Was bedeutet Spina scapulae?
Die Spina scapulae ist ein anatomischer Begriff und bezeichnet eine Knochenkante auf der Rückseite des Schulterblatts, die wie ein schmaler Grat quer über das Schulterblatt verläuft.
Aufbau und Lage der Spina scapulae
Das Schulterblatt, in der Fachsprache als Scapula bezeichnet, ist ein flacher, dreieckiger Knochen im oberen Rückenbereich. Die Spina scapulae zieht sich als deutlich tastbarer Knochenvorsprung schräg von der Innenseite (nahe der Wirbelsäule) nach außen bis zum sogenannten Schulterdach (Acromion). Dieser Knochengrat ist bei fast allen Menschen gut zu spüren, wenn man mit den Fingern über das Schulterblatt streicht.
Die Spina scapulae teilt das Schulterblatt in zwei Bereiche: oberhalb liegt die sogenannte Fossa supraspinata, darunter die Fossa infraspinata. Diese beiden Mulden dienen als Ansatzstellen für verschiedene Muskeln, die für die Bewegung und Stabilität des Schultergelenks wichtig sind.
Funktion und Bedeutung im Körper
Die Spina scapulae ist mehr als nur ein Knochenvorsprung. Sie bildet einen wichtigen Ansatzpunkt für mehrere Muskeln des Rückens und der Schulter. Dazu gehören beispielsweise der Trapezmuskel (Musculus trapezius) und der Deltamuskel (Musculus deltoideus). Diese Muskeln sorgen dafür, dass der Arm gehoben, gesenkt und gedreht werden kann. Außerdem trägt die Spina scapulae zur Stabilität des Schultergelenks bei und ermöglicht die vielfältigen Bewegungen des Arms.
Auch für die Orientierung bei medizinischen Untersuchungen oder Operationen spielt die Spina scapulae eine Rolle, da sie ein gut sichtbarer und tastbarer Orientierungspunkt ist.
Wann taucht der Begriff Spina scapulae auf?
In medizinischen Befunden, Arztbriefen oder Röntgenberichten wird die Spina scapulae häufig dann erwähnt, wenn es um Verletzungen, Veränderungen oder die genaue Beschreibung der Schulterregion geht. Zum Beispiel kann nach einem Sturz auf die Schulter eine Fraktur (Knochenbruch) der Spina scapulae festgestellt werden. Auch bei der Beschreibung von Muskelansätzen, Entzündungen oder Verschleißerscheinungen kann der Begriff auftauchen.
Oft wird die Spina scapulae aber einfach als anatomischer Bezugspunkt genannt, um die Lage anderer Strukturen genauer zu beschreiben.
Muss man sich Sorgen machen?
Die Spina scapulae ist ein ganz normaler Bestandteil des Schulterblatts. In den allermeisten Fällen ist ihre Erwähnung in einem Befund rein beschreibend und kein Grund zur Sorge. Nur wenn zusätzlich von Auffälligkeiten wie einer Fraktur, Zyste oder Entzündung die Rede ist, kann eine weitere Abklärung nötig sein. Ohne Hinweise auf eine Erkrankung oder Verletzung bedeutet der Begriff allein nichts Krankhaftes.
Zusammengefasst
Spina scapulae steht für den Knochenvorsprung auf der Rückseite des Schulterblatts. Sie dient als Ansatzpunkt für wichtige Muskeln und ist ein natürlicher Teil der menschlichen Anatomie. Ihre Erwähnung im Arztbrief ist in der Regel rein beschreibend und kein Anlass zur Beunruhigung.