Eine Spondylarthrose der LWS beschreibt einen Verschleiß der kleinen Wirbelgelenke im Bereich der Lendenwirbelsäule, also im unteren Rücken.
Was steckt hinter der Diagnose?
Die Lendenwirbelsäule – oft abgekürzt als „LWS“ – besteht aus fünf kräftigen Wirbeln, die das Kreuzbein mit dem Brustkorb verbinden. Zwischen diesen Wirbeln liegen nicht nur Bandscheiben, sondern auch sogenannte Wirbelgelenke, die medizinisch als „Facettengelenke“ bezeichnet werden. Diese Gelenke sorgen dafür, dass der Rücken beweglich bleibt und Belastungen abgefedert werden. Im Laufe des Lebens kann es jedoch passieren, dass diese kleinen Gelenke verschleißen. Genau das meint der Begriff Spondylarthrose: Es handelt sich um eine Form der Arthrose, also um Abnutzungserscheinungen an den Wirbelgelenken.
Wie entsteht Spondylarthrose im unteren Rücken?
Mit zunehmendem Alter verändert sich das Gewebe im Körper. Die Knorpelschicht, die die Gelenkflächen schützt, wird dünner und verliert an Elastizität. Dadurch reiben die Knochen stärker aneinander, was zu kleinen Schäden, Verdickungen und manchmal auch zu Entzündungen führen kann. Besonders die Lendenwirbelsäule ist davon häufig betroffen, da sie einen Großteil des Körpergewichts trägt und bei vielen Bewegungen beansprucht wird. Häufige Ursachen sind neben dem natürlichen Alterungsprozess auch wiederholte Belastungen, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen.
Welche Beschwerden können auftreten?
Nicht immer machen sich Veränderungen an den Wirbelgelenken sofort bemerkbar. Viele Menschen haben eine Spondylarthrose, ohne davon zu wissen. Wenn Beschwerden auftreten, stehen meist Rückenschmerzen im Vordergrund. Typisch ist ein dumpfer, manchmal ziehender Schmerz im unteren Rücken, der sich bei bestimmten Bewegungen oder längerem Stehen verstärken kann. Manchmal strahlen die Schmerzen in das Gesäß oder sogar in die Beine aus, was jedoch auch andere Ursachen haben kann.
Die Beweglichkeit des Rückens kann eingeschränkt sein. Es fällt schwer, sich zu bücken oder zu drehen. Nach längerem Sitzen fühlen sich die Muskeln oft steif an. In manchen Fällen knirscht oder knackt es beim Bewegen im Rücken.
Ist das schlimm?
Viele Menschen erschrecken, wenn sie den Begriff Spondylarthrose im Arztbrief lesen. Die Vorstellung, dass der Rücken „verschlissen“ ist, löst oft Sorgen aus: Wird der Schmerz immer schlimmer? Droht eine Operation? Muss man sich schonen?
Wichtig zu wissen: Spondylarthrose ist eine sehr häufige Alterserscheinung. Fast jeder Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens gewisse Verschleißspuren an der Wirbelsäule, oft sogar ohne Beschwerden. Nicht jede Veränderung führt automatisch zu starken Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Auch im Röntgenbild oder MRT sichtbare Abnutzungen bedeuten nicht zwangsläufig, dass der Rücken dauerhaft Probleme macht.
Was hilft gegen die Beschwerden?
Bei Spondylarthrose der Lendenwirbelsäule gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern. Im Vordergrund stehen meist Maßnahmen, die die Beweglichkeit erhalten und die Rückenmuskulatur stärken. Krankengymnastik oder gezielte Übungen für den unteren Rücken können helfen, die Wirbelgelenke zu entlasten. Auch regelmäßige Bewegung im Alltag – etwa Spazierengehen oder Schwimmen – wirkt sich positiv aus.
Schmerzmittel kommen dann zum Einsatz, wenn die Schmerzen stark werden und den Alltag einschränken. Hierbei werden häufig Medikamente aus der Gruppe der sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) verwendet. In manchen Fällen können auch Wärmeanwendungen, Massagen oder spezielle Injektionen in die betroffenen Gelenke Linderung verschaffen.
Operationen sind bei Spondylarthrose selten notwendig. Sie kommen nur dann in Betracht, wenn die Beschwerden trotz aller anderen Maßnahmen sehr stark bleiben oder wenn Nerven eingeklemmt werden und Lähmungen oder Gefühlsstörungen auftreten.
Was kann man selbst tun?
Ein aktiver Lebensstil ist der beste Schutz vor zunehmenden Beschwerden. Wer sich regelmäßig bewegt, kräftigt die stützende Muskulatur und hält die Wirbelsäule beweglich. Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle – jedes Kilo weniger entlastet den unteren Rücken. Ergonomische Sitzmöbel, rückenschonendes Heben und Tragen sowie kleine Bewegungspausen im Alltag helfen zusätzlich, den Rücken zu entlasten.
Es gibt also viele Möglichkeiten, trotz Spondylarthrose ein aktives und schmerzarmes Leben zu führen. Die Diagnose ist kein Grund zur Panik, sondern vielmehr ein Hinweis, dem Rücken etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Oft reichen schon kleine Veränderungen im Alltag, um die Beschwerden spürbar zu lindern.