei Belastung sind möglich, aber nicht zwingend. Die Diagnose erfolgt in der Regel per MRT. In vielen Fällen genügt Schonung, um das Ödem abklingen zu lassen. Eine gezielte Behandlung ist nur bei anhaltenden oder schweren Beschwerden sowie bei bestimmten Grunderkrankungen notwendig.